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2017 | Buch

Sozialkapital und Wirtschaftswachstum

Ein internationaler Vergleich

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Über dieses Buch

Diese international vergleichende Untersuchung zeigt, dass politisch-institutionelle und sozio-kulturelle Variablen wichtige Erklärungsfaktoren für ökonomische Entwicklungsunterschiede sind. Soziales Kapital in Form von Vertrauen, Normen und Netzwerken wird als ein Governance-Modus verstanden, der ökonomische Tauschbeziehungen auch dort effizient steuern kann, wo Markt und Staat an ihre Grenzen stoßen. Mit einer umfassenden empirischen Analyse weist die Autorin nach, dass das Ausmaß generalisierten Vertrauens mit der Verbreitung von Mitgliedschaften in Sport- und Freizeitverbänden zunimmt und dass das gesellschaftliche Vertrauensniveau besonders in Entwicklungsländern ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Warum gelingt es manchen Ländern, sich durch Wirtschaftswachstum aus ihrer Armut zu befreien und anderen Ländern nicht? Generationen von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen haben sich diese Frage bereits gestellt und eine Vielzahl an Faktoren für den ökonomischen Erfolg oder Misserfolg eines Landes verantwortlich gemacht.
Sofie Jedinger
Chapter 2. Sozialkapital in der vergleichenden Wachstumsforschung
Zusammenfassung
Ein niedriges ökonomisches Entwicklungsniveau und geringes Wirtschaftswachstum werden zu den wichtigsten Gründen für Armut, Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und eine geringe Lebensqualität gezählt (vgl. Dollar & Kraay 2002; Marsh 1988:41). Neben vielfältigen Wirkungen auf materielle Lebens- und Teilhabechancen, wird in Anbetracht angespannter öffentlicher Haushaltslagen mit einer prosperierenden Wirtschaft auch ihre Bedeutung für den allgemeinen politischen Handlungsspielraum zunehmend betont (vgl. Obinger 2004:13).
Sofie Jedinger
Chapter 3. Das Kooperationsproblem rationaler Akteure
Zusammenfassung
In den Gesellschaftswissenschaften berührt ein bedeutender Teil des Forschungsinteresses das Kooperationsproblem zwischen rationalen Akteuren. Die Frage, wie Kooperation zwischen rational handelnden Akteuren möglich ist, hat in den Sozialwissenschaften eine lange Tradition, die sich bis zu Klassikern wie Thomas Hobbes (2004 [1651]) oder David Hume (1999 [1739]) zurückverfolgen lässt. Auch Theorien kollektiven Handelns (vgl. Hardin 1993 [1982]; Olson 1965; Ostrom 1995; Taylor 1987), die spieltheoretische und experimentelle Forschung zur Evolution von Kooperation in sozialen Dilemmata (vgl. Axelrod 1984; Rapoport 1988) und der Rational Choice-Institutionalismus (vgl. North 1990; Williamson 1985) knüpfen an dieses Forschungsproblem an.
Sofie Jedinger
Chapter 4. Lösungen des Kooperationsproblems
Zusammenfassung
Welche Wege können aus diesem Dilemma führen? In der Literatur wurden verschiedene Antworten auf die Frage gegeben, wie erfolgreiche Kooperation gelingen und soziale Ordnung entstehen kann. Im Folgenden sollen die wichtigsten Lösungsmöglichkeiten vorgestellt werden.
Sofie Jedinger
Chapter 5. Ökonomische Effekte erfolgreicher Kooperation
Zusammenfassung
Die theoretische Begründung für den vermuteten positiven Einfluss von kulturellem Sozialkapital auf ökonomische Größen, wie dem Wirtschaftswachstum, ist mehrdimensional. Im Rahmen des sozialkapitaltheoretischen Beitrags zur Wachstumsforschung werden keine neuen kausalen Mechanismen eingebracht, sondern an Argumente angeknüpft, die aus der institutionenökonomischen Forschung zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bekannt sind (vgl. Blume 2008:223–229; Bromiley & Harris 2006; Chiles & McMackin 1996; Held, Kubon-Gilke & Sturn 2005a; Kunz 2010:379–380; Putnam 1993:163-167, 177-181; Ripperger 1998:34; Stiglitz 2000).
Sofie Jedinger
Chapter 6. Die Entstehung kulturellen Sozialkapitals
Zusammenfassung
Auch Talcott Parsons (1967 [1937]) hat die Suche nach einer Lösung des Hobbes’schen Ordnungsproblems als eine der bedeutsamsten Aufgaben der Gesellschaftswissenschaften angesehen. Mit Blick auf die Hobbes’sche Lösung hatte Parsons gefordert, dass eine Erklärung des sozialen Ordnungsproblems nicht auf staatlichen Zwang zurückgreifen dürfe. Parsons selbst hat die sogenannte normative Lösung vorgeschlagen, die auf dem Einfluss von internalisierten Normen auf Kooperation basiert.
Sofie Jedinger
Chapter 7. Zwischenfazit
Zusammenfassung
Abschließend werden die zentralen Aussagen der hier entwickelten Argumentation noch einmal rekapituliert.
Sofie Jedinger
Chapter 8. Kultur-Struktur-Link
Zusammenfassung
In diesem Kapitel des Empirie-Teils untersuche ich die Beziehung zwischen der kulturellen und der strukturellen Komponente sozialen Kapitals. Dabei geht es vornehmlich um die Frage, ob sich die vermuteten Unterschiede zwischen verschiedenen Verbandstypen - insbesondere den Olson- und Putnam-Gruppen – im Hinblick auf ihre Selbstselektions- und Sozialisationswirkung bestätigen lassen.
Sofie Jedinger
Chapter 9. Wachstumsanalyse
Zusammenfassung
In diesem Kapitel des Empirie-Teils untersuche ich den Einfluss von Vertrauen, Normen sowie Olson- und Putnam-Gruppen auf das Wirtschaftswachstum zwischen 2000-2010 im Vergleich zwischen 104 Ländern. Ganz allgemein soll geklärt werden, ob soziales Kapital den postulierten positiven Einfluss auf die ökonomische Performanz tatsächlich besitzt. Im Einzelnen interessiert hier die Frage, ob sich dabei Unterschiede zwischen den Sozialkapital-Komponenten sowie zwischen Ländern unterschiedlichen Entwicklungsniveaus beobachten lassen.
Sofie Jedinger
Chapter 10. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit war die zentrale Idee, dass der ökonomische Erfolg eines Landes maßgeblich von seiner Fähigkeit abhängt, Kooperationsprobleme zwischen rationalen Akteuren zu lösen. Bereits bei einem einfachen Tauschakt zwischen zwei Transaktionspartnern tritt ein Gefangenendilemma auf, bei dem die individuelle Nutzenverfolgung Gewinne wechselseitiger Kooperation und damit ökonomische Wohlstandssteigerungen verhindert.
Sofie Jedinger
Backmatter
Metadaten
Titel
Sozialkapital und Wirtschaftswachstum
verfasst von
Sofie Jedinger
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-14469-2
Print ISBN
978-3-658-14468-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-14469-2

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