7. Untersuchung komplexer Baugruppen einer Werkzeugmaschine

Zielsetzung der Prozesskette Schmierstoffsynthese war es, eine Optimierung der Schmierstoffherstellung bezüglich der reaktionstechnischen und verfahrenstechnischen Zielgrößen zu erreichen und gleichzeitig die Gesichtspunkte der Schmierstoffeigenschaften zu beachten. Diese umfassten einerseits die umweltrelevanten bzw. ökologischen Eigenschaften bezüglich der Ökotoxikologie und der biologischen Abbaubarkeit, sowie die tribologischen Eigenschaften andererseits. Zusätzlich wurden gebrauchsbedingte Veränderungen bezüglich der ökologischen Eigenschaften untersucht (Abb. 7.1). Eine solche methodische Vorgehensweise ermöglicht die Rückkopplung der gewünschten Produkteigenschaften auf die Herstellungsweise. Dies ist hinsichtlich des rationellen Produktdesigns und zielorientierter, eigenschaftsbasierter Herstellung von neuen Substanzen und Substanzgemischen von essentieller Bedeutung [Hoff01]. Die Herausforderung besteht dabei darin, die Informationsgewinnung zu beschleunigen und den Kosten-, Personal- und Materialaufwand gering zu halten. Die Vorgehensweise richtet sich dabei nach den benötigten Substanzmengen, die in den Teilbereichen benötigt werden, um gewünschte Information zu gewinnen, sowie nach dem Aufwand und der Dauer der experimentellen Tests. Dazu wurden die potentiellen Schmierstoffe hergestellt (Kap. 3.1) und ökotoxikologisch sowie chemisch analytisch charakterisiert (Kap. 3.2). Die so identifizierten Schmierstoffe wurden dann den Prozessketten zur Verfügung gestellt und dort verwendet (Kap. 7.2–7.5). Die Charakterisierung der gebrauchsbedingten Veränderungen der ökologischen Eigenschaften erlaubt eine umfassende Bewertung und ist ein noch weitgehend unbekannter, aber wichtiger Aspekt in Hinsicht auf die Ökobilanz (life cycle analysis) von Schmierstoffen (Kap. 5.2).