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2016 | Buch

Wirtschaftsethik

Eine Voraussetzung für Produktivität

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Über dieses Buch

Die zentrale Frage, die dieses Buch beantwortet, ist, inwiefern moralische Werte als produktive Kräfte für die Wirtschaft eine Rolle spielen. Hierbei soll ganz bewusst kein normativer Ansatz verfolgt und auch nicht verkürzt eine Moral von der Wirtschaft eingefordert werden.

Die Wirtschaftsethik umfasst gemäß dem Sprachgebrauch sowohl die Ethik der Unternehmen in der Wirtschaft, als auch die Managerethik in den Unternehmen sowie die Ethik innerhalb des volkswirtschaftlichen Ordnungsrahmens. Ziel ist es, aus den vielen Ethikansätzen und teilweise auch unterschiedlichen Begriffsverwendungen ein übergreifendes Lehrbuch für Wirtschaftsethik zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht die Diskussion, inwiefern Ethik in der Wirtschaft die Produktivität erhöht. Zur Anwendung in der Wirtschaftspraxis werden konkrete Ethiktools zur Verfügung gestellt.

Das Konzept dieses Lehrbuchs weicht etwas von herkömmlichen Lehrbüchern ab. Um herauszuarbeiten, wie sich Menschen ethisch und unethisch verhalten und wie sich dies wirtschaftlich auswirkt, bezieht dieses Buch neuere Forschungsergebnisse der Wirtschaftswissenschaften, aber auch anderer Disziplinen wie der Psychologie und Soziologie ein und kommt damit zu neuen Schlussfolgerungen für die Wirtschaftsethik. Das für die Studierenden relevante Wissen wird zuerst wissenschaftlich hergeleitet, um dann die Ergebnisse als zusammengefassten Lehrinhalt zu präsentieren.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Notwenigkeit einer Wirtschaftsethik wird insbesondere in der Betriebswirtschaftslehre kontrovers diskutiert. Bereits 1985 forderten Steinmann und Oppenrieder in der Zeitschrift „Betriebswirtschaftslehre“ eine Unternehmensethik als eine an praktischer Vernunft orientierte autonomes Steuerungselement, das zur Lösung des Spannungsverhältnis’ zwischen Unternehmung und Gesellschaft beitragen könnte. In der „Zeitschrift für Betriebswirtschaft“ entgegnete Albach, die BWL könne getrost auf „Moralprediger“ verzichten. Er sieht die notwendige Ethik bereits in der erwerbswirtschaftlichen Rationalität der BWL im Sinne der Vernunftsethik von Kant enthalten. Die Ethik beschränke sich auf darauf, „mit den knappen Ressourcen einer endlichen Welt „vernünftig“ umzugehen.“ Er sieht keine „Zwei-Weltentheorie“, in der „ökonomische Sachlogik“ und „außerökonomisches moralisches Verantwortungsbewusstsein“ voneinander getrennt sind. Betriebswirtschaftslehre benötigt keine Ethik oder Verantwortung, weil sie bereits auf ethischen Prinzipien beruht.
Christian A. Conrad
2. Grundlagen der Wirtschaftsethik
Zusammenfassung
Ergänzend zu den betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Veranstaltungen soll Ihnen dieses Kapitel die Begriffe und die Ausgangsbasis der anwendungsorientierten Disziplin Wirtschaftsethik vermitteln.
Christian A. Conrad
3. Ethische Bewertungsansätze
Zusammenfassung
Dieses Vorlesungskapitel erklärt Ihnen die klassischen und modernen ethischen Bewertungsmaßstäbe für menschliches Handeln. Sie sollen ihnen als Grundlage dienen, um wirtschaftliches Handeln zu bewerten.
Christian A. Conrad
4. Der Mensch in der Wirtschaft
Zusammenfassung
Die Volkswirtschaftslehre wählte sich als vereinfachtes Menschenmodell ebenfalls ein egoistisches Wesen, den Homo Oeconomicus, der für die Wirtschaftsakteure stellvertretend sein soll. Laut F. A. Hayek geht der Begriff auf John Stuart Mill und den Utilitarismus zurück.
Christian A. Conrad
5. Markt und Moral
Zusammenfassung
Die Marktwirtschaft wird von vielen Autoren als gemeinwohlorientiert, moralisch, sozial und sogar als solidarisch bezeichnet. Z. B. widerspricht Starbatty Dietzfelbinger, dass Moral und Marktwirtschaft unterschiedliche Rationalitäten haben, also der Markt unmoralisch sein kann, sondern ist der Auffassung, dass es sich um zwei ethische Entwürfe handelt. Molitor sieht in der Marktwirtschaft eine moralische Institution, weil sie den Wohlstand aller zum Ziel hat und diesen relativ am besten realisiert. Er vergleicht hier die reine Marktwirtschaft mit der Zentralverwaltungswirtschaft. Für ihn sind die höhere Produktivität und der höhere Freiheitsgrad für die Individuen ein ethischer Vorteil der Marktwirtschaft.
Christian A. Conrad
6. Ethik als Ordnungspolitik
Zusammenfassung
Die Institutionenethik muss einen Ordnungsrahmen bereitstellen, der in der Wirtschaft moralisches Verhalten durchsetzt. Im Folgenden wollen wir das das Gefangenendilemma als das grundlegende Problem der Institutionenethik untersuchen und die Ethikkodexe vorstellen, die in der Unternehmenspraxis ethisches Verhalten durchsetzen sollen.
Christian A. Conrad
7. Ethiktools der Unternehmensführung
Zusammenfassung
Im Folgenden sollen als erste Ethiktools die Institutionen analysiert werden, also die Regeln, die ethisches Verhalten für das Unternehmen und damit indirekt auch für die Gesellschaft sicherstellen.
Christian A. Conrad
8. Ethik in der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung
Zusammenfassung
In der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung empfiehlt es sich, die Ethikveranstaltungen in Form von Seminaren abzuhalten, weil dies die selbstständige ethische Reflexion fördert. Die Seminarteilnehmer fertigen in Gruppen schriftliche Arbeiten zu Case Studies an, die sie mit den in Kap. 3 vorgestellten ethischen Bewertungsregeln analysieren und anschließend vor dem gesamten Seminar präsentieren.
Christian A. Conrad
Backmatter
Metadaten
Titel
Wirtschaftsethik
verfasst von
Christian A. Conrad
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-12403-8
Print ISBN
978-3-658-12402-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12403-8

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