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2023 | Buch

Transformationsfinanzierung

Finanzierung und Wahrung der Bonität in komplex-ungewissen Transformationsprozessen

verfasst von: Thilo Grundmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Fachbuch stellt einen Ansatz zur Beurteilung und Sicherstellung tragfähiger Finanzierungskonditionen und ausreichender Finanzmittel (Transformationsfinanzierung) bei Unternehmenstransformationen vor. Folgende Fragestellungen werden im Rahmen der Konzeptionierung eines Transformation Ratings zur systematischen Beurteilung der Bonität und Finanzierungsmöglichkeiten von Unternehmen sowohl fachlich fundiert als auch stets im Hinblick auf den praktischen Mehrwert beantwortet: Welche Auswirkungen kann eine Transformation auf das Risiko-Rendite-Profil von Unternehmen haben? Wie lassen sich aus einem konkreten Transformationsvorhaben Rückschlüsse auf die Möglichkeiten und Konditionen einer Kreditfinanzierung ziehen? Und welche strategischen Gestaltungsmöglichkeiten kann ein Unternehmen nutzen, um eine nachhaltige und günstige Transformationsfinanzierung sicherzustellen? Anhand eines Praxisbeispiels wird verdeutlicht, wie sich das entwickelte Transformation Rating sowie Transformation-Rating-Advisory umsetzen lassen und welche Gestaltungsmöglichkeiten sich für Unternehmen ergeben.
Das Buch richtet sich an Führungskräfte und Financial Professionals in Unternehmen sowie Firmenkundenberater:innen und Kreditrisikomanager:innen in Banken, die sich für die möglichen Auswirkungen von Transformationsvorhaben auf die Bonitätseinstufungen und Finanzierungsmöglichkeiten von Unternehmen interessieren.
Der InhaltWozu Transformationsfinanzierung? – der Zusammenhang zwischen Unternehmenstransformation, Finanzierung, Bonitätseinschätzung (Rating) und Bonitätsgestaltung (Rating Advisory)Transformation Rating als Erweiterung der klassischen Kredit-Ratingsysteme Transformation-Rating-Advisory zur strategischen Analyse und Verbesserung unternehmensspezifischer Finanzierungskonditionen

