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2022 | Buch

Künstliche Intelligenz

Vom Schachspieler zur Superintelligenz?

herausgegeben von: Manon Bischoff

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

​Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr nur ein ernstzunehmender Schachgegner, sondern reicht in der Anwendung weit in unseren Alltag hinein. Doch was macht einen Computer eigentlich intelligent? Wie lernen Algorithmen und wie bringt man einer Maschine das Spielen bei? Wobei kann uns KI heute und in Zukunft helfen – und wo versagen die selbstlernenden Programme?

Die hier zusammengestellten Artikel aus »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »spektrum.de« bieten eine themenübergreifende Übersicht zu den wichtigsten Fragen der künstlichen Intelligenz. Interessierte Laien ohne besonderes Vorwissen erhalten einen Überblick von den Grundlagen neuronaler Netze und evolutionärer Algorithmen bis hin zu aktuellen Forschungsfragen aus Naturwissenschaft und Technik.

Im ersten Teil des Buchs erfahren Sie, wie man einem Computer beibringt, selbstständig zu lernen, mit welchen Tricks man Algorithmen weiter verbessert und bekannte Schwächen behebt – und wie sogar Maschinen kreativ werden können. Inwiefern das speziell beim Erlernen von Brett- und Videospielen passiert und was das für weitere Anwendungen bedeutet, erklären wir im zweiten Teil. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit den Fortschritten in Forschung und Technik, die Wissenschaftler mit Hilfe von KI erlangen: von der Suche nach neuer Physik bis hin zu der Entwicklung neuer Medikamente. Das letzte Kapitel widmet sich der Frage, wo die Grenzen des vermeintlichen Alleskönners KI liegen – und welche potenziellen Gefahren heute und in Zukunft davon ausgehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Teil I Lernstrategien

Frontmatter
Vorbild Gehirn
Zusammenfassung
Neuroinformatiker statten Algorithmen inzwischen mit einer „Memory-Komponente“ aus, die verhindert, dass künstliche neuronale Netzwerke Gelerntes wieder überschreiben. Damit sollen die Programme mit weniger Daten schneller lernen.
Christian Wolf
Die 5 Schulen des Maschinenlernens
Zusammenfassung
Neben künstlichen neuronalen Netzen gibt es auch noch andere Algorithmen, die zum Maschinellen Lernen gehören. Der Informatiker Pedro Domingos unterscheidet dabei zwischen fünf Kategorien, die er hier vorstellt.
Christiane Gelitz
Lernen wie ein Kind
Zusammenfassung
Wie schaffen es kleine Kinder, in so kurzer Zeit so viel zu lernen? Neuroinformatiker und Psychologen gehen dieser Frage nach, um auch Computerprogrammen ein Verständnis unserer Welt beizubringen.
Alison Gopnik
Maschinen das Träumen lehren
Interview mit Danko Nikolić
Zusammenfassung
In einem Gespräch mit Danko Nikolić, der 1999 in Psychologie an der University of Oklahoma promovierte, diskutieren wir über seinen „Kindergarten für künstliche Intelligenz“.
Anna von Hopffgarten
Maschinen mit menschlichen Zügen
Zusammenfassung
In den letzten Jahren haben Maschinen in vielen Bereichen eine ähnliche Leistungsfähigkeit wie wir Menschen erreicht, etwa wenn es darum geht, Gesichter zu erkennen oder Texte in andere Sprachen zu übersetzen – ganz zu schweigen von ihren Erfolgen in Brett- und Arcadespielen. Daher könnte man vielleicht erwarten, dass Computerwissenschaftler anfangen, auf die menschliche Intelligenz herabzublicken. Aber ganz im Gegenteil geraten die Forscher geradezu ins Schwärmen, wenn es um das menschliche Gehirn geht: Vor allem dessen Anpassungsfähigkeit und das breite Spektrum an Fähigkeiten erstaunt sie immer wieder. Mit vielen Tricks versuchen sie, Maschinen mit ähnlichen Merkmalen auszustatten.
George Musser
KI lernt die Sprache der Mathematik
Zusammenfassung
In einigen Fachgebieten begegnet man komplizierten mathematischen Ausdrücken: sei es eine Differenzialgleichung in der Biologie, die die Ausbreitung einer Viruserkrankung modelliert, oder ein Integral in der Physik, das die Länge einer bestimmten Kurve berechnet. Um solche Aufgaben zu meistern, muss man häufig tief in die Trickkiste greifen, indem man zum Beispiel einige Terme mühsam umformuliert oder eine Gleichung partiell integriert. Nun versuchen Informatiker künstlicher Intelligenz die Sprache der Mathematik beizubringen, damit sie Formeln vereinfacht und algebraische Probleme löst.
Manon Bischoff

