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1988 | Buch

Stadtklima und Luftreinhaltung

Ein wissenschaftliches Handbuch für die Praxis in der Umweltplanung

herausgegeben von: Verein Deutscher Ingenieure

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Vor einigen Jahren wurde an die VDI-Kommission Reinhaltung der Luft der Wunsch herangetragen, sie möge sich mit dem Problem der Luftqualität in großen Städten befassen und dabei auch Planungs­ aspekte berücksichtigen. Damals gab es nur wenige Richtlinien, Verordnungen und Vorschriften, die speziell auf die urbane Umwelt abgestimmt waren. Im Vorfeld der Richtlinienarbeit wurden daher von der Komission die beiden Kolloquien "Reinhaltung der Luft in großen Städten" am 8. -10. 12. 1982 in Berlin und - zusammen mit der VDI-Kommission Lärmminderung - "Umweltschutz in großen Städten" am 8. -10. 10. 1986 in München veranstaltet. Die Vorträge und Diskussionen auf diesen Kolloquien haben gezeigt, daß Bedarf sowohl für ein umfassendes Handbuch zu Fragen des Stadtklimas und der meteorologischen Probleme der Luftreinhaltung als auch für ein praxisnahes Handbuch für Stadt-, Regional-oder Landespla­ ner, in dem der Stand dieses Wissens auf klimatologischem und meteorologischem Gebiet übersichtlich dargestellt ist und das vor allem schnelle Entscheidungen ermöglicht, besteht. Zur Schließung dieser Lücken wurde im Juni 1984 der VDI-Aus­ schuß "Stadtklima und Luftreinhaltung" gegründet. Es wurde beschlossen, zwei getrennte Handbücher zu bearbeiten und mit den wissenschaftlichen Grundlagen zu beginnen. Die Mitarbeiter des Ausschusses haben die einzelnen Beiträge in eigener Verantwor­ tung, jedoch mit dem Ratschlag und der Hilfe des Ausschusses, verfaßt. Herr Prof. Dr. K. Höschele sah abschließend alle Beiträge kritisch durch und gab den Autoren wertvolle Anregungen für Er­ gänzungen. Den "Redakteuren" bleibt es, allen herzlich für ihre Beiträge und Mitarbeit zu danken.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Der Inhalt des Handbuches ist umfassend angelegt, um vor allem den Meteorologen, die sich mit diesem speziellen Fachgebiet beschäftigen wollen, einen Überblick zu vermitteln. Der Inhalt soll darüber hinaus auch anderen Wissenschaftlern, deren Arbeitsbereich oder Forschungsziel die Stadt ist und die auch das Stadtklima in ihre Überlegungen einbeziehen wollen, eine Quelle des Wissens sein.
H. Schirmer
1. Definitionen
Zusammenfassung
Die Darstellung des sehr komplexen Themas „Stadtklima und Luftreinhaltung“ erfordert zunächst eine Definition der beiden Hauptbegriffe „Klima“ und „Stadtklima“ sowie zugehöriger Begriffe; andere werden später jeweils in den betreffenden Abschnitten erläutert.
H. Schirmer, J. Baumüller
2. Klimatologische Wirkungsfaktoren
Zusammenfassung
Das Phänomen Stadtklima hat vielfache Erscheinungsformen, da letztlich jede Stadt eine individuelle Ausprägung der klimatischen Struktur aufweist. Um diese Vielfalt besser zu verstehen, ist eine Betrachtung der Wirkungsfaktoren, die unser Klima prägen, erforderlich. Grundlage sind die natürlichen Wirkungsfaktoren, die durch die anthropogen bedingten Faktoren verändert werden können.
H. Schirmer
3. Veränderungen des Klimas im Stadtbereich
Zusammenfassung
Die grundlegenden Faktoren, die das Klima im regionalen und kleinräumigen Maßstab beeinflussen, wurden in Kapitel 2 dargelegt.
W. Beckröge, J. Rath
4. Klimatische Phänomene
Zusammenfassung
Die Überschrift „Klimatische Phänomene“ gibt bereits an, daß spezielle Begriffe aus den Bereichen Stadtklima und Luftreinhaltung näher erläutert werden sollen.
W. Beckröge, M. Baltrusch, G. Schütz, J. Löbel, P. Schlaak
5. Emission, Umwandlung, Imission
Zusammenfassung