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Wozu „Transformationsfinanzierung“?
Implikationen eines Transformationsvorhabens auf die Kreditwürdigkeit, die Finanzierungsmöglichkeiten und die Finanzierungskonditionen von Unternehmen
Zusammenfassung
Die nachhaltige und digitale Transformation wird tendenziell bei Unternehmen einen erheblichen zusätzlichen Finanzierungsbedarf auslösen. Zur Wahrung der Bonität wird voraussichtlich ergänzend zur Fremdkapitalaufnahme ein nennenswerter Teil dieser Transformationsfinanzierung durch zusätzliches Eigenkapital gedeckt werden müssen. Es ist zu erwarten, dass eine Transformationsfinanzierung mit deutlich höheren Risiken und Ungewissheiten verbunden ist als eine klassische Finanzierung von Change-Vorhaben oder auch Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in bestehende Geschäftsmodelle. Dies kann sich tendenziell in einer Verringerung der Finanzierungsmöglichkeiten und einem signifikanten Anstieg der Finanzierungskosten niederschlagen. Ursächlich hierfür ist insbesondere, dass die in nachhaltigen und digitalen Geschäftsmodellen meist dominierenden immateriellen Vermögensgegenstände aus Sicht von Kreditinstituten keine guten Kreditsicherheiten darstellen. Zudem haben gerade innovative Geschäftsmodelle oft höhere Risiken, was unter sonst gleichen Bedingungen zu einer höheren Insolvenzwahrscheinlichkeit und damit zu einem entsprechend schlechteren Rating führt. Eine wesentliche Voraussetzung für die Mittelaufbringung im Rahmen eines Transformationsvorhabens ist der glaubwürdige Nachweis, dass das betreffende Unternehmen sich nicht in der Position einer fragilen Organisation befindet oder in diese getrieben wird. Über die drei Dimensionen Orientierungskompetenz, Kontext Design sowie Resonante Kommunikation kann ein Unternehmen seine dynamische Anpassungsfähigkeit aktiv beeinflussen und diese im Rahmen einer Transformation Scorecard anhand von Kenngrößen messen und steuern.
Thilo Grundmann
Kapitel 2. Erforderliche Erweiterungen klassischer Kredit-Ratingsysteme von Banken im Rahmen von Transformationsfinanzierungen
Zusammenfassung
Klassische Kredit-Ratingsysteme gehen (meist implizit) von der Annahme aus, dass ein Unternehmen sein bestehendes Geschäftsmodell und seine Wertschöpfungsprozesse während der Kreditlaufzeit weitestgehend unverändert fortführen kann. Eine Transformation zeichnet sich gerade dadurch aus, dass die bestehenden Wertschöpfungsprozesse bzw. Geschäftsmodelle während des Finanzierungszeitraums nicht mehr beibehalten werden können. Für eine angemessene Bewertung der mit einer Transformationsfinanzierung verbundenen Risiken ist daher – ergänzend zur erwarteten finanziellen Entwicklung – eine mögliche Bonitätsgefährdung im Falle eines Stress-Szenarios zu berücksichtigen. In einer unternehmensweiten Risikostrategie sind dann sowohl für die erwartete Entwicklung als auch für das Stress-Szenario einzuhaltende Bonitätsanforderungen (i. S. eines minimal einzuhaltenden Mindest-Ratings) festzulegen. Voraussetzung für eine tragfähige Transformationsfinanzierung ist dann, dass sowohl das für die erwartete Entwicklung als auch das für die Entwicklung in einem Stress-Szenario ermittelte Rating noch dem Mindest-Rating entspricht. Andernfalls ist beispielsweise das Volumen der Finanzierung so weit zu reduzieren, dass die Mindestanforderungen eingehalten werden können. Die Fähigkeit eines Unternehmens, mit der aus einer Transformation resultierenden hohen Ungewissheit umgehen zu können, kann auf Basis eines ergänzenden Dynamic-Capabilities-Ratings bewertet werden. Dieses Rating sollte nach Möglichkeit besser sein als das für die erwartete Entwicklung festgelegte Mindest-Rating.
Thilo Grundmann
Kapitel 3. Transformation-Rating-Advisory zur strategischen Analyse und Verbesserung unternehmensspezifischer Finanzierungskonditionen
Zusammenfassung
Ergänzend zu finanziellen Gestaltungsoptionen kann ein Transformation-Rating-Advisory zahlreiche weitere Handlungsoptionen aufzeigen, die einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung und ggf. Verbesserung der Unternehmensbonität im Rahmen eines Transformationsprozesses leisten können. Eine Stärkung der Veränderungsfähigkeit eines Unternehmens (Dynamic Capabilities) kann sich zudem sehr positiv auf die Bonitätsentwicklung in einem Stress-Szenario auswirken.
Thilo Grundmann
Kapitel 4. Praxisbeispiel: Möglicher Mehrwert eines Transformation-Rating-Advisory
Zusammenfassung
Die auf Basis von (finanziellen) Ist-Werten ermittelten Bonitätseinschätzungen können deutlich von den auf Basis einer Finanzplanung abgeleiteten Erkenntnissen bezüglich der Bonitätsentwicklung eines Unternehmens abweichen. Insbesondere bei einer Bonitätseinschätzung zu Beginn der Umsetzung eines Transformationsvorhabens ist davon auszugehen, dass das unter Verwendung von Ist-Werten kalkulierte Rating substanziell von der zukünftigen Ratingentwicklung abweicht. Die Einbeziehung einer Finanzplanung in die Bonitätsanalyse bietet neben einer valideren Bonitätseinschätzung zudem die Möglichkeit, sowohl die zur Wahrung einer angestrebten Mindestbonität noch vertretbare Höhe der aufzunehmenden finanziellen Mittel als auch deren Struktur (Fremd- vs. Eigenkapital) und die Ausgestaltung noch tragfähiger Finanzierungskonditionen systematisch zu bestimmen. Mittels eines Dynamic-Capabilities-Ratings lässt sich ergänzend die im Rahmen eines Transformationsvorhabens besonders bedeutsame Veränderungsfähigkeit eines Unternehmens im Hinblick auf die Bonitätsentwicklung bewerten und durch gezielte Maßnahmen optimieren.
Thilo Grundmann
Kapitel 5. Transformationsfinanzierung – Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse
Thilo Grundmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Transformationsfinanzierung
verfasst von
Thilo Grundmann
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67383-6
Print ISBN
978-3-662-67382-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67383-6