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26.08.2013 | Fertigungstechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Effiziente Zerspanprozesse

verfasst von: Dieter Beste

2 Min. Lesedauer

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Für die Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe, wie sie im Turbomaschinen- und Werkzeugbau zum Einsatz kommen, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen neue, effizientere Zerspanprozesse.

Der Begriff der Zerspanbarkeit beschreibt die Gesamtheit aller Eigenschaften eines Werkstoffes, die auf den Zerspanungsprozess Einfluss haben, schreiben die Springer-Autoren Eberhard Paucksch, Sven Holsten, Marco Linß und Franz Tikal in „Zerspantechnik – Prozesse, Werkzeuge, Technologien“ Aus diesem Grunde sei die Zerspanbarkeit eines Werkstoffes auch stets im Zusammenhang mit

• dem Bearbeitungsverfahren (z. B. Drehen, Fräsen, Bohren)
• dem Schneidstoff (z. B. HSS, Hartmetall) und
• den Schnittbedingungen (z. B. Schnittgeschwindigkeit, Vorschub, Kühlung)

zu beurteilen.

Doch gerade bei der Herstellung von Bauteilen aus schwer zerspanbaren Werkstoffen auf Nickel- oder Titanbasis mit geometrisch komplexen Freiformflächen wie Triebwerkskomponenten oder Werkzeugen für die Massivumformung unterliegen die Zerspanwerkzeuge hohen mechanischen und thermischen Belastungen. Der stärkere Verschleiß der Zerspanwerkzeuge sowie Schwingungen und langwierige Nacharbeiten verlängern die Bearbeitungsdauer, erhöhen den Werkzeugbedarf und führen damit zu hohen Kosten, die den kompletten Fertigungsprozess ineffizient erscheinen lassen.

Tauch- und Trochoidalfräsen im industriellen Einsatz

Das Fraunhofer IPT arbeitet deshalb intensiv daran, diese Zerspanungsprozesse zu verbessern und kostengünstiger zu gestalten, damit sich ihr Einsatz lohnt: Dafür werden die Prozessparameter genau an die Erfordernisse der Bearbeitungsaufgabe, vor allem an den Werkstückwerkstoff und die Bauteilgeometrie, angepasst. So lassen sich die hohen Belastungen an den Werkzeugschneidkanten verringern, prozessbedingte Schwingungen des Bauteils reduzieren und dadurch Prozesse stabilisieren. Das Ergebnis: Die Zerspanwerkzeuge und Werkzeughalter müssen seltener gewechselt werden. So verkürzen sich die Bearbeitungszeiten und die Kosten für die Herstellung der komplexen Bauteile sinken insgesamt deutlich.

Die Aachener Ingenieure entwickeln und qualifizieren in zahlreichen Projekten gemeinsam mit Partnern aus der Industrie unterschiedliche Zerspanwerkzeuge, Frässtrategien und dazu passende Spannsysteme. Hier spielen Werkzeuggeometrien, - werkstoffe und -beschichtungen eine zentrale Rolle. Anhand neuer Methoden der Prozessauslegung lassen sich optimale Werkzeugbahnen und Prozessparameter festlegen, damit auch Verfahren wie das Tauch- oder Trochoidalfräsen ihre Flexibilität endlich im industriellen Einsatz unter Beweis stellen können.

Lesen Sie auch:

Eine Übersicht über ein Jahrhundert Zerspanforschung

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

N Zerspantechnik

Quelle:
Handbuch Maschinenbau

2011 | OriginalPaper | Buchkapitel

Prozessauslegung und -integration in die Prozesskette

Quelle:
Spanen

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