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2004 | Buch

Trendberichte zum Controlling

Festschrift für Heinz Lothar Grob

herausgegeben von: Dr. Frank Bensberg, Dr. Jan vom Brocke, Dr. Martin B. Schultz

Verlag: Physica-Verlag HD

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Über dieses Buch

Das Controlling hat sich im letzten Jahrzehnt in Theorie und Praxis kontinuierlich weiterentwickelt. Um auch zukünftigen Anforderungen gerecht werden zu können, muss es frühzeitig relevante Entwicklungstendenzen aufgreifen. Dieses Buch mit 28 Beiträgen renommierter Autoren aus Theorie und Praxis zeigt Trends auf, die dem Controlling heute die notwendigen Impulse für die Zukunft geben. Aufbauend auf konzeptionellen Fragestellungen zur theoretischen Ausrichtung des Controllings thematisiert das Werk innovative Controllinginstrumente und deren praktische Anwendung. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Gestaltung und Nutzung von Informationssystemen für die Zwecke des Controllings gelegt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Konzeptionelles

Frontmatter
Die drei Entwicklungspfade im Controllingdiskurs
Zusammenfassung
Der Beitrag diskutiert die drei möglichen Diskurskategorien in der Controllingforschung. Er kommt zur Schlussfolgerung, dass nur der Diskurs zwischen Wissenschaft und Praxis zu innovativem und anwendbarem Controllingwissen führt.
Péter Horváth
Controlling bei Komplexität
Zusammenfassung
Für ein zielkonformes Controlling werden verursachungsgerechte Informationen über die Erfolgs- und Ressourcenwirkungen von Entscheidungen benötigt. Komplexität führt zu Verbundeffekten bei Kosten und Erlösen. Zwischen den Erlösen der Produkte existieren Substitutionseffekte. Komplexitätskosten sind überwiegend Gemeinkosten, die sich weder einzelnen Kunden noch Produkten kausal zuordnen lassen. Sie entstehen durch den Aufbau von Koordinationskapazitäten. Dabei handelt es sich um Investitionsentscheidungen. Für das Management der Komplexitätskosten sind deshalb disaggregierende, kostenbasierte Kalküle weitgehend ungeeignet; sie bilden die Verbundwirkungen der Komplexität nicht ab. Erforderlich sind mehrperiodische Investitionsrechnungen, die Komplexitätskosten und Erlöse nicht auf Kostenträger, wie Produkte oder Kunden, herunterbrechen. Für diese langfristigen Rechnungen kann nur auf recht unsichere Informationen zurückgegriffen werden, sodass sich Sensitivitäts- oder Risikoanalysen für unterschiedliche Datensätze anbieten.
Dietrich Adam
Controlling Dritten Grades Wettbewerbspolitik und Volkswirtschaftsinformatik
Zusammenfassung
Der Beitrag wirft zunächst einen volkswirtschaftlichen Blick auf das betriebliche Controlling und leitet daraus den Wettbewerbsprozess und die ordoliberale Konzeption der Wettbewerbspolitik als übergeordnete Koordinierungs- und Kontrollinstanzen als Controlling Zweiten und Dritten Grades ab. Die zunächst weit voneinander entfernt erscheinenden Bereiche des betrieblichen Controllings und der ordoliberalen Ordnungspolitik werden durch die ähnlichkeit der jeweils zu lösenden Aufgaben und methodisch über die Volkswirtschaftsinformatik miteinander in Beziehung gesetzt, woraus sich unerwartete Parallelen in den grundsätzlichen Lösungsansätzen herausarbeiten lassen.
Stefan Kooths

