Skip to main content

2017 | Buch

Statistische Mechanik

Einführung und Weiterführendes

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das vorliegende Lehrbuch behandelt die klassische statistische Mechanik und Quantenstatistik und geht dabei in den behandelten Themen weit über das Standardmaterial hinaus. So wird beispielsweise die Theorie weißer Zwerge und die Rolle von strengen Infrarotschranken für die Existenz von Phasenübergängen behandelt.Im ersten Teil entwickelt der Autor die Grundlagen der klassischen statistischen Mechanik, gefolgt von vielen Anwendungen, die die Tragweite der Theorie gut illustrieren. Ein Schwerpunkt ist dabei die Untersuchung von Phasenübergängen. Die Rolle der Renormierungsgruppe bei Phasenübergängen zweiter Art wird ausführlich vorgestellt. Im dritten Teil werden die Grundlagen der Quantenstatistik entwickelt. Neben Standard-Anwendungen werden auch wieder weiterführende Themen behandelt, beispielsweise der Beweis des Mermin-Wagner-Theorems für Heisenberg-Modelle. Dieses Lehrbuch ist aus Vorlesungen zur Theoretischen Physik hervorgegangen, welche der Autor an der Universität Zürich mehrfach gehalten hat und richtet sich an Studierende, die elegante und strenge mathematische Entwicklungen bevorzugen und eine Diskussion der Thematik suchen, die über eine Kursvorlesung deutlich hinausgeht. Zahlreiche Anhänge dienen für den interessierten Leser zur Vertiefung und viele Übungsaufgaben und Musterlösungen laden zum selbst nachdenken und rechnen ein.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen der klassischen statistischen Mechanik

Frontmatter
Chapter 1. Statistische Beschreibung von klassischen Systemen

Wir beschreiben ein klassisches mechanisches System in der Hamilton’schen Formulierung der Mechanik (siehe dazu Straumann (2015), speziell Kapitel 5).

Norbert Straumann
Chapter 2. Die mikrokanonische Gesamtheit

Für ein isoliertes makroskopisches System mit der Gesamtenergie E können wir die Werte von makroskopischen Observablen in einem Gleichgewichtsszustand nach unserer Grundannahme als Erwartungswerte bezüglich des Wahrscheinlichkeitsmaßes μE darstellen.

Norbert Straumann
Chapter 3. Anschluss an die Thermodynamik für die mikrokanonische Gesamtheit

Wir schreiben Gleichung (2.13) in der Form.

Norbert Straumann
Chapter 4. Das Gibbs’sche Variationsprinzip

Wir charakterisieren nun die Gleichverteilung auf der Energiefläche durch ein Extremalprinzip.

Norbert Straumann
Chapter 5. Das Gibbs’sche Paradoxon

Wir kehren nochmals zum klassischen monoatomaren Gas zurück.

Norbert Straumann
Chapter 6. Die kanonische Gesamtheit

Wir betrachten nun wieder, wie beim Beweis der Additivität der Entropie in Kapitel 3, zwei Systeme im Wärmekontakt, siehe Abbildung 6.1. Diesmal sei aber N 1 ≪ N 2 , V 1 ≪ V 2 ; wir untersuchen also das Verhalten eines Systems 1 in thermischem Kontakt mit einem Wärmebad.

Norbert Straumann
Chapter 7. Verknüpfung mit der Thermodynamik

Nun wollen wir den Anschluss an die Thermodynamik herstellen.

Norbert Straumann
Chapter 8. Ein anderer Zugang zur kanonischen Gesamtheit

Gibt es einen vernünftigen Zugang zur kanonischen Gesamtheit ohne den Umweg über die mikrokanonische Gesamtheit, welche wir ja letztlich auch nicht befriedigend begründen können? (Außerdem ist ein wirklich isoliertes System eine Fiktion, siehe Aufgabe I.10.).

Norbert Straumann
Chapter 9. Die großkanonische Gesamtheit

Wir haben gesehen, dass der kanonische Zustand ein System im Gleichgewicht beschreibt, welches mit seiner Umgebung Energie, aber keine Teilchen austauschen kann. Nun wollen wir den Gleichgewichtszustand eines Untersystems ermitteln, dass auch hinsichtlich der Teilchenzahl offen ist.

Norbert Straumann
Chapter 10. Äquivalenz der verschiedenen Gesamtheiten im thermodynamischen Limes

Nach (9.14) gilt im großkanonischen Zustand für die relativen Schwankungen.

Norbert Straumann
Chapter 11. Zusammenfassung von Teil I

Zum Schluss dieses grundlegenden Teil wollen wir noch einmal das Wichtigste festhalten.

Norbert Straumann
Chapter 12. Aufgaben

Für einen eindimensionalen harmonischen Oszillator mit der Hamilton-Funktion.

Norbert Straumann

Statistisch-mechanische Modelle, thermodynamischer Limes

Frontmatter
Chapter 13. Modelle für klassische Fluide und Gittersysteme

In diesem Kapitel führen wir einige wichtige Modellsysteme ein, welche wir im Folgenden näher untersuchen werden.