Teil II Meister der Spiele

Frontmatter
Die Intelligenzformel
Zusammenfassung
Was ist Intelligenz? Wie Psychologen schon lange wissen, ist dieser zentrale Begriff ihrer Wissenschaft schwer zu fassen, und die gängigen Intelligenztests fragen nach einer Mischung von Fähigkeiten. Indem Forscherinnen und Forscher nun eine Definition entwickeln, ließe sich das tatsächliche Können von Algorithmen besser verstehen.
Jean-Paul Delahaye
Talent am Joystick
Zusammenfassung
Ist Intelligenz an Bewusstsein gekoppelt? In der Menschheitsgeschichte galten die beiden Begriffe zumindest als eng miteinander verwandt. Doch es ist Zeit, sich von dieser Vorstellung zu verabschieden. Anlass dazu gibt das jüngste Werk von DeepMind: ein Algorithmus, der selbständig die Regeln von Videospielen lernt.
Christof Koch
Computer bluffen am besten
Zusammenfassung
Michael Bowling ist im Januar 2017 wohl ziemlich erschrocken. Ein Computerprogramm namens „Libratus“ gewann damals in einem wochenlangen Wettkampf in Pittsburgh langsam, aber sicher die Oberhand über mehrere Weltklasse-Pokerspieler. Dabei hatte Bowling, der als Informatiker an der University of Alberta in Kanada arbeitet, mit Kollegen aus Prag selbst einige Zeit zuvor mit seiner künstlichen Intelligenz „DeepStack“ gegen Profispieler gewonnen. Daraufhin streitete er sich mit einem anderen Forscherteam darum, wessen Beitrag zu diesem erstaunlichen Fortschritt am größten war.
Eva Wolfangel
Das Go-Spiel ist geknackt
Zusammenfassung
Am Ende ging es dann doch viel schneller als gedacht. „In zehn Jahren“, antworteten Experten bislang, wenn man fragte, wann ein Computer in der Lage sein würde, menschliche Spitzenspieler im Go zu bezwingen. Das aus Ostasien stammende Brettspiel ist berüchtigt wegen seiner Komplexität – 2016 wurde es schließlich von einer künstlichen Intelligenz geknackt.
Jan Dönges
Schlau, schlauer, am schlausten: AlphaGo Zero
Zusammenfassung
Frühjahr 2016: Die künstliche Intelligenz (KI) AlphaGo war bereit für das lange erwartete Duell; im Strategiespiel Go trat sie mehrmals gegen den weltbesten Spieler Lee Sedol aus Korea an. Das Ergebnis fiel mehr als deutlich aus: Der schlaue Algorithmus, der ähnlich wie ein neuronales Netzwerk funktioniert, gewann vier von fünf Duellen. KI schlägt Mensch (hier ein Bericht nach der ersten Partie).
Janosch Deeg
KI spielt StarCraft 2 auf Profiniveau
Zusammenfassung
Die künstliche Intelligenz (KI) AlphaStar spielt das äußerst facettenreiche Computerspiel StarCraft 2 besser als 99,8 % aller menschlichen Spieler. Dabei brachten sie dem neuronalen Netz die Grundzüge des Computerspiels zunächst mit anonymisierten Spieldaten menschlicher Spieler bei. Anschließend ließen sie mehrere Agenten immer wieder gegeneinander antreten, wobei diese im Trial-and-Error-Verfahren neue Strategien entwickelten, um möglichst häufig zu gewinnen.
Daniela Mocker

