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27.09.2012 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Viele Familienfirmen finden keine Nachfolger

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Mehr als neun von zehn Unternehmen in Deutschland sind Familienbetriebe. Doch so wichtig diese Firmen auch für die Volkswirtschaft sind – viele Familien finden keinen Nachfolger für die Fortführung des Unternehmens. Die Autoren Horst Kary und Herrmann Dittmers analysieren, wie dieses Problem angegangen werden sollte.

Familienunternehmen bilden das pulsierende Herz der deutschen Wirtschaft. Nach Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung zählen stattliche 95,3 Prozent aller deutschen Unternehmen zu dieser Kategorie.

Auf familiengeführte Unternehmen entfallen 41,4 Prozent aller Umsätze und 61,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Keine Frage, Familienfirmen haben eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung, die es zu stärken gilt.

Und doch gibt es immer wieder Streit in den Familienbetrieben. Es geht um Geld und Macht, um Neid und Eifersucht. Gerade in großen Firmen wie etwa Haniel, die zum Teil hunderte von Gesellschaftern haben, können sich die Familien nicht auf einen gemeinsamen Nenner oder auf eine schlüssige Strategie einigen. Dann kann das Unternehmen schon einmal in eine gefährliche Destabilisierung geraten.

Besonders schwierig wird es für Familienfirmen, wenn die Nachfolge ansteht. Entweder die potenziellen Kronprinzen können sich nicht einigen, oder es steht schlicht niemand bereit, um den verantwortungsvollen Job zu übernehmen. Rund 70.000 Familienfirmen haben alljährlich das Problem, einen leistungsfähigen Nachfolger zu etablieren. Doch immerhin 30.000 Betriebe können diese Aufgabe nicht bewältigen. Die Folge: Auch einst wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen können durch die unzureichende Nachfolgeregelung in die Insolvenz getrieben werden.

Nachfolgeregelung rechtzeitig treffen

In dem „Praxishandbuch Firmenkundengeschäft“ von Jürgen Hilse, Werner Netzel und Diethard B. Simmert beschreiben die Autoren Horst Kary und Hermann Dittmers in ihrem Beitrag „Nachfolgeregelung im Mittelstand“ überaus nutzwertig, wie Familienfirmen mit der Nachfolgeregelung umgehen sollten. Sie analysieren detailliert,

  • welche Anforderungen der Nachfolger erfüllen sollte,

  • welche Phasen es im Nachfolgeprozess gibt und

  • welche Risiken zu beachten sind.

Auch Lösungen mit externen Kandidaten werden beschrieben – etwa der Management-Buy-in, der Institutionelle Buy-In durch Finanzinvestoren oder der fremdfinanzierte Leveraged Buy-out.

Die Autoren sind sich darin einig, dass die Nachfolgeregelung rechtzeitig begonnen werden muss, da sie ein langer Prozess ist: Je früher die Planung der Unternehmensnachfolge beginnt, desto leichter und erfolgreicher wird sie gelingen. Nicht nur deshalb wird in den Rating-Verfahren der Banken und Sparkassen die rechtzeitige Einleitung einer Unternehmensnachfolge mit einem Bonus belohnt.

Für alle Beteiligten ist dieser Prozess ein längerfristiges Unterfangen: Bis zu fünf Jahre können hierfür veranschlagt werden.

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