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2018 | Buch

Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex und Adonis keinen Schönheitswahn hatte

Psychoanalyse und griechische Mythologie - eine Beziehungsklärung

verfasst von: Prof. Dr. mult. Andreas Marneros

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Ödipus, Iokaste, Laios, Antigone, Elektra oder Adonis – diese und viele andere Vertreter der griechischen Mythologie werden seit Sigmund Freud als Namensgeber für Komplexe, Syndrome oder Theorien der Psychoanalyse verwendet. Manche dieser Begriffe sind nach wie vor fest im psychiatrischen, psychologischen oder sonstigen psychotherapeutischen Sprachgebrauch verankert; manchmal reichen sie gar bis in die Alltagssprache hinein. Kenner sind sich einig, dass die griechische Mythologie die Psychoanalyse geradezu ernährt. Der Autor dieses Buches begibt sich als Psychiater und profunder Kenner der griechischen Mythologie auf eine spannende Spurensuche, um der Beziehung zwischen Psychoanalyse und griechischem Mythos einmal richtig auf den Grund zu gehen: Beziehen sich die Schöpfer eines psychoanalytischen Komplexes – beginnend bei Sigmund Freud – eigentlich berechtigterweise auf den namensgebenden griechischen Mythos? Oder haben sie diesen eventuell angepasst oder gar gebeugt, um ihn mit der kreierten Theorie kompatibel zu machen? Interessierte an Psychotherapie und griechischer Mythologie finden hier eine unterhaltsam lesbare, manchmal humorvolle und persönliche, in jedem Fall lehrreiche Lektüre jenseits „trockener Fachliteratur“ – und hoffentlich so manches „Heureka-Erlebnis“.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Mythos und Mitos
Zusammenfassung
„Die Psychoanalyse nach Freud und Jung hat sich buchstäblich von griechischen Mythen genährt“, schreibt George Steiner. Die Beziehung zwischen Psychoanalyse und griechischem Mythos ist allerdings eine reziproke: Die Psychoanalyse trägt zum Transfer des griechischen Mythos in die Gegenwart bei, aber sie nährt sich auch von ihm. Doch wie gut ist die Beziehung zwischen den beiden? Besteht eventuell eine Beziehungsstörung? Könnte es sogar sein, dass manche Psychoanalytiker den griechischen Mythos ungewollt − aus Unwissen oder Halbwissen − oder gar gewollt beugen, um eine Beziehung zwischen ihm und ihrer eigenen Theorie herzustellen? Um diese Frage zu beantworten, erfolgt eine Gegenüberstellung von ausgewählten psychoanalytisch definierten Komplexen mit den mythologischen Quellen. Dabei bleibt die Frage, ob der Inhalt des Komplexes zutreffend ist oder nicht, unberührt. Diesbezüglich wird eine Neutralitäts-Abstinenz-Haltung praktiziert.
Andreas Marneros
Kapitel 2. Der Königs-Komplex
Zusammenfassung
Der Ödipus-Komplex (sexuelles Begehren der Mutter, Rivalität zum Vater beim männlichen Kleinkind) und seine Entstehungsgeschichte werden dargestellt. Die von Freud angegebene Quelle (Sophokles Tragödie „König-Ödipus“) wird dahingehend untersucht, ob sie tatsächlich die Basis für den von ihm erarbeiteten Komplex sein kann. Die Untersuchung zeigt, dass die von Freud angegebene mythologische Quelle keinen Anlass dafür gibt anzunehmen, dass Ödipus einen Ödipus-Komplex hatte.
