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26.06.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Nutzfahrzeugindustrie wehrt sich gegen Reglementierung

verfasst von: Stefan Schlott

2 Min. Lesedauer

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Die diesjährige Nutzfahrzeug-IAA, die vom 25. September bis 2. Oktober in Hannover stattfindet, steht im Zeichen konjunkturellen Rückenwinds und technischer Innovation. Dennoch muss sich die Branche anstrengen. Regulative Rahmenbedingungen und der zunehmende Kostendruck, unter dem die Flottenbetreiber ächzen, erfordern neue Ideen für den Güterverkehr von morgen und übermorgen. Dies wurde heute in Frankfurt anlässlich eines Presseworkshops des Verbands der Automobilindustrie (VDA) im Vorfeld der Messe deutlich.

Für Hersteller von Nutzfahrzeugen sei die weitere Reduktion des Kraftstoffverbrauchs - und damit der CO2-Emissionen - "die zentrale Herausforderung", unterstrich Verbandspräsident Matthias Wissmann. Allerdings seien schwere Nutzfahrzeuge nicht vergleichbar mit Pkw oder Transportern, für die es ja bereits EU-weite CO2-Regulierungen gibt. "Beim schweren Lkw ist die Variantenvielfalt der Fahrzeuge so groß, dass es keinen 'CO2-Einheitswert' geben kann", zielte Wissmann in Richtung Berlin und Brüssel. "Es ist der Markt, der schon seit vielen Jahren bei schweren Nutzfahrzeugen für ständig sinkenden Kraftstoffverbrauch sorgt - ganz ohne CO2-Regulierung. Die Transportunternehmer kalkulieren mit spitzem Bleistift. Sie müssen in ihrem Geschäft auf jeden Cent achten und fordern daher immer effizientere Lkw", betonte Wissmann. Er sprach sich für größere Flexibilität bei den Fahrzeugabmessungen sowie für mehr Aerodynamik und zusätzlichen Bauraum für alternative Antriebe aus: „Auch damit können wir CO2-Emissionen senken."

Auch Anders Nielsen, Sprecher des MAN-Truck-&-Bus-Vorstands betonte: "Effizienzsteigerungen und damit CO2-Reduzierungen liegen im Eigeninteresse der Transportbranche. Denn zur Sicherung der Kundenprofitabilität stehe die Total-Cost-of-Ownership (TCO) im Fokus des Kundennutzen. Damit sei die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs beziehungsweise der Emissionen von Nutzfahrzeugen ein Instrument der Selbstregulierung des Marktes.

Nicht nur die Zugmaschinen sondern auch die Trailer haben ein großes Potenzial, um die Transporteffizienz zu verbessern. Nach Aussagen von Thomas Heckel, Geschäftsführer von Kögel Trailer können sinnvoll eingesetzte aerodynamische Maßnahmen und Verdecke CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch um vier bis fünf Prozent senken. Heckel nutzte die Veranstaltung einmal mehr, um für eine Aufweichung der bestehenden Längenbeschränkungen für Lkw zu werben. So zum Beispiel für Auflieger, die um 1,3 Meter länger als das übliche Maß von 13,6 Meter sind. Diese moderate Verlängerung erlaube es, pro Fahrt bis zu acht Paletten mehr zu transportieren. Und zwar bei unverändertem zulässigen Gesamtgewicht. Der Vorteil liegt laut Heckel auf der Hand: Je nach Transportbedarf werden bis zu zehn Prozent weniger Sattelzüge benötigt, zehn Prozent weniger Sprit verbraucht und zehn Prozent weniger CO2 ausgestoßen. Alternativ könne ein um 1,3 Meter verlängerter Auflieger zwei Wechselbrücken auf einem Fahrzeug transportieren. Eine Eigenschaft, die führende Spediteursverbände seit langem fordern.

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