Deutschland ist vollständig auf den Import von Phosphor angewiesen. Allein Baden-Württemberg importiert jährlich rund 12.000 Tonnen. Aus dem Schwabenland kommt dafür eine neue Erfindung zur Phosphat-Rückgewinnung.
Phosphor ist in der deutschen Landwirtschaft unverzichtbar. Mehr als zwei Drittel des Rohstoffs werden als Düngemittel hierzulande verwendet. Deutschland ist dabei nicht nur zu 100 Prozent von Importen abhängig. Auch die Endlichkeit der aus natürlichen Lagerstätten stammenden Ressource stellt eine wachsende Herausforderung dar.
Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen Jahren durch intensive und öffentlich geförderte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten eine Vielzahl von Strategien und Verfahren zum Recycling von Phosphor aus Sekundärrohstoffen vorangetrieben. Einen Überblick über die dabei in Frage kommenden Technologieansätze sowie den aktuellen Stand der großtechnischen Umsetzungen geben Hinnerk Bormann und Michael Sievers im Zeitschriftenartikel "Verfahren zur P-Rückgewinnung", Ausgabe 04/2014 der Fachzeitschrift "Wasser und Abfall".
Magnetpartikel binden Phosphat
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Einen neuen Ansatz zur simultanen Eliminierung und Rückgewinnung von Phosphat aus Kläranlagen verfolgt ein gemeinsames Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und der Universität Stuttgart. Im Zentrum der zum Patent angemeldeten Erfindung stehen neu entwickelte Magnetpartikel, die Phosphat an sich binden.
Die Partikel werden nach der Absorbtion mittels Magneten aus dem Abwasser gezogen. Anschließend wird die Phosphat-Komponente entfernt, so dass die Partikel weiter verwendet werden können. In einem Projekt werden derzeit die Wirtschaftlichkeit und die Anwendbarkeit für den großtechnischen Einsatz in einem Klärwerk unter realen Bedingungen geprüft. Nach erfolgreichem Projektabschluss soll das Verfahren zusammen mit Industriepartnern zu einem technisch durchführbaren Prozess weiterentwickelt werden.