Instrumente

Frontmatter
Markenführung versus Controlling? — Ansatzpunkte zur Verbindung „weicher“ und „harter“ Erfolgsfaktoren mithilfe der Balanced Scorecard
Zusammenfassung
Der „weiche“ Erfolgsfaktor Marke ist in aller Munde. Selbst in schwierigen Zeiten werden an der Börse Milliardenbeträge für die Akquisition etablierter Marken ausgegeben. Markenführung stellt dabei keinen Selbstzweck dar, sondern dient der Realisierung „harter“ übergeordneter Unternehmensziele. Vor diesem Hintergrund kommen Fragen nach einem effektiven und effizienten Markenmanagement eine hohe Bedeutung zu. Ein Ansatzpunkt zur Verbindung weicher und harter Faktoren der Unternehmensführung stellt die Balanced Scorecard dar. Sie liefert wertvolle Hinweise zur Ausgestaltung eines umfassenden Markencontrollings, welches sowohl psychographische als auch ökonomische Größen beinhaltet. überdies reflektiert die Balanced Scorecard in idealer Weise den geforderten Dialog einer gleichzeitigen Markt- (Outside-In) und Ressourcenausrichtung (Inside-Out) der identitätsorientierten Markenführung.
Heribert Meffert, Martin Koers
Die Balanced Scorecard — Konzept, Realisierung und Einbindung in die Managementsysteme
Zusammenfassung
Die Balanced Scorecard (BSC) wurde zunächst als Performance Measurement Tool entwickelt, das neben finanziellen Zielgrößen ein ausgewogenes System nicht-finanzieller Key Performance-Indikatoren umfasst. Der weltweite Erfolg dieser Methode basiert aber im Wesentlichen auf seiner Anwendung als Instrument der Strategieklärung und -kommunikation sowie der strategischen Steuerung und — neuerdings — durch seine Integration in wertmanagementorientierte Ansätze. So lassen sich bei entsprechender Ausgestaltung die strategischen Ziele der BSC als System von Wertgeneratoren darstellen. Der individuelle Erfolg eines Unternehmens mit der Balanced Scorecard hängt vom Realisierungskonzept einerseits und seiner Einbindung in die Managementsysteme (Planung, Reporting, Steuerung, Bonussystem) andererseits ab. Richtig eingesetzt, so zeigen Studien, lassen sich durch den Einsatz der Balanced Scorecard-Methodik erhebliche Performance-Steigerungen realisieren.
Reinhold Mayer
Werttreiberbäume und Balanced Scorecards — ein Vergleich
Zusammenfassung
Werttreiberbäume und Balanced Scorecards dienen als Instrumente für die Umsetzung von Strategien. Der wesentliche Unterschied liegt in der Differenziertheit der Systeme. Während Werttreiberbäume eher Ziele vollständig abbilden, erfolgt bei Balanced Scorecards eine Einschränkung auf strategische Ziele. Diesem arbeitssparenden Vorteil von Balanced Scorecards steht der Nachteil gegenüber, dass die finanziellen Auswirkungen der Strategieumsetzung nicht erkennbar werden.
Klaus-Peter Franz
Kontrolle in Change Management-Prozessen — Mehr als nur Kontrollroutine
Zusammenfassung
Change Management-Prozesse können als Antwort der Unternehmen gesehen werden, adäquat auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren. ähnlich wie Routineprozesse werden auch Change Management-Prozesse nicht nur durchgeführt, sondern auch geplant und kontrolliert. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass bei der Kontrolle von Change Management-Prozessen, im Gegensatz zur „täglichen“ Kontrolle von Routineprozessen, ein deutlich verändertes Kontrollkonzept zu verfolgen ist. Dies gilt zum Beispiel für das Verhältnis von Ergebnis- und Verfahrenskontrolle ebenso wie für das Verhältnis von Eigen- und Fremdkontrolle. Schließlich sind bei der Change-Kontrolle auch umfangreichere Aufgaben zu absolvieren als bei der Routinekontrolle.
Gerhard Schewe, Jörn Littkemann, Guido Schröter
Beurteilung des Realoptionsansatzes aus Sicht des Investitionscontrollings