Teil III Künstliche Intelligenz in der Anwendung

Frontmatter
Interview mit einem Cog
Zusammenfassung
Damit Spracherkennungssysteme erfolgreich funktionieren, müssen sie ein über ein praktisches Alltagsverständnis verfügen. Das versuchen Informatikerinnen und Informatiker ihnen nun auch verschiedene Wege beizubringen.
Christiane Gelitz
Armut auf der Spur
Zusammenfassung
Um Armut auf der Welt bekämpfen zu können, bedarf es vor allem Wissen darüber, wo die ärmsten Menschen leben. Es ist jedoch gerade in besonders problematischen und konfliktreichen Regionen oft schwierig, diese Informationen zu sammeln. Eine Forschergruppe hat eine neue Anwendung von künstlicher Intelligenz vorgestellt, mit der sich diese kritische Wissenslücke schließen lässt. Das Team hat ein künstliches neuronales Netzwerk so trainiert, dass es mit Hilfe von Satellitenbildern präzise Einschätzungen zu ökonomischen Verhältnissen in den ärmsten Ländern der Welt machen kann.
Lisa Vincenz-Donnelly
Maschinen, die auf Sterne starren
Zusammenfassung
Forscher haben einen Algorithmus veröffentlicht, mit dem sich Galaxien in großem Maßstab automatisch klassifizieren lassen. Er basiert auf maschinellem Lernen, genauer auf künstlichen neuronalen Netzwerken, die sich an biologischen Prozessen orientieren. Solche „Deep-Learning-Netzwerke“ haben zuletzt enorme Fortschritte in der Bild-, Gesichts- und Spracherkennung gemacht. Nun sollen sie Form, Größe und Gestalt von Galaxien bestimmen, was Astronomen erlaubt, Rückschlüsse auf die individuelle Entstehung der kosmischen Objekte und die Entwicklung des gesamten Universums zu ziehen.
Philipp Hummel
Auf der Jagd nach neuen Medikamenten
Zusammenfassung
Bevor ein Wirkstoff für den Einsatz beim Menschen zugelassen wird, muss er zahlreiche Tests durchlaufen. Häufig kommt es dabei vor, dass vielversprechende Kandidaten unerwarteterweise doch noch ausscheiden, was hohe finanzielle Verluste mit sich bringt. Pharmakonzerne setzen ihre Hoffnung daher auf künstliche Intelligenz.
David H. Freedman
DeepMind will Problem der Proteinfaltung gelöst haben
Zusammenfassung
„Das ist die erste Anwendung künstlicher Intelligenz, die ein ernsthaftes Problem gelöst hat“, sagt John Moult, Biologe an der University of Maryland, über den jüngsten Erfolg der KI-Firma DeepMind. Ihr gelang es, ein Problem zu lösen, an dem sich Biochemie und Bioinformatik seit 50 Jahren die Zähne ausbeißen.
Eva Wolfangel
Mysteriöse Materialien
Zusammenfassung
Die Welt der Chemie ist grenzenlos. Allein aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff lassen sich unendlich viele verschiedene Moleküle bilden. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, die zahlreichen Kombinationen nach aussichtsreichen Strukturen zu durchsuchen.
Michael Groß
KI sucht nach neuer Physik
Zusammenfassung
Als im Juli 2012 am Europäischen Kernforschungszentrum CERN endlich der Nachweis des Higgs-Teilchens bekannt gegeben werden konnte, schien der Triumph für das Standardmodell der Elementarteilchen komplett. Doch bei solchen Experimenten entstehen enorme Datensätze, die Menschen unmöglich ohne technische Hilfe durchsuchen können. Künstliche Intelligenz könnte aber auch subtile Spuren neuer Physik entdecken, die dem menschlichen Auge entgehen würde.
Philipp Hummel

