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2001 | OriginalPaper | Buchkapitel

Was ist Statistik?

verfasst von : Volker Müller-Benedict

Erschienen in: Grundkurs Statistik in den Sozialwissenschaften

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Vor einigen Jahren haben viele in einer Gefahr geschwebt, von der sie vermutlich nichts gemerkt haben, weil es eine der typischen Gefahren war, die den schlechten Ruf der Statistik begründen:

25.7.92, Kölner Stadtanzeiger: „Im vergangenen Jahr erkrankten 115.000 Menschen an der Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen“.

15.9.92, Westdeutsche Allgemeine: „Jedes fünfte Test-Ei enthielt Salmonellen... 200 Eier hatte die Universität Bochum untersucht“.

29.10.92, Rheinische Post: „Eine bundesweite Analyse von 6000 Proben ergab... in einem Fall Salmonellen in dem Dotter“ Ausgabe 6/1993, Der Spiegel: Titelgeschichte: „Die Hühner schlagen zurück.“ „In den alten Bundsländern hat sich von 1985 – 1992 die Zahl der amtlich registrierten Salmonellen-Vergiftungen nahezu versechsfacht, von rund 35.000 auf 200.000. Bei mehr als 90% aller Infektionen... wird die wahre Ursache vom Arzt nicht erkannt... Die wirkliche Zahl der Salmonellen-Opfer ist demnach seit 1985 von 300.000 auf zwei Millionen gestiegen“.

„Hamburgs Gesundheitsbehörde rechnet damit, dass möglicherweise jeder zehnte Bürger im Laufe des Jahres an einer Salmonellose erkrankt“. Das bedeutet bei 80 Mill. Einwohnern etwa 8 Millionen Erkrankte. (Ketteler 1997:40–42)

Wenn man diese Zeitungsmeldungen zusammennimmt, lag die Chance, an Salmonellen zu erkranken, in den Jahren 1992/93 zwischen 0,13% und 10%. Nach diesen Zahlensalat scheint die Frage berechtigt, ob es überhaupt möglich ist, die verschiedenen Untersuchungen und ihre Ergebnisse zu vergleichen. Liegt hier nicht ein Beispiel dafür vor, dass mit Statistik alles bewiesen werden kann?

Metadaten
Titel
Was ist Statistik?
verfasst von
Volker Müller-Benedict
Copyright-Jahr
2001
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-97099-2_1