Zusammenfassung
Bei der Bewertung realwirtschaftlicher Investitionsobjekte müssen in der Regel vielfältige Handlungsspielräume berücksichtigt werden. Traditionelle Investitionsrechnungsverfahren weisen einige Mängel in der Abbildung dieser Flexibilität auf. Als Lösungsmöglichkeit wird in Theorie und Praxis zunehmend der Realoptionsansatz propagiert. Ausgehend von einer Einordnung dieses Ansatzes und einer Darstellung der grundlegenden Bewertungsidee soll in diesem Beitrag am Beispiel einer Erweiterungsinvestition die Sensitivität der Bewertungsergebnisse in Bezug auf änderungen der wichtigsten Parameter analysiert werden. In dem Zusammenhang wird der Realoptionsansatz sowohl kapitalmarkttheoretisch als auch aus Sicht der zu verwendenden Daten kritisch beurteilt. Dabei wird vor allem die Wahl des zur Duplikation verwendeten Twin Asset thematisiert. Die Problematik der Datenbeschaffung ist insbesondere aus Sicht des Investitionscontrollings relevant, da der Realoptionsansatz bestimmte Anforderungen an die vom betrieblichen Investitionscontrolling bereitzustellenden Daten stellt.
Carsten Erner, Klaus Röder
Kooperationscontrolling und Verrechnungspreise
Zusammenfassung
Unternehmenskooperationen gewinnen verstärkt an Bedeutung und „entgrenzen“ damit die Unternehmen. Die klassischen Managementtechniken, die sich auf die interne Unternehmensführung konzentrieren, sind deshalb zunehmend ungeeignet, die Führung kooperierender Unternehmen zu gewährleisten. In diesem Beitrag werden die Charakteristiken von Unternehmenskooperationen dargestellt, um damit die nötigen Anforderungen an ein Kooperationscontrolling demonstrieren zu können. Anschließend werden die speziellen Herausforderungen an das Controllinginstrument der Verrechnungspreise herausgearbeitet.
Theresia Theurl, Eric Christian Meyer
Einsatz strategischer Wettbewerbsanalysen im Controlling von Großunternehmen
Zusammenfassung
Die Anforderungen an die strategische Wettbewerbsanalyse haben stark zugenommen. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, welche Varianten von strategischen Wettbewerbsanalysen im Controlling von Großunternehmen zum Einsatz kommen. Im Ergebnis werden vier Realtypen ermittelt, die verdeutlichen, dass die strategische Wettbewerbsanalyse im Spannungsfeld von zielgerichteter Informationsauswertung und Kosteneffizienz steht.
Jens Leker, Nicole Hamelau
Statistische Aspekte von Assoziationsregeln
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit stellt die im Data Mining gebräuchlichen Assoziationsmaße infrage und demonstriert anhand alternativer Maßzahlen aus der deskriptiven Statistik und Tests auf „Hochkorrelation“ die Gewinnung hoffentlich brauchbarerer Assoziationsregeln.
Ulrich Müller-Funk
Die Finanzsimulation als Instrument der Investitionsrechnung Entwicklung eines Gewerbegebiets als Praxisproblem
Zusammenfassung
Investitionen im Rahmen von öffentlichen Projekten müssen vor dem Hintergrund von rechtlichen, planerischen, gesellschaftlichen sowie finanziellen Fragestellungen einer umfangreichen Vorteilhaftigkeitsanalyse unterzogen werden. Im Zuge knapper Haushaltsmittel und neuer Steuerungsanforderungen im Wege des New Public Management ist insbesondere auch eine Kalkulation der monetären Chancen und Risiken vorzunehmen. Am Praxisbeispiel der Entwicklung eines Gewerbeparks wird im vorliegenden Beitrag gezeigt, wie mit dem Instrument des vollständigen Finanzplans (VOFI) die Kalkulation eines komplexen Investitionsproblems gelingt. Die aufgrund der langfristigen Projektdauer problemimmanenten Risiken werden über die Simulation der wichtigsten Eingangsparameter abgebildet und ihre Auswirkungen auf den Zielwert aufgezeigt.
Wolfgang Berens, Andreas Siemes, Klaus Segbers

