Wenngleich nur wenige Finanz- bzw. Bankenkrisen so große Aufmerksamkeit hervorrufen bzw. mit derart einschneidenden globalen Auswirkungen verbunden sind wie die aktuelle Krisensituation, sind solche Phänomene mit großer Regelmäßigkeit zu beobachten. Damit einher geht vielfach ein deutlicher Anstieg des Anteils von Non Performing Loans (NPL) am Kreditportfolio der Banken. Darunter versteht man Kredite, bei denen es zu einem Ausfall des Kreditnehmers gekommen ist bzw. die zumindest ein hohes Ausfallrisiko aufweisen.
Im Rahmen dieses Kapitels sollen „Non Performing Loans“ definiert bzw. NPL-Transaktionen in ihrer Grundstruktur skizziert und von verwandten Instrumenten abgegrenzt werden. Zudem wird das Marktumfeld, in dem NPL-Transaktionen durchgeführt werden, einer Analyse unterzogen. Dabei wird neben der Entwicklung einzelner (regionaler) Märkte für Distressed Debt bzw. NPL vor allem auf Investmentstrategien der Investoren, Marktunvollkommenheiten sowie Charakteristika dieser Assetklasse eingegangen.
Im Rahmen dieses Kapitels werden Herausforderungen bei der Durchführung von NPL-Transaktionen in der Praxis diskutiert. Im ersten Teil soll dabei der prozessuale Ablauf von NPL-Transaktionen analysiert werden. Der zweite Teil wiederum widmet sich der Bewertung von NPL durch die Kaufinteressenten.
In diesem Kapitel soll die Frage beantwortet werden, ob Dritte wie NPL-Investoren bzw. die von ihnen beauftragten Servicer höhere Workout-Ergebnisse erzielen können als die ursprünglichen Kreditgeber. Dabei soll zum einen untersucht werden, ob Dritte höhere Anreize zum Workout von NPL aufweisen. Zum anderen soll geklärt werden, ob sie eine höhere Workout-Kompetenz besitzen.
Im Rahmen dieses Kapitels soll die Motivationslage von Banken zur Durchführung von NPL-Transaktionen einer primär (finanzierungs-)theoretischen Analyse unterzogen werden. Dabei wird auch versucht, Erkenntnisse, die für verwandte Kreditrisikotransferinstrumente gewonnen worden sind, auf NPL-Transaktionen zu übertragen.
Die im letzten Kapitel diskutierten negativen Signaling-Effekte, aber auch die in Kapitel 4 genannten Informationsverluste haben auf erste Problemfelder bzw. Risiken im Zusammenhang mit NPL-Transaktionen hingewiesen. In diesem Kapitel sollen weitere Problembereiche identifiziert sowie entsprechende Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Im Rahmen dieses Kapitels soll die Auswirkung zentraler in den letzten beiden Kapiteln analysierter Motivationsfaktoren und Problembereiche auf die Durchführungswahrscheinlichkeit von NPL-Transaktionen untersucht werden.
In diesem Kapitel soll die Vorteilhaftigkeit von NPL-Transaktionen aus Sicht des Kapitalmarkts bzw. der Eigenkapitalgeber beleuchtet werden. Zu diesem Zweck werden in einem ersten Schritt die Auswirkungen von NPL-Transaktionen auf das neoklassische Capital Asset Pricing Modell analysiert. Des Weiteren werden Ergebnisse empirischer Untersuchungen über die Vorteilhaftigkeit verwandter Kreditrisikotransferinstrumente (Verbriefungen und Kreditverkäufe) sowie erste empirische Befunde über die Vorteilhaftigkeit von NPL-Transaktionen skizziert. In der Folge werden die bisherigen Ergebnisse der Arbeit mit den Erkenntnissen aus diesem Kapitel verknüpft, um eine Hypothese über die Vorteilhaftigkeit von NPL-Transaktionen aufzustellen. Diese Hypothese wird mit Hilfe einer Ereignisstudie einer empirischen Überprüfung unterzogen.
Im Rahmen von NPL-Transaktionen verkaufen Banken NPL an einen (oder mehrere) Investor(en), was einen – je nach Ausgestaltung – weitgehenden bis vollständigen Übergang der Chancen und Risiken aus der zukünftigen Wertentwicklung der Kredite an den Käufer nach sich zieht. Zudem übernimmt er bzw. ein von ihm beauftragter Dienstleister (Servicer) den Workout der NPL.