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27.01.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Wissenschaftler entwickeln Konzepte zur Weiterverwendung von Batterien aus Elektroautos

verfasst von: Katrin Pudenz

3 Min. Lesedauer

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Angesichts der steigenden Anzahl an Elektroautos wird die Weiterverwendung der Batterien in Zukunft eine große Rolle spielen, prognostizieren Forscher vom Institut für Wirtschaftsinformatik und vom Batterieforschungszentrum Meet der Universität Münster. Daher wollen die Wissenschaftler neue Lösungen finden: In dem Projekt "EOL-IS" (End-Of-Life Solutions für eCar-Batterien) wollen sie Konzepte entwickeln, die zu einer erschwinglichen Batterietechnik beitragen sollen.

Für die Forscher ist der Umstand, dass die Speicherkapazität der Batterien für den automobilen Einsatz nach zehn Jahren nicht mehr ausreichen mag, kein Grund, die Batterie nach dem Ausbau aus dem Elektroauto zu entsorgen. Für eine Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) von eCar-Batterien sei grundsätzlich wichtig, dass die für die automobile Erstanwendung erschöpften eCar-Batterien (nach dem sogenannten End-of-(First)-Life, EOL) wiederverwendet werden. Die Wissenschaftler glauben, dass die Batterien dann etwa noch zur Zwischenspeicherung von Energie aus Windkraftanlagen oder Sonnenkollektoren, zum Antrieb kleinerer Fahrzeuge oder zum Betrieb von Geräten auf Baustellen dienen könnten. In Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, Recyclingunternehmen und Energieberatungen wollen die Forscher der Universität Münster neue Lösungen entwickeln, um jede Batterie optimal weiterzuverwenden. Hierzu erheben sie die Anforderungen für die infrage kommenden Nutzungsszenarien, heißt es aus Münster. Bei aus Elektroautos ausgebauten Batterien bestimmen sie den genauen Zustand: Wie viel Energie können sie noch speichern? Wie wurden sie bisher genutzt? Aus welchen Materialien bestehen sie? Auf dieser Grundlage werde die beste Möglichkeit zur Weiterverwertung für jede Batterie ausgewählt.

Ein neues Leben nach dem ersten

Damit Kunden bereit sind, eine gebrauchte Batterie zu kaufen, müsse für jede einzelne Batterie zudem ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot erstellt werden. Es gelte das beste Second-Life-Konzept für jede einzelne Batterie zu finden und dieses mithilfe passgenauer hybrider Leistungsbündel (HLB) umzusetzen. Dabei werden die physikalisch-chemischen Eigenschaften und die Nutzungshistorie der Batterie, der Zustand der Batterie und weitere betriebswirtschaftliche, ökologische und rechtliche Informationen integriert berücksichtigt. So schlagen die Wissenschaftler beispielsweise vor, dass die Kunden eine Gebühr für jeden Ladevorgang der Batterie zahlen könnten, anstatt die Batterie zu kaufen. Auf diese Weise gehen die Kunden, wie es aus Münster heißt, nicht das Risiko ein, eine Batterie zu kaufen, die dann kurz nach dem Kauf schon wieder entsorgt werden müsse.

Software zur Bestimmung der besten Wiederverwendungsmöglichkeit

Die Forscher wollen eine Software entwickeln, mit der automatisch die beste Verwertungsmöglichkeit für jede Batterie bestimmt werden kann. Dr. Daniel Beverungen, wissenschaftlicher Leiter von "EOL-IS", betont: "Unser Projekt trägt dazu bei, einen Markt für die Weiterverwendung gebrauchter Batterien aus Elektroautos zu etablieren. Dadurch profitieren sowohl die Automobilindustrie als auch die Kunden, da die Kosten für Elektroautos sinken. Günstigere Anschaffungspreise können wiederum zu einem steigenden Interesse an der Elektromobilität in Deutschland führen."

Die Arbeit im Rahmen des Projektes "EOL-IS" wurde aufgenommen, das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis März 2015 mit rund 700.000 Euro gefördert. Forschungspartner der Universität Münster sind die Unternehmen "P3 energy and storage" aus Aachen sowie "Hellmann Process Management" aus Osnabrück. "P3 energy and storage" entwickelt im Projekt neue Verfahren zur automatisierten elektronischen Bestimmung des Batteriezustands. "Hellmann Process Management" entwickelt ein Logistik-Konzept für den Transport der Batterien aus der Werkstatt zum Kunden und evaluiert die Projektergebnisse.

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