Anwendungsbereiche

Frontmatter
Gebührenordnungen und Verrechnungspreissysteme in Netzwerken der Systemkooperation und des Franchisings als Aufgabenfeld des Controllings
Zusammenfassung
Aufbauend auf einer Darstellung von F&C-Netzwerken als hybride Organisationsformen, die potenziell die Vorteile von Markt und Hierarchie vereinen können, wird in vorliegendem Beitrag im Rahmen einer Controllingkonzeption für F&C-Netzwerke ein Vorschlag für eine strukturoptimierende Gebührenordnung und ein prozessoptimierendes Verrechnungspreissystem entwickelt. Zur Erreichung einer optimalen Netzwerkkonfiguration bzw. zur Strukturoptimierung im Rahmen des strategischen Netzwerkmanagements sowie für zahlreiche Infrastrukturaufgaben kann auf die Einrichtung einer zentralen Steuerungsinstanz — einen Systemkopf — nicht verzichtet werden. Im operativen Leistungsaustausch innerhalb des Netzwerks sollte hingegen weitgehend auf Eingriffe einer zentralen Instanz verzichtet werden und auf eine marktlich individualisierte Steuerung zurückgegriffen werden.
Dieter Ahlert, Martin Ahlert
Erfolgsspaltung nach den Regelungen des International Accounting Standards Board
Zusammenfassung
Die Bilanzierung nach internationalen Rechnungslegungsstandards gewinnt für deutsche kapitalmarktorientierte Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Um das betriebliche Rechnungswesen zu entlasten, wird versucht, das interne und das externe Rechnungswesen zu verknüpfen und das Gliederungsschema der Gewinn- und Verlustrechung nach den Regelungen des International Accounting Standards Board (IASB) für die Planungsrechnung in einem Unternehmen nutzbar zu machen.
Jörg Baetge, Rainer Heumann
From Mass Customization to Mass Personalization A New Competitive Strategy in E-Business
Summary
Internet based business is a hothouse for new competitive strategies, especially hybrid strategies, combining cost and customer focus. With respect to mass customization, a prominent representative of hybrid strategies, e-business serves as a lever to transform Mass Customization into Mass Personalization. This strategy is not limited to customizing standard products, but also covers individualising promotion, contracts, and distribution. The article outlines the new strategy by illustrating the potential of e-business for (mass) personalization and the required support from e-business controlling („e-controlling“).
Michael Reiß, Martin Koser
Dienstleistungscontrolling — Konzeptioneller Rahmen und Gestaltungsfelder
Zusammenfassung
Ausgangspunkt des Beitrags bildet eine Diskussion der Aufgaben des Controllings, wobei die Koordination von Entscheidungen und die Informationsversorgung als zentrale Elemente identifiziert werden. Auf der Grundlage einer Strukturierung des Bezugsrahmens für ein Dienstleistungscontrolling werden die Aspekte der Koordinationsfunktion für die einzelnen Gestaltungsfelder herausgearbeitet und einer differenzierten Analyse unterzogen. Eine Modellierung, die auf der Idee der Objektorientierung aufbaut, erweist sich in diesem Zusammenhang als eine geeignete Möglichkeit, die Mehrdimensionalität von Dienstleistungen zu erfassen und kann damit als Basis für die Erfüllung der Informationsversorgungsfunktion dienen.
Hans Corsten, Ralf Gössinger