Teil IV Grenzen und Gefahren

Frontmatter
Wie gefährlich ist künstliche Intelligenz?
Zusammenfassung
„Die Entwicklung einer künstlichen Superintelligenz wird eines der wichtigsten Ereignisse der menschlichen Geschichte sein. So bedeutend wie die Entstehung des Menschen selbst“, erzählt der Physiker und Philosoph Nick Bostrom in einer Reportage des WDR. Bostrom arbeitet an der Universität von Oxford an der Frage, wie ein Supercomputer das Leben auf der Erde verändern könnte. „Immerhin ist die Intelligenz in der Evolution ein wichtiger Faktor“. Und die hat sich im Laufe der Zeit erst entwickelt.
Andreas Burkert
Das fünfte Gebot im KI-Krieg
Zusammenfassung
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, erklärte der Militärtheoretiker Carl von Clausewitz schon 1812: ein Akt militärischer Gewalt, „um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“, wo politische Überzeugungskraft nicht mehr wirkt. Krieg ist der Ausnahmezustand, wo kein Frieden herrscht. Oder, kurz und düster mit dem Militärhistoriker Martin van Creveld: „War is killing“. In Zukunft könnten Maschinen über Sieg oder Niederlage entscheiden – doch welche Folgen wird das haben?
Yvonne Hofstetter, Wolfgang Koch, Friedrich Graf von Westphalen
Computer an der Grenze
Zusammenfassung
Die Bank verweigert einen Kredit trotz bester Bonität, Amazon schlägt beharrlich Bücher vor, die man nie lesen würde, und der Ganzkörperscanner am Flughafen findet irgendetwas auffällig am eigenen Körper: Das kann zwar keiner der freundlichen Beamten erklären, es zieht aber eine aufwändige Sicherheitskontrolle und einen Sprint zum Gate nach sich: Die Auswirkungen maschinellen Lernens kennt jeder aus dem Alltag – auch wenn die wenigsten wissen, dass dahinter Künstliche-Intelligenz-Algorithmen liegen. Im Unterschied zum Brettspiel Go, wo jeder sehen kann, wer gewonnen hat, sind die meisten anderen Anwendungsgebiete weniger transparent: Liegt der Schufa-Algorithmus falsch, oder ist der Betroffene wirklich nicht kreditwürdig?
Eva Wolfangel
Wo hat sie das nur gelernt?
Zusammenfassung
Um einem Computer das Sprechen beizubringen, lässt man ihn heutzutage gewaltige Textmengen durchforsten, Zeitungsarchive, Websites oder digitale Bibliotheken zum Beispiel. Das funktioniert ganz gut: Künstliche Intelligenz (KI) ermittelt etwa statistische Regelmäßigkeiten wie die Häufigkeit bestimmter Wortkombinationen, und am Ende hat das System mehr oder weniger anwendbares Deutsch aufgeschnappt – und, wie sich zeigt, eine ganze Menge Vorurteile.
Eva Wolfangel
Fehler haben Konsequenzen für das Leben echter Menschen
Zusammenfassung
In einem Gespräch erklärt Hanna Wallach, Senior Researcher bei Microsoft Research in New York und außerordentliche Professorin am College of Information and Computer Sciences an der University of Massachusetts, warum Maschinen rassistische Entscheidungen treffen und weshalb man sich diesem Thema dringend widmen sollte.
Eva Wolfangel
Lange gesund leben – dank KI
Eva Wolfangel
Metadaten
Titel
Künstliche Intelligenz
herausgegeben von
Manon Bischoff
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-62492-0
Print ISBN
978-3-662-62491-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62492-0