1993 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vorgehen, Aufbau und Reichweite der vorliegenden Untersuchung
verfasst von : Frank Marcinkowski
Erschienen in: Publizistik als autopoietisches System
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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In der vorliegenden Untersuchung geht es demzufolge im wesentlich darum, die zentrale gesellschaftstheoretische Hypothese der Theorie selbstreferentieller Systeme am Fall des Massenkommunikationssystems durchzutesten. Diese These besagt, daß moderne Gesellschaften als soziale Systeme mit primär funktionaler Differenzierung beschrieben werden können. In einer solchen Gesellschaftsordnung operieren ihre Teilsysteme in hohem Maße autonom und reproduzieren sich selbstreferentiell, also aus sich selbst heraus. Sie sind näher spezifiziert durch ihre Funktion und das symbolisch generalisierte Kommunikationsmedium, das sie zur Erfüllung dieser Funktion verwenden: im hier zur Rede stehenden Fall durch Publizität.10) Ziel des Unternehmens ist es, zu neuen Einsichten in die Steuerbarkeit des Mediensystems insbesondere durch das politische System zu gelangen. Denn wenn die These der selbstreferentiell geschlossenen Operationsweise für das publizistische System der Gesellschaft zutrifft, was argumentiert werden soll, hat dies ersichtlich Konsequenzen für den Umgang eines solchen Subsystems mit seiner Umwelt, genauer mit relevanten Systemen in seiner Umwelt. Unter letzteren interessiert aus politikwissenschaftlicher Sicht evidentermaßen an erster Stelle das politisch-administrative System. Die Ableitung solcher Konsequenzen verspricht folglich im Ergebnis eine veränderte, theoriegeleitete Sichtweise auf das Verhältnis von Massenkommunikationssystem und Politik.