Skip to main content

2012 | Buch

Derivate im Risikomanagement von Fußballunternehmen

verfasst von: Christopher Huth

Verlag: Gabler Verlag

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Obgleich der deutsche und europäische Fußball – ungeachtet der anhaltenden Finanzkrise – von Umsatzrekord zu Umsatzrekord eilen, geraten seit Jahren immer wieder Fußballunternehmen im In- und Ausland in finanzielle Schwierigkeiten, die in Sorge um das Überleben den Puls ihrer Anhänger höher schlagen lassen. Neben recht aktuellen Beispielen – FC Schalke 04 sowie Arminia Bielefeld - aus dem deutschen Lizenzfußball sind zahlreiche weitere Fälle zu konstatieren. Dabei ist Borussia Dortmund – auch aufgrund ihres Börsengangs im Jahr 2001 – sicherlich der von der breiten Öffentlichkeit am intensivsten beobachtete und diskutierte Fall. Nachdem Borussia Dortmund – in der Saison 2001/02 noch deutscher Meister – in der Spielzeit 2003/04 in der Qualifikation zur UEFA Champions-League am belgischen Vertreter FC Brügge scheiterte, gerieten sie in der Folge in eine die Existenz bedrohende wirtschaftliche Misere. Zu jener Zeit wurde in der Öffentlichkeit eingehend über einen möglichen Lizenzentzug diskutiert und dieser teilweise von Mitbewerbern – beispielsweise Eintracht Frankfurt – gefordert.
Christopher Huth
2. Theoretisches Fundament
Zusammenfassung
Der Sport und insbesondere der Fußball haben sich mit sportspezifischen Besonderheiten auseinanderzusetzen, die bei Unternehmen der Normalwirtschaft in der Form nicht zu finden sind und somit diesen einzigartig machen. Um ein besseres Verständnis für diese Anforderungen zu erhalten, werden beispielhaft drei dieser aus ökonomischer Sicht und vor dem Hintergrund der vorliegenden Arbeit besonders relevanten sportspezifischen Besonderheiten kurz vorgestellt sowie Unterschiede zu Unternehmen der Normalwirtschaft dargestellt.
Christopher Huth
3. Risikomanagement im Fußball
Zusammenfassung
Nachdem im vorherigen Abschnitt der theoretische Bezugsrahmen dargestellt wurde, wird der vorgestellte Risikomanagementprozess im Folgenden auf die Fußballunternehmen übertragen. Analog zum Risikomanagementprozess werden zuerst die signifikantesten Risiken dieser evaluiert, wobei im Sinne der Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit eine Fokussierung auf die aus der Abhängigkeit zwischen finanziellen und sportlichen Erfolg resultierenden Risiken stattfindet. Anschließend wird kurz auf die Risikomessung bei Fußballunternehmen eingegangen. Der dritte Schritt des Risikomanagementprozesses – die Risikosteuerung – dokumentiert, welche Instrumente und Strategien die Fußballunternehmen bereits jetzt anwenden, um die typischen Risiken im Fußball zu dezimieren sowie die Korrelation zwischen sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg zu reduzieren. Dieser Schritt stellt – auch im Sinne der Forschungsfrage – den Kern dieses Kapitels dar. Neben Darstellung bisheriger Strategien zur Risikosteuerung werden aus theoretischen und praktischen Erfahrungen Stärken und Schwächen der einzelnen Instrumente abgeleitet. Der vierte Schritt des Risikomanagementprozesses – Risikocontrolling – wird nicht behandelt, da er für die Forschungsfrage an dieser Stelle nicht von Relevanz ist.
Christopher Huth
4. Risikoüberwälzung mittels derivativer Instrumente
Zusammenfassung
