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1998 | Buch

Technik, Studium und Geschlecht

Was verändert sich im Technik- und Selbstkonzept der Geschlechter?

verfasst von: Christel Walter

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buchreihe : Geschlecht und Gesellschaft

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Dieser Appell aus der „Denkschrift für eine andere technische Zivilisation“ verdeutlicht mit einem solcher Textgattung eigenen Impetus, daß das Thema „Frauen und Technik“ eine wichtige Rolle in der feministischen Wissenschaft spielen sollte, darüber hinaus alle an der humanen Gestaltung unserer Lebensverhältnisse Interessierte angeht. Wie bekannt ist, gibt es seit Ende der siebziger Jahre eine ganze Reihe bildungs- und arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, um das berufliche Spektrum für Frauen zu erweitern, um für sie naturwissenschaftlich-technische Bildungswege und Arbeitsgebiete zu öffnen, ihnen speziell auch die „neuen“, zukunftsträchtigen Informations- und Kommunikationstechnologien zugänglich zu machen. Trotz derartiger Bemühungen sind aber Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen und in qualifizierten technischen Berufen nach wie vor in der Minderheit; mehrheitlich stehen sie — als Hochschul- und als Berufsangehörige — im strengen Sinne des Wortes in Distanz zur Technik.
Christel Walter
I. Feministischer Diskurs über „Technik und Geschlecht“
Zusammenfassung
Feministische Überlegungen zur Erkenntnistheorie und Wissenschaftsgeschichte, wie sie etwa von Fox Keller, Merchant, Harding, hierzulande von Woesler de Panafieu oder Scheich angestellt oder — angesichts der noch vergleichsweise jungen Tradition dieses Gebietes — „angedacht“ werden, bemühen sich, patriarchale Strukturen von Wissenschaft und Wissen zu analysieren und zu kritisieren. Ausgangspunkt und auch bisheriger Endpunkt dieser Überlegungen ist, in den Strukturen neuzeitlicher Naturwissenschaft und Technik und damit auch im wissenschaftlichen Erkenntnisprozeß, also in den Methoden wie in den Ergebnissen des Erkennens, „Distanzierungen“ gegenüber Frauen aufzudecken und nachzuzeichnen.
Christel Walter
II. Das Verhältnis von Frauen und Männern zur Technik: Empirische Studien im Überblick
Zusammenfassung
Um die zentralen Ergebnisse vorliegender empirischer Untersuchungen über die Beziehung von Frauen und Männern zur Technik rasch überblicken und vergleichen zu können, werden sie in diesem Kapitel in tabellarischer Form dargestellt und ihr Ertrag für meine eigene empirische Studie diskutiert. Mit der Ubersicht wird angestrebt, weitgehend abstrahiert von den — in Kapitel I skizzierten — theoretischen Bezügen, einen möglichst repräsentativen Querschnitt empirischer Forschungsbefunde zu präsentieren.
Christel Walter
III. „Technik-Visionen“ und Geschlecht. Ergebnisse einer Befragung von Studentinnen und Studenten an Fachhochschulen
Zusammenfassung
Die in den beiden vorangegangenen Kapiteln diskutierten Ansätze und Forschungsbefunde lassen eine Vielzahl von Fragen offen, denen in empirischen Studien nachgegangen werden sollte und könnte. Darüber hinaus zeichnen die vorliegenden Analysen — betrachtet man diese in der Gesamtschau — ein recht vielgestaltiges, teils widersprüchliches Bild des Verhältnisses von Frauen zur Technik. So wird etwa von feministischer Seite ein historisch begründetes, generelles „Unverhältnis“ von Technik und Frauen herausgearbeitet, die soziale Distanz von Frauen gegenüber Technik als Folge gesellschaftlicher Ausschlußmechanismen diskutiert, aber in diesem Zusammenhang die Frage nach der subjektiven Auseinandersetzung von Frauen mit Technik systematisch vernachlässigt. Demgegenüber machen empirische Untersuchungsergebnisse auf den ganz unterschiedlichen Umgang von Frauen mit Technik aufmerksam, zeigen, daß von der konstatierten sozialen Distanz von Frauen gegenüber Technik nicht bruchlos auf eine individuelle Distanz gegenüber Technik geschlossen werden darf.
Christel Walter
IV. Ausblick: Bedeutung der Untersuchungsergebnisse für die Frauenforschung
Zusammenfassung
An einer umschriebenen Gruppe — Fachhochschulstudentlnnen verschiedener Fachdisziplinen bzw. Fachkulturen — wurde aufgezeigt, wie die Strukturkategorie „Geschlecht“, deren Bedeutung bisher vornehmlich diskursiv-gesellschaftstheoretisch hergeleitet und an gesellschaftlich objektivierten Indikatoren festgemacht wurde, die mentalen Technik-Repräsentationen der betreffenden Personen, deren subjektiven Technikbezug beeinflußt. Die Arbeit erreichte das eingangs gesteckte Ziel, über eine quantitative Untersuchung zum einen den subjektiven Technikbezug von Frauen im Vergleich zu Männern möglichst genau und detailliert zu bestimmen, zum anderen Identitätsmuster zu unterscheiden, mit denen Studentinnen der Natur- und Ingenieurwissenschaften die habituell maskulinen Anforderungen des künftigen Berufs mit weiblichen Rollenanforderungen zu vereinbaren versuchen. Meiner Untersuchung gelang dabei die Dekonstruktion vereinfachter Vorstellungen über das Verhältnis von Frauen und Technik, indem sie zugleich — gewissermaßen konstruktiv, objektivierend — Annahmen und Ergebnisse feministischer Forschung zur Vergeschlechtlichung der Technik differenzierte und präzisierte.
Christel Walter
Backmatter
Metadaten
Titel
Technik, Studium und Geschlecht
verfasst von
Christel Walter
Copyright-Jahr
1998
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-97396-2
Print ISBN
978-3-8100-1907-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-97396-2