Ohne Emission von Schadstoffen gäbe es keine Immissionsbelastungen, d.h. jedoch nichts anderes, als daß die Luftreinhaltung dort zu beginnen hat, wo die Luftschadstoffe entstehen, also bei den Emissionsquellen, sofern emissionsmindernde Eingriffe nicht bereits an den Rohstoffen (Veredelung der Brennstoffe) einsetzen können. Weitere Möglichkeiten der Minderung von Emissionen sind durch den Einsatz alternativer emissionsfreier Energien (z.B. Sonne, Wasser) und durch Einsparungen bei der Energienutzung gegeben.
J. Baumüller, J. Löbel, E. Koch, W. R. Thiel
6. Meßnetze, Feldexperimente, Verfahren
Zusammenfassung
Wie insbesondere aus dem Inhalt der Kapitel 2, 3 und 4 hervorgeht, gibt es im Stadtbereich mannigfache Unterschiede in den einzelnen Klimaelementen, die wesentlich differenzierter als in der freien Umgebung sind. Aus dem Grunde können die räumlichen Strukturen des Stadtklimas nicht mit den routinemäßigen Meßnetzen der Meteorologischen Dienste erfaßt werden. Die Stationen dieser Netze werden nur in besonderen Fällen im Stadtbereich eingerichtet, da die Daten für einen größeren Bereich repräsentativ sein sollen.
H. Schirmer, J. Baumüller, U. Otte
7. Modellierungen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel soll einen Überblick der mathematisch physikalischen Modellvarianten liefern, die sowohl zur Lösung stadtklimatischer Fragen als auch zur Simulation der Stadt als Schadstoffquelle herangezogen werden können. Experimentell physikalische Modelle, wie Windkanalsimulationen sind an dieser Stelle ausgespart. Im Kapitel 7.1 wird der Schwerpunkt der mathematisch physikalischen Modellierung auf die Simulation des städtischen Wind-, Temperatur- und Feuchtefeldes gelegt. Eine ausführliche Besprechung der Schadstoffausbreitung, die eng an die mathematische Beschreibung städtischer Strömungsverhältnisse gekoppelt ist, folgt in Kapitel 7.2.
M. Kerschgens, H. Kolb
8. Überblick über die Wirkung von Luftverunreinigungen auf Mensch, Tier, Pflanze und Materialien
Zusammenfassung
Die folgende Darstellung soll eine Einführung in den Problemkreis bieten, gewissermassen als Orientierungshilfe. Das Gebiet ist zu umfangreich, als dass es hier ausführlicher behandelt werden könnte. Wenn also bestimmte Schadstoffe nicht betrachtet werden — z. B. soll in diesem Zusammenhang die Dioxin-Problematik ausgeklammert bleiben -, dann geschieht dies aufgrund der im Rahmen des eigentlichen Themas des Handbuchs notwendigen Beschränkung. Damit ist nicht gesagt, dass solche Probleme nicht als relevant im Rahmen der Luftreinhaltung angesehen werden. Im Vordergrund soll aber die Betrachtung der Wirkung von Schadstoffen stehen, die nicht nur in der Umgebung bestimmter Quellen, sondern überhaupt in Stadt- und Ballungsgebieten von Bedeutung sein können.
E. Koch, W. R. Thiel, G. Schütz
9. Gebäudeklima
Zusammenfassung
Unter dem Begriff Gebäudeklima versteht man die klimatischen Verhältnisse innerhalb von Gebäuden in ihrer Abhängigkeit und Wechselwirkung mit dem umgebenden Klima (z. B. Stadtklima). Die Einwirkungen auf das Gebäudeklima gehen insbesondere von Lufttemperatur, Strahlung, Wind (Windlast), Feuchte und Niederschlag (Schlagregen, Schneelast) aus.
H. Schirmer, J. Rath
10. Bioklima
Zusammenfassung
Die traditionellen, dem Klima in den verschiedenen Regionen der Erde angepaßten Bauweisen der Städte erfüllen nicht nur das Schutzbedürfnis vor widrigen Wetter-, Witterungs- und Klimaeinflüssen, sondern führen, über das gesamte Jahr gesehen, fast ausnahmslos auch zu einer Verbesserung des Bioklimas im Freien wie in den Häusern. Gleichwohl stellt das Klima einer Stadt eines der eindruckvollsten Beispiele einer anthropogenen Klimamodifikation dar. Klima und Luft zählen aber neben anderen zu den natürlichen Lebensgrundlagen, deren Erhaltung und Sicherung bei jeglicher Art von Planungsmaßnahmen zu berücksichtigen sind.
G. Jendritzky
Backmatter
Metadaten
Titel
Stadtklima und Luftreinhaltung
herausgegeben von
Verein Deutscher Ingenieure
Copyright-Jahr
1988
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-10001-1
Print ISBN
978-3-662-10002-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-10001-1