Production Authorization Card System — ein generalisiertes Verfahren zur Auftragsfreigabe und Materialflusssteuerung
Zusammenfassung
Produktionsbereiche und die Methoden ihrer Planung und Steuerung waren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegenden Wandlungen unterworfen. Das Konzept des Manufacturing Resource Planning MRP II bildet auch gegenwärtig die Basis für die meisten rechnergestützten Systeme der Produktionsplanung. Die spezifischen Bedingungen unterschiedlich organisierter Fertigungsbereiche führten jedoch zur Entwicklung zahlreicher Verfahren, die die Funktionalität des MRP II-Konzepts ergänzen oder zum Teil substituieren. Innerhalb komplexerer Produktionssysteme sind häufig unterschiedlich strukturierte Teilbereiche oder Fertigungssegmente nebeneinander vorzufinden, deren Planungs- und Steuerungssysteme miteinander zu koppeln sind. Dies stößt aufgrund unterschiedlicher Schnittstellen zur MRP II-Planungslogik auf Schwierigkeiten
Erfolg versprechend erscheint dagegen ein Konzept, das mittels eines einheitlichen Modells durch Variation von Modellparametern das Verhalten unterschiedlicher Planungs- und Steuerungsverfahren nachbildet, das so genannte Production Authorization Card (PAC)-System. Zur Analyse des Verhaltens des PAC-Systems bei unterschiedlicher Parametereinstellung wurden unter Verwendung des Simulationstools MLDesigner spezielle Simulationsmodelle entwickelt. Die mittels Computersimulation erzielten Ergebnisse weisen eine gute Übereinstimmung mit den für einfachere Strukturen analytisch-rechnerisch ermittelten Ergebnissen auf, sodass die entwickelten Modelle zur Simulation komplexerer Produktionsstrukturen eingesetzt werden können
Herfried Schneider, Thomas Rücker
Vom Ökocontrolling zum Nachhaltigkeitscontrolling mithilfe der Balanced Scorecard
Zusammenfassung
Seit Mitte der 80er-Jahre sind in der Betriebswirtschaftslehre intensive Auseinandersetzungen mit Konzepten des Umweltmanagements zu beobachten. Mit der weltweiten Verbreitung des Leitbilds der Nachhaltigen Entwicklung, in dem eine proaktive Berücksichtigung und Integration von ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Zielen in der Unternehmenspolitik gefordert wird, wurden die Ansätze des Umweltmanagements zu einem Nachhaltigkeitsmanagement erweitert. Konzepte und Instrumente des ökocontrollings stellen eine wichtige Informationsgrundlage des umwelt- und nachhaltigkeitsorientierten Managementansatzes dar. In dem Beitrag werden Entwicklungslinien des ökocontrollings aufgezeigt und Möglichkeiten diskutiert, durch die Erweiterung des Ansatzes der klassischen Balanced Scorecard ein geeignetes Controllinginstrument für ein Nachhaltigkeitsmanagement zu etablieren.
Manfred Kirchgeorg
Kundenorientiertes Performance Measurement- System für Supply Chains
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird gezeigt, dass sich die Unternehmen der Bedeutung der Prozess- und Supply Chain-Orientierung durchaus bewusst sind, was jedoch vielfach nicht im Controllinginstrument Performance Measurement- System berücksichtigt wird. Typische Beispiele für diese Problematik werden exemplarisch dargestellt, wie etwa Balanced Scorecards, die sich an der Aufbauorganisation orientieren, oder die Vernachlässigung von Supply Chain-Effekten. Es werden aber auch die Anforderungen an ein geeignetes Performance Measurement- System beschrieben. Zusätzlich wird in unserem Beitrag erläutert, wie solche Systeme zu gestalten sind und wie diese im Rahmen von Design- und Verbesserungsprozessen eingesetzt werden sollen.