Andreas Marneros
Kapitel 3. Der Iokaste-Komplex
Zusammenfassung
Als Iokaste-Komplex bezeichnet man inzestuöse Wünsche der Mutter dem Sohn gegenüber, die im verführerischen Verhalten der Mutter ihren Ausdruck finden. Einige Psychoanalytiker betrachten den so definierten „Iokaste-Komplex“ als Bestandteil „der Gruppe der Ödipus-Komplexe“. Als Iokaste-Komplex wird aber auch ein bei der Mutter bestehenden „Affekthunger“ bzw. eine „emotionale Entbehrung“ definiert, die dazu führe, dass sie eine Form von intensiver, enger, bindender, intimer, exklusiver Symbiose zu ihrem Kleinkind entwickele, welche sich auch nach dem ersten Jahr in pathologischer Form fortsetze. Dies beeinträchtige den Separations- und Individualisationsprozess des Kindes und seine Entwicklung zu Autonomie und eigenständiger Identität. Als klassisches Beispiel dafür gelte das Renaissance-Genie Michelangelo. Die Untersuchung der mythologischen Quellen rechtfertigt die genannten – oder ähnliche – psychoanalytischen Theorien jedoch nicht.
Andreas Marneros
Kapitel 4. Laios und die Komplexe der drei Väter
Zusammenfassung
Der Laios-, der Minos- und der Josef-Komplex werden als Komplexe der Väter beschrieben, deren gemeinsamer Nenner die Angst sein soll. Als Laios-Komplex wird eine Neigung des Vaters bezeichnet, den Sohn feindselig-schädigend zu verfolgen. Beim Vater bestehe demnach die Bereitschaft, den Sohn aus Furcht vor ihm – etwa aus Sorge vor Entthronung, Übertrumpfung oder Beseitigung – zu opfern. Die Untersuchung zeigt, dass ein so formulierter Laios-Komplex nicht inkompatibel mit den Quellen ist. Der Minos-Komplex bestehe darin, dass ein Vater sich in und mit seinen Kindern beschämt und damit bestraft sehe. Das sei sozusagen eine indirekte Form der Vatertötung. Der Komplexschöpfer bedient sich jedoch einer sehr exotischen Variation des Mythos, dabei wichtige mythologische Quellen ignorierend oder verschweigend. Der Josef-Komplex basiert zwar auf keinem griechischen Mythos, aber doch auf einer griechischsprachigen Erzählung aus den Evangelien, und er wurde kreiert vom Vater des Minos-Komplexes - insofern wird er auch berücksichtigt. Der Komplex sei Inbegriff für den `Nährvater`, der für das Kind sorge, aber mit der Zeugung partout nicht in Zusammenhang gebracht werden wolle. Die Besonderheit einer solchen Deutung des Matthäus-Evangeliums wird erläutert.
Andreas Marneros
Kapitel 5. Der Antigone-Komplex
Zusammenfassung
Es werden verschiedene Formen eines Antigone-Komplexes formuliert. Nach einer Formulierung ist darunter die Fixierung des jungen Mädchens oder der jungen Frau auf ihren Vater, ihren Bruder oder auf ihren Familienkreis zu verstehen, die so stark sei, dass sie ein erfülltes Leben in einer anderen Liebe ablehne. Nach einer anderen Auffassung besteht der Antigone-Komplex darin, dass eine Frau sich selbst als eine Extension der relevanten Männer in ihrem Leben betrachte. Das Ergebnis sei, dass sie ihre Bedürfnisse und Wünsche denen des Mannes unterordne. Es wird auch ein Athena-Antigone-Komplex formuliert, bei dem Frauen ihre eigene Bedeutung angeblich daraus ziehen, die Tochter ihres Vaters zu sein; sie sollen sich durch den übermächtigen Vater definieren. Solche Komplex-Formulierungen erweisen sich entweder als schwer kompatibel oder gar völlig inkompatibel mit den Quellen. Im Gegensatz dazu steht das sogenannte Antigone-Prinzip der altruistischen Aufopferung aufgrund von Liebe und höheren Idealen.
Andreas Marneros
Kapitel 6. Elektra: Des Ödipus geistige Schwester
Zusammenfassung
Der Elektra-Komplex ist nach Auffassung mancher Psychoanalytiker der weibliche Ödipus-Komplex: Das Mädchen hasse die Mutter, begehre sexuell den Vater. Nach anderen Auffassungen ist der Elektra-Komplex nicht nur durch Rivalität und Hass seitens der Tochter gegen die Mutter gekennzeichnet, sondern auch durch homosexuelle Liebe, Sadismus und Masochismus sowie symbiotisches Einssein mit der Mutter. Die Analyse aller vier klassischen Tragödien zum Thema Elektra ergab keine Kompatibilität des sogenannten Elektra-Komplexes mit deren Inhalt.
