Vor acht Jahren legte das Bundesbauministerium das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" auf, um einzelne sozial benachteiligte Stadt- und Ortsteile aufzuwerten. In der Förderrunde 2019 bis 2022 konzentriert sich das Bundesprogramm "Bildung, Wirtschaft, Arbeit und Quartier – BIWAQ" auf die Digitalisierung. Für Städte und Gemeinden bedeutet dies, jetzt auch "Projekte für die digitale Inklusion" einzureichen. Der Europäischen Sozialfond (ESF) bezuschusst diese mit rund 30 Millionen Euro. Durch nationale Co-Finanzierung kann der Eigenanteil der Projektträger auf zehn Prozent gesenkt werden. Die Förderrichtlinien wurden jetzt veröffentlicht.
Chancen digitaler Teilhabe
Im Rahmen des Programms wurden bisher 783 Maßnahmen in 441 Städten und Gemeinden umgesetzt. BIWAQ-Projekte sollen in Quartieren nicht nur die Chancen der Bewohner im Arbeitsmarkt erhöhen, sondern auch soziale Nachbarschaft, Wohnqualität sowie digitale Kompetenzen und Teilhabemöglichkeiten fördern.
Das Ziel ist, die Chancen auf Integration in Arbeit im Allgemeinen und die Teilhabe an der Digitalisierung im Besonderen zu steigern. Dazu sollen Orte digitalen Lernens entstehen, in denen Kompetenzen vermittelt und Fragen zur Mediennutzung beantwortet werden.
"Ein Smartphone haben heute fast alle. Aber vielen fehlt die Kompetenz, um bei der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt mitzuhalten. Wie suche ich im Internet nach Arbeit?," kommentiert Bundesministerin Barbara Hendricks. Hier will BIWAQ helfen, aber auch Fragen des Alltags beantworten: Wie funktioniert der Online-"Gang" ins Bürgeramt, wie gelingt die Suche nach einem Kita-Platz per Internet. "Wir dürfen nicht zulassen, dass bestimmte Menschen abgehängt werden," so Hendricks.
Langzeitarbeitslose fördern
Mit BIWAQ können Kommunen Projekte umsetzen, die die Integration von (langzeit-)arbeitslosen Frauen und Männern ab 27 Jahren in Beschäftigung fördern und die lokale Ökonomie stärken. Neben Qualifizierungsmaßnahmen zur Erlangung digitaler Kompetenzen fördert BIWAQ die Akquise von Praktikums- und Arbeitsplatzangeboten sowie Aufbau und Stabilisierung von Unternehmensnetzwerken.