Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI aus Freiburg testet der Bereich Fahrzeugsicherheit bei Daimler im Tech Center i‑protect erstmals den Einsatz von Röntgentechnik bei Crashversuchen. Die Ultrakurzzeit-Röntgentechnologie produziere Standbilder von definierten Bereichen in sehr scharfer Qualität während eines Crashtests, erklärt der Stuttgarter Autobauer. Neu hierbei sei, dass sich das Verhalten sicherheitsrelevanter Bauteile damit sogar prinzipiell in ihrem Inneren untersuchen lasse. Darüber hinaus ließen sich die Daten aus dem "Röntgencrash" mit computergestützten Simulationsmodellen zusammenführen. Diese Synthese könne laut Daimler dazu beitragen, die Prognosezuverlässigkeit von Crashsimulationen noch weiter zu verbessern.
Prognosegüte für Fahrzeugcrashsimulationen verbessern
Auch hinsichtlich alternativer Rückhaltekonzepte – gerade beim künftigen hochautomatisierten Fahren – seien die interdisziplinären Teams im Tech Center i‑protect aktiv, gibt Daimler bekannt. Gemeinsam suchten Wissenschaft und Praxis Antworten auf die Frage, welche neuen Ansätze der Innenraumbeobachtung und Insassenklassifizierung relevante Beiträge für die Verbesserung der passiven Sicherheit liefern.
In der virtuellen Welt sei das digitale Menschmodell (Human Body Model) erstmals durch muskelgesteuerte Bewegungen wesentlich näher an die aktive Rolle als Dummy-Ersatz für neue präventive Schutzkonzepte herangeführt worden.
Stärkere Vernetzung des Forschungsverbunds
Als nächsten Schritt strebe man laut Daimler die stärkere Vernetzung des Forschungsverbunds auf internationaler Ebene an. Seit der Gründung des Tech Center i‑protect im Januar 2016 arbeitet Daimler in dieser Kooperationsplattform an Lösungen für die integrale Sicherheit für die Mobilität der Zukunft. Die Partner sind Bosch, die Universität Stuttgart, das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM und das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI Freiburg, die Technische Universität Dresden, die Technische Universität Graz und das Klinikum Stuttgart.