Alfred Taudes, Gerald Reiner, Reinhold Schodl
Impulse der Erfolgsfaktorenforschung für das Marketingcontrolling
Zusammenfassung
Die Erfolgsfaktorenforschung nahm in den vergangenen Jahrzehnten breiten Raum innerhalb der betriebswirtschaftlichen Forschung ein. Im Rahmen dieses Beitrags wird analysiert, inwieweit die zentralen Erkenntnisse dieser Arbeiten Eingang in die Ausgestaltung des Marketingcontrollings gefunden haben. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Marketingcontrollings sowie der besonderen Plausibilität der Berücksichtung von Erfolgsfaktoren im Rahmen des Marketingcontrollings wird der Fokus auf diesen Anwendungsbereich gelegt. Dabei zeigt sich, dass die übertragung der Erkenntnisse im Wesentlichen auf zwei Ebenen erfolgt: einerseits führt die Berücksichtigung zentraler Erfolgsfaktoren zur inhaltlichen Ausgestaltung des Marketingcontrollings, anderseits liefert die Erfolgsfaktorenforschung Erkenntnisse zur Ableitung vermuteter Mittel-Zweck-Beziehungen zwischen betrieblichen Steuerungs- und Zielgrößen. Insgesamt wird deutlich, dass die Erfolgsfaktorenforschung ein Impulsgeber für das Marketingcontrolling ist.
Martin Benkenstein, Michael Holtz
Die Ständigen Kommissionen des Senats im Blickpunkt des Hochschulcontrollings
Zusammenfassung
Controlling ist immer abhängig von seinem Kontext. Die Auseinandersetzung mit dem Hochschulcontrolling erfordert darum zunächst die genauere Betrachtung der rechtlichen und organisatorischen Kontextfaktoren einer Hochschule. Am Beispiel der Universität Münster wird untersucht, ob die derzeitige Ausgestaltung des Controllings den allgemeinen und den universitätsspezifischen Anforderungen an das Controlling genügt. In diesem Zusammenhang werden insbesondere die Ständigen Kommissionen des Senats der Universität in Hinblick auf ihren Beitrag zu einem Hochschulcontrolling analysiert.
Wolfgang von Zwehl, Marco Kulosa
Aufbau von Tochtergesellschaften und internationalen Joint Ventures in der Kfz-Zulieferindustrie in Ostasien
Zusammenfassung
Die Märkte Ostasiens sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus zahlreicher westlicher Unternehmen geraten. An dieser Entwicklung hat die Automobilindustrie stark partizipiert. Beispiele sind der Einstieg von Renault bei Nissan Motor Company und Samsung Motor Company, von DaimlerChrysler bei Mitsubishi Motor Corporation und Hyundai Motor Company sowie die Aktivitäten von Volkswagen und General Motors in China. Diesem Trend sind die Kfz-Zulieferer u. a. durch den Aufbau von Tochtergesellschaften und/oder Joint Ventures in den Ländern Ostasiens gefolgt, denn die Kfz-Hersteller bündeln zunehmend ihren weltweiten Einkaufsbedarf und erwarten von ihren Lieferanten local content. Herausragende Faktoren für den Erfolg dieser neuen Tochtergesellschaften und Joint Ventures sind die hinreichende Berücksichtigung der interkulturellen Besonderheiten und ein vereinbartes Managementmodell, welches die Marktmechanismen im globalen Umfeld des neuen Unternehmens berücksichtigt.
Heinrich B. Rösmann

