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07.01.2020 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel

Ableitfähige Klebstoffsysteme als Sicherheitsgarant in der Chirurgie

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

2 Min. Lesedauer

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In Operationssälen und Arztpraxen hat Sicherheit höchste Priorität. Ein besonders hohes Risiko sind elektrostatische Aufladungen. Wie der Industrieverband Klebstoffe (IVK) mitteilt, müssen Bodenbeläge deshalb nicht nur eine leichte Reinigung garantieren, sondern auch elektrisch ableitfähig sein. Schutz liefern hierbei leitfähige Klebstoffe.

Während eines medizinischen Eingriffs dürfen weder Ablenkungen noch Sicherheitsrisiken die Arbeit des Operateurs oder die Gesundheit des Patienten gefährden. Neben hohen Hygienestandards muss deshalb auch das Risiko einer elektrostatischen Aufladung ausgeschlossen sein. Das Problem: Durch Gleitung, Reibungen oder Trennung von Materialien kann es an den Grenzflächen der Ladungsträger – in diesem Fall zwischen den Chirurgen, Assistenten, ihren Apparaturen und dem Bodenbelag – zu einer elektrostatischen Aufladung und gegebenenfalls zu einem Ladungsübertritt kommen. So können unerwartete Entladungen während eines Eingriffs zu Fehlhandlungen oder zu Fehlfunktionen des verwendeten Geräts – beispielsweise des Elektroskalpells – führen. Ebenso besteht die Gefahr, dass Ergebnisse von Geräten, die zum Beispiel biomedizinische Ströme messen, verfälscht werden. 
Die durch Belüftungssysteme bedingte niedrige relative Luftfeuchtigkeit in Operationssälen begünstigt die Aufladung zusätzlich. Die Lösung sind elektrisch ableitfähige Bodensysteme, die diesem potenziellen Risiko vorbeugen. Für Bodenbeläge aus Vinyl, Linoleum oder Kautschuk gilt nach der Norm DIN EN 14041: Sie sind ableitfähig, wenn ihr Durchgangswiderstand 109 Ohm nicht überschreitet. Für eine zuverlässige Ableitung der elektrischen Aufladungen im Operationssaal muss jedoch eine durchgehende Leitfähigkeit aller Schichten und Werkstoffe gewährleistet sein. Das bedeutet, dass neben dem eigentlichen Bodenbelag auch die zu verwendenden Klebstoffe ableitfähig sein müssen. Gemäß der Norm DIN EN 14259 darf der maximal elektrische Widerstand des ausgehärteten Klebstofffilmes für elastische Bodenbeläge 3 x 105 Ω nicht überschreiten.

Leitfähige Klebstoffe für die Verlegung mit Kupferband

Ein ableitfähiges System besteht zum Beispiel aus einem Kupferbandgitter. Hierbei wird unter jede Bodenbelagsbahn ein Kupferband auf den gespachtelten Untergrund geklebt. Die einzelnen Kupferbänder werden dann kopfseitig durch ein weiteres Kupferband verbunden. Auf dem so vorbereiteten Untergrund wird der Bodenbelag mit einem ableitfähigen Dispersionsklebstoff geklebt. Dieser ist leicht mit einem Zahnspachtel zu verarbeiten, lösemittelfrei und sehr emissionsarm. In Räumen bis 30 m2 müssen mindestens zwei Anschlussstellen zur Erdung vorhanden sein. Die Erdung wird dabei von einem qualifizierten Elektriker übernommen. Somit tragen ableitfähige Klebstoffe und Bodenbeläge maßgeblich zur Sicherheit in Operationssälen bei.
 

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