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27.05.2014 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Inventur der deutschen Natur

verfasst von: Matthias Schwincke

2 Min. Lesedauer

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Wie geht es eigentlich der Natur hierzulande? Insgesamt gesehen ist deren Lage eher Besorgnis erregend. Dies beweist die bislang umfassendste Bestandsaufnahme zu Flora, Fauna und Lebensräumen in Deutschland.

Für die meisten Menschen ist biologische Vielfalt noch immer ein eher abstrakter Begriff. Welche konkrete Entwicklung sich in Deutschland damit inzwischen verbindet, zeigt der Ende März publizierte Bericht des Bundesamtes für Naturschutz mit dem Titel: "Die Lage der Natur in Deutschland". Anlässlich der Erfüllung von zwei europäischen Naturschutz-Richtlinien (FFH- und Vogelschutz-RL) liefert die Publikation erstmals eine umfassende, bundeseinheitliche Inventarisierung von Arten und Lebensräumen mit europäischer Bedeutung. Da diese Arten repräsentativ für Deutschland sind bzw. die Lebensräume weite Flächen Deutschlands abdecken, liegt damit auch eine in diesem Umfang bislang einmalige Bewertung für wesentliche Teile unserer biologischen Vielfalt vor.

Alarmierende Befunde im FFH-Bericht

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  • Insgesamt ist nur bei 25 Prozent der Arten der von der EU geforderte günstige Erhaltungszustand erreicht, 29 Prozent zeigen einen schlechten und 31 Prozent einen unzureichenden Erhaltungszustand.
  • Bei den Lebensräumen sind 28 Prozent in einem günstigen, 39 Prozent in einem unzureichenden und 31 Prozent in einem schlechten Zustand.
  • Besonders ungünstig ist der Zustand bei Amphibien, Wanderfischen, Schmetterlingen, Moosen sowie Meeren und Küsten, Heiden, Süßwasserlebensräumen, Mooren und allen Grünland-Lebensräumen.

Mittel gegen Verlust von biologischer Vielfalt

Als wichtigste Handlungsfelder zur Eindämmung oder Umkehr dieser Entwicklung benennt der Bericht die Landwirtschaft, die Energiepolitik und den Hochwasserschutz. Die Landwirtschaft ist für 54 Prozent der Landfläche in Deutschland verantwortlich und vor allem diese Lebensräume sind aus Naturschutzsicht überwiegend in einem schlechten Zustand. Insbesondere müssten Weiden und Wiesen besser geschützt werden vor einer Umwandlung in Äcker. Dabei müsse vor allem der Trend zum Anbau von immer mehr Energiepflanzen auf Grünlandflächen gestoppt werden. Zudem sollten ökologisch wertvolle Maßnahmen wie Deichrückverlegungen und die Renaturierung von Flussauen beim Hochwasserschutz eine höhere Priorität bekommen.

Welche Möglichkeiten und Schwierigkeiten für eine bessere Zielabstimmung von Natur- und Gewässerschutz bestehen, zeigen die Standort-Autoren Julia Mußbach und Mariele Evers im Zeitschriftenkapitel "Naturschutz und Wasserwirtschaft in einem Boot?".

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