Informationssysteme

Frontmatter
Handelscontrolling Informationsgewinnung am Beispiel des Couponings
Zusammenfassung
Die Informationsgewinnung durch integriertes Controlling gewinnt in Handelsunternehmen zunehmend an Bedeutung. Anhand des Marketinginstruments Couponing wird in diesem Beitrag die Bedeutung von Datenspeicherung und Informationsauswertung für verschiedene Anspruchsgruppen verdeutlicht. Es werden Möglichkeiten zur kurz- und langfristigen Speicherung von Daten und Informationen von Couponingaktionen aufgezeigt und ein zu traditionellen Ansätzen alternatives Data Warehouse-Konzept vorgestellt.
Jörg Becker, Axel Winkelmann
Sichtenwartung in Datenlagern — Controlling aus datenbanktechnischer Sicht
Zusammenfassung
Von zunehmendem Interesse in Anwendungen mit hohem Datenaufkommen ist heute die Möglichkeit der Analyse und Auswertung von akkumulierten Daten zum Zweck der Unterstützung von Analysen etwa für das Controlling oder der Herbeiführung strategischer Entscheidungen. Wir betrachten hierzu technische Grundlagen: Beim Einsatz von Datenbanksystemen zur Entscheidungsunterstützung setzt sich dabei die Vorgehensweise des Separierens von Daten aus operationalen Datenbanken und der Ablage dieser in einem Datenlager durch, welches mit so genannten OLAP-Techniken ausgewertet werden und auf welchem man Data Mining betreiben kann. Ein solches Datenlager ist vom technischen Standpunkt aus gesehen im Allgemeinen eine Menge von Sichten über vorgegebenen operationalen relationalen Datenbanken; zur Aktualisierung ist daher eine Sichtenwartung durchzuführen. Im vorliegenden Aufsatz werden typische Probleme hierbei sowie gängige Techniken zu deren Lösung im überblick beschrieben.
Jens Lechtenbörger, Gottfried Vossen, Herbert Kuchen
Zur Rolle des Data Minings im Controlling
Zusammenfassung
Das Beherrschen umfassenden Datenmaterials stellt Controller vor eine zunehmend schwierige Aufgabe. Die Bewältigung der Komplexität der Fragestellungen ist nur durch Einsatz von Methoden möglich, die Abweichungen, Zusammenhänge, Auffälligkeiten sowie interessante und bedeutsame Sachverhalte aufdecken helfen. Gerade hierfür bietet das Data Mining viel versprechende Ansätze, die bislang nicht hinreichend ausgeschöpft wurden. Mit diesem Beitrag soll das Vorgehen des Data Minings anhand von Beispielen aus dem Controlling verdeutlicht werden. Hierbei werden die Ausführungen auf die Methoden der Segmentierung, der Klassifikation und der Abhängigkeitsanalyse beschränkt.
Manfred Grauer, Anke Schüll
Einsatz internetgestützter Lehrkonzepte in einem Massenstudiengang Erfahrungen und Herausforderungen für die Zukunft
Zusammenfassung
Massenstudium und Anonymität sind zwei Schlagworte, die sehr häufig mit dem Grundstudium wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge in Verbindung gebracht werden. über tausend Studierende in einzelnen Veranstaltungen sind keine Seltenheit. Die Vermittlung von Fachwissen, die überwindung anonymer Kommunikationsstrukturen sowie die Berücksichtigung stark heterogener Leistungsniveaus und damit einhergehender stark differierender Leistungsbereitschaften der Studierenden stellen Lehrende vor große Herausforderungen. Der effektive und effiziente Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien im Rahmen der computergestützten Hochschullehre (cHL) kann einen Beitrag dazu liefern, die Situation für Studierende und Lehrende deutlich zu verbessern. Vor dem Hintergrund praktischer Erfahrungen mit großen Lehrveranstaltungen werden Ansätze aufgezeigt, wie die Lehre im Bereich des wirtschaftswissenschaftlichen Grundstudiums nachhaltig verbessert werden kann. Aufbauend auf der Beschreibung und Systematisierung unterschiedlicher virtueller Lehrkonzepte wird die Implementierung eines internetgestützten Lehrkonzepts an der Universität Münster skizziert. Die hierbei gemachten Erfahrungen werden aus Sicht aller Beteiligten vorgestellt. Darüber hinaus werden die zukünftigen Herausforderungen an Studierende, Lehrende und die einzusetzenden Technologien zusammengefasst.
Klaus Backhaus, Marc Bieling, Holger Werthschulte
Konzeption eines Corporate Performance Reportings für verschiedene Geschäftsbereiche
Zusammenfassung
Ein Corporate Performance Reporting hat die Erfordernisse eines detaillierten Managements- und Vertriebs-Reportings sowie der Geschäftssteuerung im Sinne der Unternehmensziele und der Anteilseigner zu erfüllen. Es sind Fragen der Konsistenz mit der externen Berichterstattung und den Zielgrößen für Management-Incentives genauso zu beantworten wie Fragen des Detaillierungsgrads der konzernweiten Berichterstattung für die verschiedenen Geschäftsbereiche. Der hohe organisatorische und technische Aufwand, der konzernweit betrieben werden muss, ist vor allem vor dem Hintergrund des Einsatzes in kleinen verbundenen Unternehmen zu begrenzen. Flexibilität, Ausbau- und änderungsfähigkeit des Corporate Performance Reportings sind ebenfalls zu beurteilen.
Jürgen E. L. Meyer
Grob und das Data Mining Ein interdisziplinärer Dialog unter Verwendung neuester Medien
Zusammenfassung
Data Warehouse und Data Mining gelten als Schlüsselbegriffe der Wirtschaftsinformatik. Doch beide Phänomene sind auch datenschutzrechtlich problematisch. Die unterschiedlichen Bewertungen solcher Kundeninformationssysteme aus juristischer und technischer Sicht ist der Hintergrund für einen EMail- Dialog, den die Verfasser zu Ehren von Prof. Dr. Grob über mehrere Wochen geführt haben.
Thomas Hoeren, Jan-Armin Reepmeyer
Backmatter
Metadaten
Titel
Trendberichte zum Controlling
herausgegeben von
Dr. Frank Bensberg
Dr. Jan vom Brocke
Dr. Martin B. Schultz
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-7908-2708-8
Print ISBN
978-3-642-62364-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2708-8