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16.04.2024 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Wann Windräder Geld in die kommunalen Kassen spülen

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

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Ein deutlicher Ausbau der Windenergie kann sich für Kommunen und die ansässige Wirtschaft finanziell lohnen. Das zeigt eine Studie aus der Branche für Niedersachsen.

Eine Summe von 1,1 Milliarden Euro könnten allein der Landkreis Rotenburg (Wümme) und die dortige Wirtschaft einnehmen, wenn in der Region mehrere Windparks bis zum Jahr 2040 errichtet würden. Diese Zahl nennt das Beratungsunternehmen Deutsche Windguard in seiner Studie „Kommunale Wertschöpfung durch Windenergieprojekte im Landkreis Rotenburg (Wümme)“. Die Untersuchung entstand im Auftrag des Landesverbands Erneuerbare Energien Niedersachsen Bremen. Der Hintergrund: In Zukunft sollen vier Prozent der Landkreisfläche für Windenergie genutzt werden. Damit würde die Zahl der Windparks in der Region von 15 auf mehr als 80 steigen.

Wovon die kommunale Wertschöpfung abhängt

Von den 1,1 Milliarden Euro Einnahmen würde der Großteil von 725 Millionen Euro an die regionale Wirtschaft gehen, etwa in Form von Pachtzahlungen oder Aufträgen, beispielsweise für die Verlegung von Kabeln und für Fundamentarbeiten. Bis zu 370 Millionen Euro könnten laut Untersuchung der Kommune zufließen, insbesondere durch die Gewerbesteuer und die geplante Akzeptanzabgabe. Diese sieht vor, dass Anlagenbetreiber künftig pro erzeugter Kilowattstunde Strom 0,2 Cent an Gemeinde, Stadt oder Kreis zahlen müssen. Die Höhe der kommunalen Wertschöpfung sei jedoch stark projektabhängig. Einfluss darauf hätten etwa der Umfang der Investitionskosten, der erzielbare Energieertrag, die Erlösstruktur und der resultierende Gewinn.

Um die regionalökonomischen Effekte und kommunale Wertschöpfung für den Landkreis Rotenburg einschätzen zu können, wurden die Entwickelnden zu ihren Planungen befragt. Aus der Befragung leiteten die Studienautorinnen einen typischer Windpark für die Region und dessen Einfluss auf die Wertschöpfung ab. Dieser generische Windpark könne in Summe über die Realisierungsphase und den 20-jährigen Betrieb regionalökonomische Effekte von bis zu 20 Millionen Euro und eine kommunale Wertschöpfung von bis zu zehn Millionen Euro erzielen.

Repowering nach 20 Jahre Betriebszeit wahrscheinlich

Für die kommunale Wertschöpfung gilt es laut Studie, den zeitlichen Verlauf zu bedenken. Als Basis für die Berechnungen diente die Annahme, dass der Ausbau gleichmäßig über alle Jahre bis 2040 erfolgen und die Windparks 20 Jahre betrieben würden. Die Autorinnen nehmen jedoch an, dass der Betrieb auch nach Ablauf der 20 Jahre fortgesetzt werden dürfte: „In Realität würden die Windenergieanlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit repowert werden, wenn die Standortbedingungen dies zulassen.“

Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund sieht in der kommunalen Wertschöpfungsbeteiligung einen wesentlichen Schlüssel für die Akzeptanzerhaltung in der örtlich betroffenen Bevölkerung. Allerdings müsse rechtlich sichergestellt werden, dass die Gewerbesteuer sowie die Abgabe von 0,2 Cent je Kilowattstunde tatsächlich an die Kommunen fließen. Das sei bisher leider nicht in allen Fällen so.

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