2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Resource-based View: Statische und dynamische Rentenanalysen
verfasst von : Stephan Duschek
Erschienen in: Innovation in Netzwerken
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Im Rahmen des von der Volkswirtschaftlehre maßgeblich beeinflußten strategischen Managements und in Kritik und auch Erweiterung der Industrieökonomik (IO) wird seit Mitte der 80er Jahre der „Resource-based View“ (RBV) entwickelt (vgl. insbes. Wernerfeit 1984; Barney 1986a, 1991; Peteraf 1993). In beiden Ansätzen steht die Analyse des strategischen Managements von Wettbewerbsvorteilen im Vordergrund. Strategie wird in beiden Konzeptionen im formalen Sinne des ökonomisch fundierten strategischen Managements als eine beständige Suche nach ökonomischen Renten verstanden (vgl. z.B. Bowman 1974: 47; vgl. ebenso Teece 1990; Lado et al. 1997: 117). „The resource-based view incorporates the insights of the (...) contributions to strategic management in order to explain how firms generate rents“ (Mahoney/Pandian 1992: 364; Hervorh. S.D.). Im deutlichen Gegensatz zur 10, in der man von einer Produkt-/Marktdeterminierung von Renten ausgeht, die sich beispielsweise im „structure-conduct-performance Paradigma“ von Bain (1956, 1968) widerspiegelt und dementsprechend zu einer Homogenisierung von Unternehmungen einer Branche fuhrt (vgl. auch Nelson 1991: 64 ff.), stehen im RBV Renten, die auf Ressourcenbzw. Faktorunterschieden von Unternehmungen basieren, im Mittelpunkt der Analyse.1 Die (Ressourcen-)Heterogenität von Unternehmungen ist demzufolge der entscheidende Gesichtspunkt der Generierung von Wettbewerbsvorteilen im Rahmen des RBV. Sie beruht auf der Möglichkeit der Erzielung von Renten auf der Basis unterschiedlich effizienter Unternehmungsressourcen (Faktoren) innerhalb von Industrien.2 Somit steht im RBV auch nicht, wie in der IO üblich, eine Analyse der industrieweiten Produkt- bzw. Gütermärkte im Vordergrund, sondern eine auf Unternehmungen bezogene Faktor(markt)analyse. Darüber hinaus geht es im RBV um ein ganz spezifisches Verständnis von auf Ressourcen bzw. Renten basierenden Wettbewerbsvorteilen, nämlich um im ökonomischen Sinne „sustained competitive advantages“ (vgl. insbes. Barney 1991) bzw. „sustained above-normal returns“ (Peteraf 1993: 185), die sich in einigen Interpretationen des RBV dadurch auszeichnen, daß sie sogar im langfristigen Marktgleichgewicht bestehen (vgl. z.B. Rumelt 1987: 142; Barney 1991: 102) oder anders ausgedrückt, daß sie keinen neuen Wettbewerb induzieren (vgl. z.B. Peteraf 1993: 180, Fn. 4; zu Knyphausen-Aufseß 1997: 460). Unternehmungen, die derartige superiore Ressourcen besitzen, sind zudem im Vergleich zu Konkurrenten in der Lage, außergewöhnliche Unternehmungsstrategien zu initiieren. Rentengenerierende Ressourcen stellen für Unternehmungen das essentielle Potential dar, als „Strategic innovators“ zu agieren (Barney 1991: 197; vgl. auch Tsang 1997: 210).