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25.01.2017 | Kapitalmarkt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Viele Mittelständler bevorzugen längere Laufzeiten bei Kapitalanlagen

verfasst von: Barbara Bocks

3:30 Min. Lesedauer

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Investitionen in Aktien und Gold waren im vergangenen Jahr am rentabelsten. Was Unternehmer bei diesen Investments und generell beachten sollten.

Mit Aktien und Gold konnten Anleger im vergangenen Jahr die höchsten Renditen einfahren. Das hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB) kürzlich berechnet. Spitzenreiter in der Erhebung sind die DAX-Werte, die mit Kursgewinnen und Dividenden im Durchschnitt innerhalb des vergangenen Jahres eine Rendite von knapp zwölf Prozent erzielen konnten. "Aktien zählen wie Immobilien zu den klassischen langfristigen Sachwertanlagen und bieten damit innerhalb eines strukturierten Portfolios grundsätzlich eine solide Basis für einen langfristigen Vermögensaufbau", erklären die Springer-Autoren Philipp Karl Maximilian Lindmayer und Hans-Ulrich Dietz in dem Kapitel "Langfristige Vermögensplanung zur Absicherung Ihrer Ziele" (Seite 114) des Buchs "Geldanlage und Steuer 2017".

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Wie alle Sachwertanlagen bieten Aktien laut den Experten einen gewissen Schutz vor der Geldentwertung durch Inflation. Voraussetzung einer soliden Basis bei Aktien sei, dass es sich um Substanzwerte handele, also um Unternehmen mit einer nachhaltigen Wertschöpfung beispielsweise durch einen konstanten oder wachsenden Bilanzgewinn oder auch durch kontinuierliche oder steigende Dividenden, argumentieren Lindmayer und Dietz.

Wertzuwachs bei Gold in Höhe von elf Prozent

Den zweitgrößten Wertzuwachs 2016 hatten Anleger mit Investitionen in Gold mit einem Zuwachs von elf Prozent, wobei der Goldpreis laut Angaben des BdB im Jahr 2016 stark schwankte und auf politische Krisen reagierte. Lindmayer und Dietz empfehlen bei ihrem Musterdepot "einen Anteil von Edelmetallen, besonders Gold, in Höhe von fünf bis zehn Prozent". Außerdem sind bei Goldinvestments derzeit laut den Experten unter anderem diese Aspekte wichtig (Seite 189):

  • die Unwägbarkeiten der Ausrichtung der neuen US-Administration und die Entwicklung des US-Dollar,
  • die Unsicherheit über die Folgen der chinesisch-amerikanischen Eiszeit und der Abkühlung der russisch-amerikanischen Beziehungen,
  • der Brexit und damit zusammenhängende Folgen,
  • die Auswirkungen der mangelnden Stabilität der Finanzbranche,
  • die anhaltende Tiefzinspolitik der EZB.

Im Vergleich zu Aktien und Gold hat sich das Investment in verzinsliche Anlagen 2016 fast überhaupt nicht gelohnt. Hier hat der BdB in der Regel deutlich weniger als ein Prozent Rendite errechnet. Eine Rendite mit Bundesanleihen oder Bundesobligationen konnte man laut des Bankenverbands nur noch durch Kursgewinne erzielen, da es kaum noch eine Verzinsung für die Papiere gibt. Daher verwundert es auch nicht, dass mittlerweile 40 Prozent der Mittelständler bereit sind, für eine höhere Rendite Kursschwankungen in Kauf zu nehmen. Das geht aus einer Studie der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld (FHM) und der Commerzbank vom September 2016 hervor. Infolge der guten Geschäftslage habe sich der Anteil der Unternehmen mit Anlagebedarf im Vergleich zu den Vorjahren auf knapp 4,7 Millionen Euro erhöht. 57 Prozent der befragten Mittelständler sagten aus, dass sie Anlagebedarf hätten.

Zwei Drittel investieren langfristig

22 Prozent der Befragten investieren weiterhin eher kurzfristig unter drei Monaten. 32 Prozent der Befragten sind hingegen bereit, Liquidität auch länger als ein Jahr anzulegen. "Etwa zwei Drittel der Unternehmen gehen das Thema aktiv an und suchen unter Inkaufnahme längerer Laufzeiten und mit adjustierten Risikovorstellungen nach Anlagealternativen wie zum Beispiel Fremdwährungsanlagen oder Multi-Asset-Fonds", sagt Martin Keller, Geschäftsbereichsleiter Product Management der Mittelstandsbank der Commerzbank. Das verbleibende Drittel habe das Anlageverhalten bisher kaum geändert, fügt Keller hinzu.

Generell raten Lindmayer und Dietz Unternehmern und Anlegern "vor einer Entscheidung über bestimmte Geldanlagen, Anspar- oder Vorsorgeprodukte die persönliche Zukunftsplanung ebenso wie die voraussichtliche Entwicklung der Finanzmärkte" zu berücksichtigen. Dabei sei es aus Sicht der Experten sinnvoll, einen professionellen Vermögens- oder Finanzberater hinzuzuziehen. Die folgenden Kriterien sprechen aus Sicht von Lindmayer und Dietz für eine gute Anlageberatung (Seite 17) von Banken oder anderen Anbietern:

  • Kompetenz des Beraters
  • Individuelles Eingehen auf die Wünsche und Ziele des Kunden auf der Grundlage einer sorgfältigen Analyse
  • Verständlichkeit seiner Ausführungen
  • ausreichende Beratungszeit
  • Berücksichtigung des familiären Umfelds
  • Betrachtung der steuerlichen Situation
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