14.1 Einleitung
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Zum einen werden Pflegeroboter zur Unterstützung des Pflegepersonals in stationären Einrichtungen entwickelt (z. B. Heberoboter RIBA II von Riken). Hier geht es darum, die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte zu verbessern, sie idealerweise von körperlich anstrengenden Routineaufgaben zu entlasten (z. B. Hilfe beim Heben und Umbetten von Bewohner_innen, beim Transport von Wäsche und Mahlzeiten) und ihnen damit mehr Freiräume für menschliche Zuwendung zu eröffnen (BGW 2017).
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Zum anderen werden aber auch Gesundheits- und Pflegeroboter entwickelt, die das selbstständige Leben von Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf im häuslichen Umfeld unterstützen (z. B. Care-O-bot vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung; Twendy-One von der Waseda University). Diese persönlichen Assistenzroboter sollen typischerweise bestimmte Aufgaben im Haushalt übernehmen, Sicherheitsfunktionen bieten, die Mobilität erleichtern sowie der sozialen, geistigen und körperlichen Aktivierung und Gesundheitspflege dienen (z. B. Hilfe beim Toilettengang, Anleitung von Reha-Gymnastik, Erinnerung an regelmäßiges Trinken, Überwachung der Medikamenteneinnahme). Oberstes Ziel ist es dabei, Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen und ihre Lebensqualität einschließlich Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern oder zumindest zu erhalten (Döring et al. 2015; Vandemeulebroucke et al. 2017).
14.2 Sexuelles Wohlbefinden als Gesundheitsfaktor und Menschenrecht
14.2.1 Sexuelles Wohlbefinden als Gesundheitsfaktor
14.2.2 Sexuelles Wohlbefinden als Menschenrecht
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Schutzrechte (auch: negative sexuelle Menschenrechte) beziehen sich darauf, Menschen vor einer Beeinträchtigung ihrer sexuellen Gesundheit und ihres sexuellen Wohlbefindens zu schützen (z. B. Schutz vor sexueller Gewalt, Schutz vor Zwangsehe, Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen).
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Freiheitsrechte (auch: positive sexuelle Menschenrechte) beziehen sich darauf, Menschen den Freiraum zum Ausdrücken und Ausleben der eigenen Sexualitäten – ohne Schaden für andere – zu ermöglichen (z. B. Recht auf Sexualaufklärung, Freiheit zu eigener Partnerwahl und Familienplanung).
14.3 Sexuelle Anliegen von Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf
14.3.1 Schutz vor Gewalt und reproduktive Rechte
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Schutz vor Viktimisierung durch sexuelle Gewalt. Es ist gut belegt, dass Mädchen und Frauen mit Behinderung in besonders starkem Maße dem Risiko sexueller Viktimisierung ausgesetzt sind, und dass bei älteren Frauen sexuelle Viktimisierung häufiger übersehen wird, weshalb hier Schutzkonzepte sehr wichtig sind (Brownridge 2006; Wacker et al. 2009; Plummer und Findley 2012; Jones et al. 2012; BMFSFJ 2013).
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Prävention von sexuell unangemessenem und grenzverletzendem Verhalten. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, etwa aufgrund von Demenzerkrankungen oder Lernbehinderungen, fallen immer wieder durch sexuell unangemessenes und grenzverletzendes Verhalten gegenüber Mitbewohner_innen und Pflegenden auf, sodass hier Präventionsmaßnahmen eine wichtige Rolle spielen (Lindsay 2002; Wilson und Burns 2011).
14.3.2 Freiheit zu sexuellem Selbstausdruck
14.4 Sexuelle Assistenz durch menschliche Fachkräfte
14.4.1 Sexualberatung
14.4.2 Sexualbegleitung
Namen | Angebot | Ort | Kontakt |
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Deva Bhusha Glöckner | Sexualbegleitung; Öffentlichkeitsarbeit für Sexualbegleitung | München (Bayern) | |
ISBB (Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter) | Sexualassistenz, zudem Ausbildung von Sexualbegleiter_innen | Trebel (Niedersachsen) | |
Jutta und Thomas Weimer | Tantrische Sexualassistenz für Menschen mit Behinderung, mit sexuellen Störungen, Senioren, Pflegebedürftige | Bad Kissingen (Bayern) | |
Katharina König | Sexualassistenz für Menschen mit Behinderung oder altersbedingten Beeinträchtigungen | Bochum (NRW) | |
Mara Steffens | Sexualbegleitung | NRW | |
Nessita | Vermittlung von Sexualassistenz für immobile Menschen im hohen Alter bzw. mit Behinderung | bundesweit | |
Nina de Vries | Sexualassistenz für Menschen mit Mehrfach-Behinderungen, Autismus-Spektrum-Störungen, Demenz; zudem Öffentlichkeitsarbeit für Sexualbegleitung | Potsdam (Brandenburg) | |
Pia Hoffmann | Tantrische Sexualassistenz für Menschen mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung | Duisburg (NRW) | |
Sexualbegleitung vernetzt | Adressliste Sexualbegleitung | bundesweit | |
Sexualbegleitung com | Adressliste Sexualbegleitung | bundesweit | |
Thomas Aeffner | Sexualassistenz für Senioren und Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung | Duisburg (NRW) | |
Vimala | Sexualbegleitung für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung; zudem Öffentlichkeitsarbeit für Sexualbegleitung | bundesweit |