Obgleich Derivate ein wichtiges Finanzinstrument in der heutigen Wirtschaftswelt darstellen, entstand die Grundidee dieses Geschäfts vor fast 4.000 Jahren in Mesopotamien. Die Geschäfte dienten dabei in erster Linie der Absicherungen gegen etwaige Ernteausfälle. Daneben fand die Grundidee des Geschäfts im Jahre 1.700 vor Christus auch im Handel mit Sklaven Anwendung. So gewährten Sklavenhändler ihren Kunden das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt bei ihnen Sklaven zu erwerben. Neben dem Motiv der Absicherung dienten diese Vereinbarungen auch der Spekulation. So spekulierte 500 vor Christus der Grieche Thales von Milet anhand der Sternenkonstellation sowie dem Zug der Vögel auf die Ernteerträge von Oliven und sicherte sich frühzeitig das Recht, von Besitzern von Olivenpressen zu einem festen Preis die Maschinen zur Erntezeit zum Marktpreis vermieten zu dürfen.
Christopher Huth
5. Risikoüberwälzung mittels derivativer Instrumente in Fußballunternehmen
Zusammenfassung
Bevor die im vorherigen Kapital vorgestellten Derivate auf Basis der Bedürfnisse der Fußballunternehmen entwickelt werden, wird im Folgenden ein kurzer Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation in der 1. Fußball-Bundesliga gegeben. Hierzu werden die Einnahmequellen sowie die verschiedenen Aufwendungen der Bundesligisten vorgestellt. Anschließend werden die einzelnen Einnahmequellen und Aufwendungen eingehend untersucht und analysiert. Die Einnahmen werden dabei unterteilt in die Kategorien Spiel, Werbung, Medienrechte, Transfer, Merchandising sowie Sonstige und die Aufwendungen in die Kategorien Personal Spielbetrieb, Personal Handel und Verwaltung, Transfer, Spielbetrieb, Jugend/Amateure/Leistungszentrum sowie Sonstige. Im zweiten Schritt wird aufgezeigt, welche alternativen risikominimierenden Vorkehrungen zu den im dritten Kapitel vorgestellten einnahmeübergreifenden Strategien die Bundesligisten bereits zum jetzigen Zeitpunkt praktizieren, um die jeweiligen Einnahmen bzw. Aufwendungen unabhängiger bzw. abhängiger vom sportlichen Erfolg zu gestalten. Anschließend werden für jede Einnahme- und Aufwandskategorie verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der vorgestellten Derivate entwickelt und aufgezeigt. Abgeschlossen wird das Kapitel mit der Bewertung und Preisbildung von den zuvor entwickelten Derivaten.
Christopher Huth
6. Effizienzanalyse der Derivate in Fußballunternehmen
Zusammenfassung
Nachdem im vergangenen Kapitel Möglichkeiten zum Einsatz derivativer Instrumente in Fußballunternehmen samt Vorschlägen zur Bewertung dieser aufgezeigt wurden, werden die theoretischen Überlegungen nun praktisch angewandt, um die Effizienz dieser Instrumente zu evaluieren. In einem ersten Schritt wird dies allgemein für die 1. Fußball-Bundesliga durchgeführt. Hierzu wird ein Modell entwickelt, welches Einnahmen und Aufwendungen pro Tabellenplatz prognostiziert. Diese werden aus den historischen, von den Fußballunternehmen der 1. Fußball-Bundesliga erzielten Einnahmen und entrichteten Aufwendungen abgeleitet. Als Basis dienen dabei Daten der DFL. Anhand verschiedener sportlicher Szenarien, die im weiteren Verlauf noch eingehend vorgestellt werden, wird die Effizienz der Derivate auf Basis des Modells in einer Einperioden-Betrachtung analysiert. Mit dem Ziel, Vorteile und Nachteile der Instrumente nicht nur allgemein durch ein Modell zu überprüfen, wird in einem zweiten Schritt ein vereinsspezifischer Kontext hergestellt. Hierbei wird auf Basis der sportlichen und wirtschaftlichen Performance verschiedener europäischer Fußball-unternehmen in den vergangenen Jahren die Effizienz der Instrumente in einer Mehrperioden-Betrachtung evaluiert. Hierbei ist insbesondere von Interesse, wie sich Derivate bei Einsatz über mehrere Spielzeiten auf die Einnahme- bzw. Aufwandssituation der Fußballunternehmen auswirken. Die zur Untersuchung benötigten Daten werden aus veröffentlichten Geschäftsberichten sowie