Norbert Straumann
Chapter 14. Lösung des eindimensionalen Ising-Modells, die Transfermatrix

Das eindimensionale Ising-Modell lässt sich auf verschiedene Weisen sehr einfachlösen. Wegen ihrer allgemeinen Bedeutung benutzen wir hier die Methode der Transfermatrix.

Norbert Straumann
Chapter 15. Das Curie-Weiss-Modell

Wir diskutieren nun ein exakt lösbares Modell, welches einen Phasenübergang beschreibt. Dieses ist zwar etwas künstlich, erlaubt es uns aber, gewisse allgemeine Gesichtspunkte zu illustrieren.

Norbert Straumann
Chapter 16. Molekularfeldnäherung, kritische Dimensionen

Die Molekularfeldnäherung (MFN) wurde zuerst von Pierre Weiss eingeführt. Sie ist ein einfaches, aber nützliches Werkzeug zum Studium von Phasenübergängen. Ihre Gültigkeit hängt aber stark von der räumlichen Dimension ab: Für d > d c (= obere kritische Dimension) ist die MFN sehr gut, und zwar bei allen Temperaturen; sie gibt die richtigen kritischen Exponenten und bildet den Ausgangspunkt für systematische Korrekturen.

Norbert Straumann
Chapter 17. Onsagers Lösung des zweidimensionalen Ising-Modells

Onsagers Lösung des zweidimensionalen Ising-Modells (aus dem Jahre 1944) gehört zu den Großtaten der mathematischen Physik. Ihr Einfluss auf die Entwicklung der SM kann nicht überschätzt werden.

Norbert Straumann
Chapter 18. Der thermodynamische Limes

Es wurde schon mehrfach betont, dass die Thermodynamik erst im Grenzfall unendlich vieler Freiheitsgrade aus der SM folgt.

Norbert Straumann
Chapter 19. Konvexität der freien Energie und thermodynamische Stabilität

Die zentrale Rolle von Konvexitätseigenschaften wurde bereits in der Thermodynamik (Straumann, 1986) betont. Wir zeigen nun, dass für das zuletzt betrachtete Modell (Abschnitt 18.2) die freie Energie f im thermodynamischen Limes tatsächlich konvex ist.

Norbert Straumann
Chapter 20. Das Peierls-Argument für die Existenz eines Phasenübergangs

Das Peierls-Argument (aus dem Jahr 1936) für eine nicht-verschwindende spontane Magnetisierung des zweidimensionalen Ising-Modells in der strengen Ausgestaltung durch Griffith (1964) ist ein schönes Beispiel dafür, wie auf die Existenz von Phasenübergängen ohne Kenntnis der expliziten Lösung des Modells geschlossen werden kann.

Norbert Straumann
Chapter 21. Korrelationsungleichungen, Anwendungen

Wir diskutieren in diesem Kapitel die einfachen Korrelationsungleichungen für Ising-ähnliche Systeme und einige ihrer wichtigsten Anwendungen.

Norbert Straumann
Chapter 22. Phasenübergänge bei Spinmodellen

In diesem Abschnitt zeigen wir, dass für Spinmodelle (O(n)-Modelle) in d ≥ 3 Phasenübergänge stattfinden, mit denen Symmetriebrechungen verbunden sind. In zwei Dimensionen ist dies nur für Ising-Spins der Fall, während es für Sn-1- wertige Spins mit n > 1 keinen Phasenübergang gibt. Dieses Theorem von Mermin und Wagner werden wir in Kapitel 36 auch für den quantenmechanischen Fall beweisen.

Norbert Straumann
Chapter 23. Hochtemperatur/Tieftemperatur-Dualität des zweidimensionalen Ising-Modells

Wir leiten in diesem Abschnitt für ψ(K) = −β f (darin ist f die freie Energie pro Gitterplatz im thermodynamischen Limes) die bemerkenswerte Beziehung.

Norbert Straumann
Chapter 24. Die Renormierungsgruppe

In der Nähe kritischer Punkte von Phasenübergängen zweiter Art, bei denen die Kohärenzlänge im thermodynamischen Limes divergiert, zeigt sich eine Skaleninvarianz, auf der gewisse universelle Gesetzmäßigkeiten beruhen. Durch Beiträge einer Reihe von Autoren, zu denen in erster Linie Kadanoff (1966), Fisher (1974) und Wilson (1971) gehören, wurde dafür eine erfolgreiche Theorie unter den Stichworten Renormierungsgruppe (RG) und Renormierungsgruppen-Transformationen (RGT) entwickelt, die inzwischen zum festen Bestand der Physik der kondensierten Materie geworden ist.

Norbert Straumann
Chapter 25. Aufgaben

Durch Spezialisierung der kinetischen Energie eines symmetrischen Kreisels erhält man für die kinetische Energie eines Rotators mit Trägheitsmoment I (siehe z. B. Straumann (2015), Abschnitt 11.6).

