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18.04.2012 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

NoAE: Forschungsprojekt automotiveHMI ist Innovationssieger 2011/12

verfasst von: Katrin Pudenz

2:30 Min. Lesedauer

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Das Projekt "automotiveHMI - Modellgetriebene HMI-Entwicklungen im Automobilbereich" ist zum Innovationssieger 2011/12 des Network of Excellence (NoAE) im Bereich "Communication & Mobility" gewählt worden. Ziel des 7,4 Millionen Euro umfassenden Projekts ist die maschinenlesbare Spezifikation von Benutzungsschnittstellen für Infotainment-Funktionen wie Navigation, Medienwiedergabe, Telefon im Fahrzeug. Betreut wird es von dem Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR). Ausgezeichnet wurde das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt am Dienstag, 17. April 2012, im Rahmen der "5th NoAE project days" in Düsseldorf. Das teilte der PT-DLR kürzlich mit.

Ausgelöst durch die immer schneller werdenden Innovationszyklen im Bereich der Consumer Electronics (darunter vor allem Smartphones und Tablet-PC) steht die deutsche Automobilindustrie vor der Herausforderung, neuartige und an die aktuellen Trends angepasste Benutzungsschnittstellen in ihre Fahrzeuge zu integrieren, berichtet der PT-DLR. Kunden würden Innovationssprünge im Auto erwarten, wie sie es von Mobilgeräten gewohnt sein. Dies sei aktuell nur sehr schwer umzusetzen, da die Benutzungsschnittstellen im Fahrzeug höheren Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Ablenkung gerecht werden müssten, als es zum Beispiel für ein Smartphone erforderlich wäre. Daher müssen die aktuellen Entwicklungszyklen drastisch verkürzt werden. Während aktuelle Entwicklungszyklen - bestehend aus Spezifikation, Implementation und Tests - circa drei bis fünf Jahre umfassen, sollen diese in Zukunft durch Verkürzungen bei der Implementation und den Tests erheblich wettbewerbsfähiger werden.

Als ein Ansatzpunkt für eine solche Optimierung wird im Projekt automotiveHMI die Verbesserung der Kommunikation zwischen den verschiedenen an der Entwicklung Beteiligten (Spezifikateuren, Entwicklern, Systemintegratoren, Testern) gesehen. Diese findet aktuell mithilfe von rund 2000 Seiten umfassenden Papierdokumenten statt und muss von den beteiligten Personen gelesen, verstanden sowie auf Widerspruchsfreiheit geprüft werden. Da sowohl die Software- und Hardwareentwickler als auch die Tester auf die Inhalte der Spezifikation angewiesen sind, kann hier ein maschinenlesbares Austauschformat (beispielsweise ein XML-Dialekt wie im World-Wide-Web), das den einfachen Import und Export von Informationen erlaubt, die notwendige Zeit und den Aufwand zur Erarbeitung der Spezifikation reduzieren, heißt es.

Das Projekt automotiveHMI - Modellgetriebene HMI-Entwicklung im Automobilbereich entwickelt ein modellbasiertes, domänenspezifisches Austauschformat, das eine einheitliche Spezifikation von prozessübergreifenden HMI-Entwicklungsdaten ermöglicht. Dieses Austauschformat soll als maschinenlesbare Datenschnittstelle zwischen den einzelnen Prozessteilnehmern fungieren und ermöglicht damit die Überwindung der digitalen Lücke, die bislang durch den papierbasierten Datenaustausch besteht. An dem Projekt beteiligen sich Vertreter der deutschen Automobilindustrie wie Audi, Daimler, MAN, Porsche und Volkswagen sowie Bosch, Continental und Harman Becker. Neben dem Fraunhofer-Institut IESE und Comlet Verteilte Systeme ist darüber hinaus als wissenschaftlicher Koordinator das DFKI beteiligt, Konsortialführer ist Elektrobit Automotive. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit rund vier Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

(Bild: Dr.-Ing. Gerrit Meixner vom Projekt automotiveHMI (links) nahm bei der Preisverleihung die Urkunde von Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky (rechts) entgegen.)

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