aus Studien gewonnen. Im Fokus der Untersuchung werden dabei zuerst drei Fußballunternehmen stehen, die in Deutschland (Borussia Dortmund), Italien (Juventus Turin) sowie England (Tottenham Hotspurs) beheimatet sind. Diese Fußballunternehmen wurden ausgewählt, da bei diesen die vorhandene Datenbasis am umfangreichsten ist. Neben der sehr guten Datenbasis dürften insbesondere die Fußballunternehmen aus Dortmund sowie Turin im Zuge der Evaluierung der Derivate interessant sein, da diese in den letzten Jahren starken sportlichen und wirtschaftlichen Schwankungen unterworfen waren. Verglichen werden neben der Entwicklung der Einnahmen bzw. Aufwendungen Personal Spielbetrieb auch die Volatilität mit und ohne derivative Instrumente, wodurch eine Aussage über die Effizienz der Derivate aus Perspektive des Risikomanagements zu treffen ist. Neben den drei im Fokus der Untersuchung stehenden Fußballunternehmen werden anschließend weitere europäische Fußballunternehmen in die Analyse einbezogen, um ein noch detaillierteres Urteil über die einzelnen Derivate fällen zu können. Hierbei findet aufgrund der Verfügbarkeit der Daten und aus Gründen der Vergleichbarkeit ausschließlich eine Untersuchung der drei umsatzstärksten Einnahmequellen aller Fußballunternehmen statt. Als Kriterium zur Evaluierung wird wiederum die Entwicklung der Einnahmen sowie der Volatilität mit und ohne Derivat Verwendung finden.
Christopher Huth
7. Schlussbetrachtung und Ausblick
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie Fußballunternehmen ihr finanzielles Risiko, welches ihnen aus der Unsicherheit des zukünftigen sportlichen Erfolgs erwächst, durch geeignete Maßnahmen der Risikosteuerung reduzieren und im Optimalfall eliminieren können. Hierbei wurden die bisher von den Fußballunternehmen angewandten Maßnahmen stets dahingehend überprüft, ob diese die Erlöse unabhängiger und die Aufwendungen abhängiger vom sportlichen Werdegang gestalten können. Nachdem anfangs bedeutende Spezifika von Fußballunternehmen im Vergleich zu Unternehmen der Normalwirtschaft herausgearbeitet sowie daran anschließend das Risikomanagement samt seines Prozesses mit dem aus Sicht der Forschungsfrage zentralen Schritt der Risikosteuerung dargestellt worden sind, wurde auf Basis dieser die derzeitig von den Fußballunternehmen praktizierten Maßnahmen anhand des Risikomanagementprozesses dargestellt. Resümierend war zu konstatieren, dass alle bisher getroffenen Maßnahmen aufgrund vielschichtiger Gründe nicht uneingeschränkt von alle Fußballunternehmen durchzuführen sind. Als Antwort auf dieses Ergebnis und als Alternative dazu wurde daraufhin der Einsatz derivativer Instrumente, die seit langem in der Normalwirtschaft auch zu Zwecken der Risikosteuerung von den dort agierenden Unternehmen eingesetzt werden, im Risikomanagement von Fußballunternehmen vorgeschlagen. Diese wurden zuerst allgemein vorgestellt, wobei hierbei Forwards und Futures, Swaps sowie Optionen im Mittelpunkt standen. Darauf aufbauend wurden anschließend diese drei derivativen Instrumente auf ihre Anwendbarkeit hin in Fußballunternehmen entwickelt und überprüft. In dem dann folgenden Kapitel wurden Derivate auf ihre Effizienz hin überprüft und auf Basis der gewonnen Ergebnisse sowie möglicher Herausforderungen Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Christopher Huth
Backmatter
Metadaten
Titel
Derivate im Risikomanagement von Fußballunternehmen
verfasst von
Christopher Huth
Copyright-Jahr
2012
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-8349-7122-7
Print ISBN
978-3-8349-3279-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-7122-7

Premium Partner