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26.06.2013 | Baubetrieb | Interview | Online-Artikel

Rechtliche Fallstricke bei Auslandsprojekten

verfasst von: Annette Galinski

2:30 Min. Lesedauer

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Das Bauen im Ausland bietet die Möglichkeit, einmal über den deutschen Architektur-Tellerrand hinauszuschauen und in sowie mit anderen Kulturen zu arbeiten. Viele Architekten und Ingenieure scheuen sich jedoch vor den vielen Unbekannten bei einem Bauprojekt im Ausland. Da sind Fragen wie: Welche rechtlichen Grundlagen gelten in dem jeweiligen Land? Wie komme ich an notwendige Informationen und wo benötige ich professionelle Beratung? Springer-Autor Prof. Dr. iur. Falk Würfele empfiehlt, sich ein Basiswissen zuzulegen, um seine Rechte und mögliche Gefahren zu kennen.

Springer für Professionals: Worin liegen Ihrer Erfahrung nach die größten Unsicherheiten bei Architekten und Planern im Zusammenhang mit Bauprojekten im Ausland?

Falk Würfele: Deutsche Architekten und Planer sind – wie z. B. auch Bauunternehmen – verschiedenen rechtlichen Fallstricken bei Auslandsprojekten ausgesetzt. Oft ist der Auftraggeber nicht zahlungsfähig oder die finanzierenden Internationalen Banken – wie z. B. Weltbank oder EBRD (European Bank for Reconstruction and Development, Anmerkung der Redaktion) – haben eigene Regelwerke, die Einfluss auf die Zahlungen an die Projektbeteiligten haben. Hier ist es für die Ingenieure zwingend, ihre Internationalen Rechte zu kennen, die für solche Situationen gemacht wurden. Auch greifen teilweise andere Landesrechte ein, die für erhebliche Überraschungen, insbesondere im Bereich der Haftung, sorgen.

Welches sind erste wichtige Schritte, um diese Unsicherheiten in den Griff zu bekommen? Wo können Architekten und Planer sich zu rechtlichen Fragen zum Bauen im Ausland informieren

Architekten und Ingenieure sollten mindestens einen Tageskurs "Internationales Baurecht" gehört haben, um eine Idee zu bekommen, wo die Gefahren liegen. In einem Tag wird zwar keiner zum Internationalen Rechtsanwalt, bekommt aber einen guten Überblick, in welchen Bereichen, eine Beratung zwingend ist, weil sonst erhebliche finanzielle Risiken drohen. Diese Kurse werden bei verschiedenen Seminaranbietern angeboten. An der Universität Siegen z. B. führen diese Kurse Herr Prof. Dr. Bert Bielefeld und ich zusammen im Rahmen eines Seminars "Internationales Planen und Bauen" durch.

 Welchen Beitrag leistet die Bauropa hierzu?  

Die zweitägige Bauropa 2013 in Frankfurt wird von der ARGE Baurecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) erstmalig interdisziplinär zusammen mit Rechtsanwälten, Architekten und Ingenieuren durchgeführt. Die verschiedenen Vorträge dort wurden konzeptionell so zusammengesetzt, dass jeder Architekt, Ingenieur und Rechtsanwalt einen fundierten Einblick in die Themen des Auslandsbaus erhält. So berichtet beispielsweise ein Internationaler Schiedsrichter von internationalen Streitfällen, Internationale Rechtsanwälte geben Einblicke in die Sicherungsmöglichkeiten von Vergütungszahlungen, ein FIDIC-Ingenieur (die Fédération Internationale Des Ingénieurs Conseils FIDIC vergibt ihr weltweit anerkanntes Gütesiegel für die ausgewogene Vertragsgestaltung bei internationalen Bauvorhaben, Anmerkung der Redaktion) berichtet über die Abwicklung von internationalen Infrastrukturprojekten. Darüber hinaus wird ein Einblick in das angloamerikanische Recht und Internationale Versicherungen gegeben. Ich denke, für jeden der im Ausland bauen will oder schon baut, ist diese Veranstaltung mit ihren Top-Referenten ein "MUSS".

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