Norbert Straumann

Quantenstatistik

Frontmatter
Chapter 26. Statistische Operatoren

Die Verallgemeinerung der reinen Zustände auf Gemische wurde bereits in der Quantenmechanik (siehe Straumann (2013)) ausführlich behandelt. Letztere entsprechen den Maßen auf dem Phasenraum und werden mathematisch durch statistische Operatoren ρ mit den folgenden Eigenschaften beschrieben.

Norbert Straumann
Chapter 27. Die Entropie eines Zustandes

Ähnlich wie in der klassischen Theorie führen wir als Maß für die Ignoranz die Entropie S(ρ) eines Zustandes ein. Wir setzen.

Norbert Straumann
Chapter 28. Die mikrokanonische Gesamtheit in der Quantenstatistik

Die klassische super-mikrokanonische Gesamtheit hat kein vernünftiges quantentheoretisches Gegenstück, da für endliche Systeme in einem endlichen Volumen die Energien i. Allg. diskret sind. Hingegen hat das mikrokanonische Maß (2.6) die folgende quantentheoretische Übersetzung.

Norbert Straumann
Chapter 29. Das Gibbs’sche Variationsprinzip

Interpretieren wir S(ρ) als das Maß für die Ignoranz im Zustand ρ, so stellt sich natürlicherweise folgende Aufgabe.

Norbert Straumann
Chapter 30. Kanonische und großkanonische Gesamtheit

Für die kanonische Gesamtheit ist nur der Mittelwert der Energie vorgegeben, und deshalb ist.

Norbert Straumann
Chapter 31. Die idealen Quantengase

Wir betrachten im Folgenden nur eine Sorte von Fermionen oder Bosonen. (Die Verallgemeinerung auf mehrere Teilchensorten ist trivial.) $$ {\mathcal{F}} $$ bezeichne wie in (30.10) den zugehörigen antisymmetrischen bzw. symmetrischen Fockraum (siehe die Fußnote auf Seite 170).

Norbert Straumann
Chapter 32. Die Debye-Theorie fester Körper

Wir betrachten jetzt einen Bereich der Gesamtenergie eines Systems von N Atomen, bei dem diese sich im thermodynamischen Gleichgewicht im festen Zustand befinden.

Norbert Straumann
Chapter 33. Die halbklassische Näherung

Wir zeigen in diesem Abschnitt, dass die kanonische Zustandssumme in einer Entwicklung nach ћ in führender Ordnung gleich der in früheren Kapiteln benutzten halbklassischen Näherung ist (siehe z. B. Gleichung (6.7)). Wir zeigen dies über die sogenannte Bloch-Gleichung. (Für einen anderen Zugang siehe Huang (1987), Abschnitt 9.2.).

Norbert Straumann
Chapter 34. Der Magnetismus des Elektronengases

Für schwache Magnetfelder setzt sich die Magnetisierung des Elektronengases aus zwei unabhängigen Teilen zusammen.

Norbert Straumann
Chapter 35. Weiße Zwerge

Durch die Arbeiten von W. Adams war um 1925 eindeutig gesichert, dass Sirius B eine enorme Dichte von etwa 106 g/cm3 hat. Dank der damals neuen Quantenmechanik wurde sehr schnell klar, in welchem Zustand sich die Materie in einem Weißen Zwerg befindet.

Norbert Straumann
Chapter 36. Heisenberg-Modelle, Mermin-Wagner-Theorem

Für Ising-Modelle wissen wir, dass für d ≥ 2 eine spontane Magnetisierung bei genügend tiefen Temperaturen auftritt. Entsprechend ist die Symmetrie Z2 spontan gebrochen. In Kapitel 22 wurde gezeigt, dass klassische O(n)-Spinmodelle für d ≥ 3 unterhalb einer kritischen Temperatur ebenfalls eine spontane Magnetisierung aufweisen, dass dies aber in zwei Dimensionen für n > 1 nicht mehr der Fall ist (siehe Abschnitt 22.4).

Norbert Straumann
Chapter 37. Impulskondensation eines wechselwirkenden Fermi-Systems

Die Überlegungen dieses Abschnitts sind in der Theorie der Supraleitung und der Suprafluidität (3He, Neutronen in einem Neutronenstern) sehr wichtig.

Norbert Straumann
Chapter 38. Aufgaben

Man zeige, dass die Entropie gemäß den Ausführungen in Kapitel 27 nicht negativ ist und genau dann verschwindet, wenn der Zustand ρ ein reiner Fall ist.

Norbert Straumann
Chapter 39. Anhang A Wahrscheinlichkeitstheoretische Sätze, Birkhoff’scher Ergodensatz

Dieser Anhang gibt einige Ergänzungen zu Kapitel 1.

Norbert Straumann
Backmatter
Metadaten
Titel
Statistische Mechanik
verfasst von
Norbert Straumann
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-52950-8
Print ISBN
978-3-662-52949-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52950-8