2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
Leben ist elektrisch
verfasst von : Dr. Olaf Fritsche
Erschienen in: Physik für Biologen und Mediziner
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Pfeilgiftfrösche scheiden durch ihre Hautdrüsen hochgiftige Batrachotoxine aus — allerdings nicht, wenn sie in Gefangenschaft gehalten werden. Wie der US-amerikanische Ornithologe Jack Dumbacher 2004 herausfand, ist die Beute der Frösche die eigentliche Quelle des Gifts: Käfer der Gattung
Choresine
schützen sich damit vor Fressfeinden. Mit mäßigem Erfolg, denn Dumbacher entdeckte, dass auch mindestens eine Vogelart (der Zweifarben-Pitohui) den Käfern nachstellt und ihr Toxin in seinen Federn ansammelt. Für uns Menschen sind schon wenige Mikrogramm des Giftes tödlich. Es baut die Membranspannung ab, mit denen die Herz- und Atemmuskulatur gesteuert wird
.
Elektrisch geladene Teilchen ziehen einander an oder stoßen sich gegenseitig ab. Dieser Prozess ist eine der wichtigsten Antriebskräfte für biologische Abläufe auf der Ebene von Molekülen und Zellen. Die Ströme und Felder, die von den Ladungen erzeugt werden, machen sich aber auch bemerkbar, wenn wir Lebewesen in ihrer Gesamtheit betrachten - beispielsweise als zackige Kurve im EEG und EKG, oder wenn Haie ihre Beute mit einem elektrischen Sinn aufspüren.