Andreas Marneros
Kapitel 7. Der Orestes-Komplex
Zusammenfassung
Als Orestes-Komplex bezeichnen manche Psychoanalytiker den unbewussten bzw. unterdrückten Wunsch des Sohnes, die Mutter zu ermorden. Man sieht dabei eine Doppelseitigkeit: einerseits Hostilität gegen die Mutter, andererseits Anhänglichkeit an sie. Weitere Charakteristika seien genereller Hass gegen Frauen, Hinweise auf homosexuelle Neigungen, Suizidgedanken und emotionale Störungen aufgrund von tiefsitzenden Schuldgefühlen. Die Quellen-Untersuchungen ergaben nur eine partielle Kompatibilität mit den Mythen.
Andreas Marneros
Kapitel 8. Der Medea-Komplex
Zusammenfassung
Es werden verschiedene Medea-Komplexe beschrieben, die allesamt aus Euripides Tragödie „Medea“ abgeleitet sind. Als Medea-Komplex wird, völlig inkompatibel mit den Quellen, etwa der unbewusste Hass - der sich unter Umständen in Grausamkeit manifestieren könne – der Mutter gegen die rasch reifende Tochter bezeichnet. Sie sehe in ihr die potentielle Rivalin, die ihr das Verblassen der eigenen Attraktivität bewusst mache. In einer allgemeineren Form wird der Medea-Komplex als der unbewusste Wunsch der Mutter, ihrem eigenen Kind zu schaden oder es sogar zu töten, verstanden. Das männliche Äquivalent wäre dann ein Atreus-Komplex. Nach einer anderen Definition ist der Medea-Komplex ein Bruch der Bindung zwischen den Partnern, nämlich durch die Zerstörung der Frucht der Bindung – der Kinder eben. Die Unterschiede zwischen einem Medea-Komplex und einem Medea-Syndrom werden dargestellt und die Kompatibilität mit den Quellen untersucht.
Andreas Marneros
Kapitel 9. Der Achilles-Komplex
Zusammenfassung
Als Achilles-Komplex wird ein intrapsychischer Komplex definiert, der durch die Ansammlung von mörderischen Impulsen, bewussten oder unbewussten, gekennzeichnet ist. Darunter werden auch subsumiert: unbändige Wut, sadistisch geprägte Tötungen und sexuelle Perversionen (wie etwa Sadismus, Fetischismus, Transvestismus, Nekrophilie und Kannibalismus). Er entstehe pränatal und präödipal, verursacht durch pränatale oder neonatale Traumata, die sich in den prägenden Lebensjahren fortsetzten. Ein Achilles-Komplex finde sich bei berühmt-berüchtigten Sexualserienmördern, ebenso bei Ödipus.
Der Achilleskomplex wird abgeleitet aus der Biografie und den Taten des gleichnamigen Heros der Ilias. Die weitgehende Inkompatibilität des Komplexes mit den Quellen und die Unzulässigkeit der Methoden werden aufgezeigt.
Andreas Marneros
Kapitel 10. Der Midas-Komplex
Zusammenfassung
Als Midas-Komplex wird ein sehr früh in der Entwicklung eines Menschen entstandener Besitzdrang bezeichnet, der sich im Horten von Geld und Reichtümern äußert, dabei Elternliebe, Kindesliebe und erotische Liebe ersetzend. Er könne zerstörerische Kräfte entfalten. Der Komplex wird abgeleitet aus einem der Mythen um König Midas, und zwar dem wohl bekanntesten, dem Gold-Mythos. Während ein wie vorher definierter Midas-Komplex mit den mythischen Quellen kompatibel ist, erweist sich sein Verständnis, wonach die Frau nur durch den Kontakt und die Auseinandersetzung mit ihrem männlichen Partner zur Frau werde, als befremdlich.
