2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sonstige Bindemittel und Zusatzstoffe
verfasst von : Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.mont. Manfred Dunky, Peter Niemz
Erschienen in: Holzwerkstoffe und Leime
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Isocyanat-Bindemittel auf Basis von PMDI (Polymethylendiisocyanat) werden seit mehr als 25 Jahren in der Holzwerkstoffindustrie eingesetzt, vorwiegend für die Herstellung von Holzwerkstoffen für den Einsatz im Feuchtbereich (z.B. Spanplatten nach EN 312-5 bzw.-7), aber auch für „formaldehydfrei“ verleimte Platten sowie für verschiedene schwer zu verleimende Einjah-respflanzen, wie z. B. Stroh oder Bagasse. Die guten Anwendungseigenschaften von PMDI und von damit hergestellten Holzwerkstoffen sind insbesondere auch in den speziellen Eigenschaften dieses Klebstoffes begründet, die sich deutlich von denen anderer Bindemittel, wie z.B. den Kondensationsharzen, unterscheiden. PMDI zeichnet sich vor allem auch durch sein gutes Benetzungsverhalten einer Holzoberfläche im Vergleich zu den verschiedenen wässrigen Kondensationsharzen aus. Zusätzlich ist ein gutes Eindringvermögen in die Holzoberfläche gegeben. Die Ursache dafür scheint vor allem in der kleinen Molekülmasse zu liegen. PMDI hat offensichtlich die Fähigkeit, nicht nur in die makroskopischen Hohlräume des Holzes, sondern auch auf molekularer Ebene in die Polymerstrukturen des Holzes einzudringen. Dies ermöglicht eine gute mechanische Verankerung, möglicherweise ist durch diese Durchdringung dieser beiden Netzwerke eine Verfestigung der Holzsubstanz gegeben. (1995) weist jedoch darauf hin, dass diese gute Benetzung bzw. das starke Eindringen in die Holzoberfläche auch Anlass zu verhungerten Leimfugen geben kann. Infolge der hohen Reaktivität und der niedrigen Molmasse scheint es zur Ausbildung einer speziellen Grenzschicht zwischen Holz(oberfläche) und dem Bindemittel zu kommen. Wenn die Aushärtung rascher erfolgt als die thermodynamisch bedingte Entmischung während des Aushärtevorganges, entsteht ein Polyharnstoff/Biuret-Netzwerk, welches das „Polymernetzwerk“ des Holzes durchdringt. Dabei könnten sowohl kovalente Bindungen als auch Nebenvalenzkräfte mithelfen, diese Entmischungsreaktion während der Aushärtung zu verhindern.