2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Schlussbetrachtung
verfasst von : Dominik Hierlemann
Erschienen in: Lobbying der katholischen Kirche
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Das Forschungsraster meiner Arbeit bestand am Ausgangspunkt der empirischen Datenerhebung aus wenigen und kaum eingegrenzten ’sensitizing concepts‘. Diese Herangehensweise und damit verbunden die konsequente Beibehaltung einer entdeckenden Forschungslogik während der Phase der Datenerhebung erwies sich im vorliegenden Fall als sinnvoller als ein deduktives, hypothesenüberprüfendes Vorgehen. Das lobbyistische Handeln der Kirche wurde nicht bereits vorab in Standardschablonen der politikwissenschaftlichen Verbändeforschung verortet, sondern durch ein schrittweises, qualitatives Vorgehen zu erschließen versucht. Da die lobbyistische Tätigkeit eines Akteurs die eine Sache ist, die andere jedoch, wie dessen Handeln von den politischen Entscheidungsträgern wahrgenommen und beurteilt wird, wurden Gespräche mit Vertretern des gesamten politischen Spektrums geführt. Dadurch wurde deutlich, warum das kirchliche Handeln zwar mit dem anderer Interessengruppen vergleichbar ist, das Auftreten und Handeln der Kirche jedoch ganz anders wahrgenommen wird. Die Zitate vermitteln mehr als nur die Schilderung eines Sachverhalts, sie zeigen bilderreich die enge Verbindung von Kirche und Politik. So werden auch dünne und durch andere Methoden nur schwer zu entdeckende Fäden — wie etwa die Bedeutung der persönlichen Beziehungen — im Staat-Kirche-Netz sichtbar. Gerade diese Fäden halten, auch wenn sie auf den ersten Blick kaum wahrnehmbar sind, das Netz zusammen und stabilisieren es.