Andreas Marneros
Kapitel 11. Der Prometheus-Komplex
Zusammenfassung
Im Prometheus-Mythos sieht die eine psychoanalytische Richtung unter anderem den Verzicht des Menschen auf homosexuell betonte Lust, eine andere den Versuch von Eltern oder Erziehern, die Erziehung als Mittel zu nutzen, um die Kinder zu beherrschen. Und wiederum andere sehen darin die Neigung des Menschen, besser zu sein als seine Lehrer. Eine weitere psychoanalytische Theorie versteht als Prometheus-Komplex regressive Prozesse, die bei Extremtraumatisierungen als Folge politischer Haft, Verfolgung und gezielter psychischer Zersetzungsmaßnahmen aufträten und die in diesem Kontext destruktiv im Sinne von Ich-auflösend seien. Die Kompatibilität der erwähnten Theorien mit den Quellen wird kritisch untersucht.
Andreas Marneros
Kapitel 12. Der Ikaros- und der Solar-Komplex
Zusammenfassung
Es werden verschiedene Formen eines Ikaros-Komplexes beschrieben. Eine davon versteht darunter die Form eines besonderen Narzissmus (kynosuralen Narzissmus), verbunden mit dem Drang zu Höherem und der bewussten oder unbewussten Sehnsucht nach tiefem Fall, der Besessenheit von Feuer, dem Verständnis von Frauen als Objekte, die der narzisstischen Befriedigung dienen, Bisexualität, urethralem Erotismus etc. Aus keiner der uns bekannten Variationen des Ikaros- Mythos lassen sich Schlussfolgerungen ziehen, die zu einem so gearteten Ikaros-Komplex führen könnten. Eine weitere Definition eines Ikaros-Komplexes meint eine Disproportion zwischen Wunsch und Erreichbarkeit, die auch die Möglichkeit des Fallens bzw. des Misserfolges in sich trägt bzw. steigert. Der Solar-Komplex bestehe aus den gleichen Komponenten wie der Ikaros-Komplex, zu der zusätzlich eine sehr starke Ego-Struktur komme, unterstützt von tatsächlich belegten Fähigkeiten, die dazu dienten, die waghalsigen Ambitionen der Jugend zu dämpfen und sie in den Rahmen des Machbaren zu zwingen; dadurch werde auch die Gefahr des tiefen Falls neutralisiert. Der Solar-Komplex wird – in schwer nachzuvollziehender Weise – aus den Mythen von Ikaros und Phaëthon abgeleitet.
Andreas Marneros
Kapitel 13. Der Persephone-/Kore-Komplex
Zusammenfassung
Man versteht darunter äußerst überdimensionierte unbewusste Phantasien, die mit akuten Ängsten von Trennung/Individuierung verbunden seien. Diese häufig aggressiven Phantasien beinhalteten eine Verdichtung von Generations- und Geschlechterrollen sowie orale und genitale Motive. Demnach erfahre sich das präödipale Kind beider Geschlechter als Kore, d.h. als feminin in primärer Identifizierung mit der Mutter. Andere verstehen den Persephone-Komplex als einen defensiven Verzicht des Mädchens auf eigene Kontrolle über ihre Sexualität, um die Bindung zur Mutter zu bewahren. Dass zusammengeflickte Patchwork von verschiedenen, häufig sich widersprechenden Mythen-Variationen sowie die Berufung auf eine lange Reihe von einander völlig fremden Mythen dient offensichtlich alleine dem Ziel, daraus eine Komplex-Theorie zu schöpfen, ohne Rücksicht auf deren Kompatibilität.
