Die Autoren des Dubbel widmen sich im Kapitel "Stetigförderer" ausführlich den häufig komplizierten Fragen, die sich beim Handling von Schüttgütern ergeben. Auch wer etwa in der Kunststoffverarbeitung mit Pulvern und Granulaten umgeht, muss deren Schüttdichte, Rieselfähigkeit oder Schüttwinkel bestimmen können. Im Kapitel "Kunststoffe" erläutern die Dubbel-Autoren, wie bedeutsam die Kontrolle der Rohstoffe für die Qualität des Verarbeitungsprozesses und in der Folge für die Güte der Bauteileigenschaften ist: "Als Materialeingangsprüfungen für Kunststoffrohstoffe spielen weiterhin Schüttdichte DINENISO 60, Stopfdichte DIN ENISO 61 sowie Rieselfähigkeit DINENISO 6186 eine Rolle, außerdem Feuchtegehalt, Flüchte und Wassergehalt (DIN ENISO15 512, DIN53 715, ISO760)."
Bislang waren für unterschiedliche Werkstoffe oder Prüfnormen jeweils unterschiedliche Prüfgeräte notwendig. Stefan Uhlmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der Technischen Universität Chemnitz hat nun ein Prüfgerät vorgestellt, das die Funktionalität von drei bis vier Einzelgeräten in sich vereint. "Sollte während einer Prüfung festgestellt werden, dass die Norm oder ein Trichter, durch den das Granulat geschüttet werden soll, für bestimmte Werkstoffe ungeeignet ist, dreht man einfach auf die nächste Position zu einem anderen Trichter. Bestandteile des Prüfgerätes können zudem problemlos ausgetauscht werden", beschreibt Uhlmann seine Konstruktion.
Mit seinem Entwurf überzeugte der Chemnitzer Wissenschaftler die Jury des Deutschen Normteile Awards. Das Preisgeld investierte der Chemnitzer Wissenschaftler in die Umsetzung seiner Idee, und in Anlehnung an die auf diesem Gebiet gültigen DIN-Vorschriften baute er zwei auch mobil einsetzbare Prüfgeräte, die heute im MERGE-Technologiezentrum der TU Chemnitz sowohl in der Wissenschaft, aber auch von interessierten Unternehmen in der industriellen Praxis genutzt werden können.