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05.09.2014 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie sieht die Ressourceneffizienz 2030 aus?

verfasst von: Julia Ehl

2:30 Min. Lesedauer

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Recyclingprozesse bis auf die molekulare Ebene verbessern die Ressourceneffizienz. Dies haben Fraunhofer-Institute im Forschungsprojekt "Molecular Sorting" gezeigt. Drei Szenarien zeigen, wie es 2030 aussehen könnte.

Drei vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI entwickelte Zukunftsszenarien geben eine Vorstellung über die Ausprägung der Ressourceneffizienz im Jahr 2030 und den sich hieraus ergebenden ökologischen, wirtschaftlichen und technologischen Konsequenzen. Die Szenarien sind Bestandteil des Forschungsprojektes "Molecular Sorting", das innerhalb des Forschungsprogramms der Fraunhofer-Gesellschaft "Märkte von übermorgen" kürzlich abgeschlossen wurde.

Das Potenzial zukünftiger Recycling-Technologien

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Insbesondere die Wieder- und Weiterverwertung von Glas, Altholz, Metallsalzlösungen oder heißen Gasen durch leistungsfähige Trennprozesse bis hin zur molekularen Ebene wurden untersucht. Ziel der Untersuchungen war es, die Entwicklungen bis 2030 möglichst gut umfassend abzubilden, um eine Einschätzung über das Potenzial zukünftiger Recycling-Technologien zu gewinnen.

Die drei untersuchten Szenarien

Szenario "Ideal":
Grüne neue Welt
Szenario "Katastrophal":
Nach uns die Sintflut
Szenario "Neutral":
Weiter wie gehabt

Es zeichnet sich durch die feste Verankerung des Themas "Nachhaltigkeit" im Bewusstsein der Menschen und Unternehmen aus. Die industrielle Produktion ist durch hohe technische Standards geprägt. Die Einsparung von Energie und Rohstoff wird gelebt. Die EU hat sich eine gewisse Rohstoffautarkie erarbeitet.

In diesem Szenario wird von einem fehlenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit ausgegangen. Ressourcen werden verschwendet und die Rohstoffabhängigkeit der EU hat sich vergrößert. Preissteigerungen und Rohstoffengpässe sind an der Tagesordnung.

Hier zeichnen die Wissenschaftler ein moderates Bild für 2030. Sowohl in der Gesellschaft als auch in Politik und Industrie ist ein hohes Nachhaltigkeitsbewusstsein vorhanden, das aber keine Handlungen nach sich zieht. Ressourcenschonende Technologien kommen nur zum Einsatz, wenn sie eine Erhöhung des Gewinns versprechen.

Im Zusammenhang mit den Szenarien betont Dr. Björn Moller, der für die Zukunftsszenarien verantwortliche Projektleiter am Fraunhofer ISI: "Letztlich dienen alle drei Szenarien dazu, Unternehmen die Chancen, Risiken und Potenziale zukünftiger Recyclingtechnologien zur Förderung von Ressourceneffizienz aufzuzeigen und sie auf mögliche Entwicklungen vorzubereiten beziehungsweise diese sogar aktiv zu beeinflussen." Denn neben der frühzeitigen Erkennung von Produkt- und Technologietrends spielt für Unternehmen laut Moller der Umgang mit Energie und knapper werdenden Rohstoffen eine immer wichtigere Rolle für ihre Wettbewerbsfähigkeit – mit dem notwendigen Weitblick können sie ihr Handeln frühzeitig an mögliche Veränderungen anpassen und sind der Konkurrenz im In- und Ausland immer einen Schritt voraus.

Ressourceneffizienz auf Unternehmensebene

Tobias Viere, Marten Stock und Bastian Hey beschäftigen sich im Buchkapitel "Ressourceneffizienz auf Unternehmensebene" mit der stoffstromnetzbasierten Energie- und Materialfluss(kosten)rechnung und Umweltbewertung. Die Springer Gabler-Autoren weisen in der Einleitung auf Seite 93 darauf hin, dass Studien das signifikante Kosteneinsparpotenzial durch bessere Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen der produzierenden Industrie nachweisen. Sie erläutern die Anwendung des Konzeptes der stoffstromnetzbasierten betrieblichen Umweltinformationssysteme und veranschaulichen dieses durch eine Fallstudie im Zuge eines Forschungsprojektes.

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