Andreas Marneros
Kapitel 14. Der Pygmalion-Komplex
Zusammenfassung
Nach einer Definition drückt der Pygmalion-Komplex eine ödipale Liebesreaktion des Therapeuten auf seinen Patienten aus. Nach einem anderen psychoanalytischen Verständnis ist der Inhalt des Pygmalion-Mythos als Abwehr gegen die heterosexuelle Intimität zu verstehen, der aus Angst vor der wirklichen Natur der Frau erwachse. Nach einer weiteren Definition ist der Pygmalion-Komplex ein Phänomen, das man bei Männern beobachte, die ihre unbewusste weibliche Identifikation und ihre geheimen Kinderwünsche zu realisieren versuchten und gleichzeitig ihre Macht über Frauen bestätigt wissen wollten. Nicht alle diese – teilweise befremdlichen – Ansichten und Deutungen sind mit dem Pygmalion-Mythos kompatibel.
Andreas Marneros
Kapitel 15. Der Adonis-Komplex
Zusammenfassung
Als Adonis-Komplex wird die zwanghafte Vorstellung von Männern bezeichnet, ihren Körper zu korrigieren und zu optimieren, so dass sie möglichst für immer eine ideale Figur haben. Adonis jedoch hatte nicht solche zwanghaften Vorstellungen; er war von Natur aus der Schönste. Nach einer anderen Definition ist der Adonis-Komplex ein maskuliner Komplex, der in der Wahrnehmung einer Einmaligkeit der Schönheit des eigenen Körpers bestehe, bereichert durch die Überzeugung von ihrer großen Wirkung auf die soziale Umgebung (also die Mitmenschen). Er sei gekennzeichnet durch: Permanente subjektive Wahrnehmung einer außerordentlichen physischen Attraktivität; ein Erleben der vermeintlichen Macht, die der eigene Charme auf andere ausübe; Verlangen nach gebührender Aufmerksamkeit, die sich gewöhnlich in übertriebenen Verhaltensweisen zeige; Empfinden einer gewähnten eigenen Exklusivität, das eine ständige Stimulation benötige; und extremer Egoismus. Offensichtlich handelt es sich dabei um eine Form des Narzissmus, die mit dem Adonis-Mythos nichts zu tun hat.
Andreas Marneros
Kapitel 16. Der Phädra-Komplex
Zusammenfassung
Als Phädra-Komplex wird nach einer Definition die inzestuöse Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn verstanden. Dass der Mythos von Stiefsohn und nicht von Sohn spricht, wird dadurch erklärt, dass Inzest offensichtlich undenkbar und untragbar für das Bewusstsein sei, sogar zu mythischen Zeiten, und irgendwie gemildert werden musste. Spätere Definitionen betrachten nicht nur die erotische Neigung einer Stiefmutter zu ihrem Stiefsohn, sondern auch die nicht-pathologische (wenn auch sicher Familiensituationen komplizierende) erotische Neigung von Stiefeltern zu Stiefkindern beiderlei Geschlechts. Der Komplex wird aus Euripides Tragödie „Hippolytos“ abgeleitet, hat aber nur partiell eine Kompatibilität mit dessen Inhalt.
Andreas Marneros
Kapitel 17. Der Mitos des Mythos
Zusammenfassung
Mit dem Mitos des Mythos, damit sind des Mythos ursprüngliche Quellen gemeint, wurde der Versuch unternommen, eine Beziehungsklärung zwischen Psychoanalyse und griechischer Mythologie herbeizuführen. Die Ergebnisse wurden offengelegt. Und sie zeigten sehr häufig: Eine Beziehungsstörung! Das offenbarte die Beziehungsklärung. Nicht in allen, aber in den meisten Fällen. Schade! Wie schön wäre es gewesen, wenn dem Mitos des Mythos folgend bei der unternommenen Beziehungsklärung am Ende, wie bei Theseus im Labyrinth, das Licht der durch Mythentreue gekennzeichneten engen Beziehung zwischen den beiden Kulturträgern - griechischer Mythologie und Psychoanalyse - gestanden hätte! Aber des Mythos Mitos hat eher deren Beziehungsstörung ans Licht gebracht.
Andreas Marneros
Backmatter
Metadaten
Titel
Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex und Adonis keinen Schönheitswahn hatte
verfasst von
Prof. Dr. mult. Andreas Marneros
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-56731-9
Print ISBN
978-3-662-56730-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-56731-9

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