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2016 | Buch

Wirtschaftskrisen und Rechnungslegung

Stabilitätsorientierung des Jahresabschlusses

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Über dieses Buch

Sascha Schmitz widmet sich der sehr bedeutenden Grundlagenproblematik der Konzipierung und Beurteilung von Rechnungslegungsnormen im Kontext von Wirtschaftskrisen und stellt dabei einen direkten Zusammenhang zu wirtschaftspolitischen Zielsetzungen her. Der Autor leistet damit einen aktuellen Beitrag, weil die moderne Wirtschaftsordnung mit einer zunehmenden Zahl ökonomisch induzierter Krisen konfrontiert wird.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
„Kriege und Kriegsfolgen wie radikale Besteuerung, extreme Inflation und Weltwirtschaftskrise veränderten die kaufmännischen Verhaltensnormen“. Wirtschaftskrisen sind ein zentrales Moment des Strukturwandels und prägten das ökonomische Geschehen schon lange vor der Durchsetzung des modernen Kapitalismus im 19. Jahrhundert. Sie sind „Wachstumserscheinungen der Wirtschaft, die ebenso wenig zu vermeiden sind wie in der Natur“.
Sascha Schmitz
Wirtschaftliche Stabilität und Rechnungslegung
Zusammenfassung
Vor Definition des Begriffes „wirtschaftliche Stabilität“ ist zunächst die Bedeutung des hier verwendeten Stabilitäts- und des entsprechenden Krisenbegriffes zu klären. Dabei wird sich diesen Begriffen auf allgemeiner sowie systemtheoretischer Ebene genähert. Allgemein beschreibt der Begriff Stabilität einen feststehenden oder dauerhaften Zustand. Er hat seinen Ursprung in der lateinischen Alltags- bzw. Rechtssprache und findet seine Anwendung in vielen wissenschaftlichen Bereichen, wie bspw. der Thermodynamik. Von Bedeutung ist im Kontext der folgenden Betrachtungen insb. der Stabilitätsbegriff der betriebswirtschaftlichen Systemtheorie, die sich mit der Theorie dynamischer Systeme, der Kybernetik, befasst.
Sascha Schmitz
Rechnungslegungssysteme und Anforderungen wirtschaftlicher Stabilität
Zusammenfassung
Die kontinentaleuropäische Rechnungslegung und Buchführung ist, im evolutionären Sinne betrachtet, ein multilaterales, interdependentes Konstrukt. Einfache Aufzeichnungen und Erwähnungen über das Führen von Büchern lassen sich bis in das Jahr 1792 vor Christus in Babylonien zurückverfolgen. Die Anfänge der doppelten Buchführung sind auf die Zeit um Mitte des 14. Jahrhunderts nach Christus zurückzuführen. So war es in dieser Zeit in den italienischen Stadtstaaten bereits gesetzliche Pflicht eines jeden Kaufmanns, Bücher aufzustellen. Die Dokumentation (zur Selbstinformation) war der übergeordnete und ist gleichzeitig der älteste Zweck der Buchführung, auf der die Rechnungslegung aufbaut. Der Selbstinformationszweck als Rechenschaft des Kaufmanns gegenüber sich selbst kann als rudimentärste Form des Gläubigerschutzes interpretiert werden. Es schützt den Kaufmann bestenfalls davor, zu viele Entnahmen zu tätigen und so den Fortbestand seines kaufmännischen Handelns sowie die Rückzahlung der ihm gewährten Kredite zu gefährden.
Sascha Schmitz
Zusammenfassung und Empfehlungen
Zusammenfassung
Die Rechnungslegung ist kein von der Geschichte und den Geschehnissen der Weltwirtschaft unabhängiges Konstrukt. Die „Evolution von Marktverfassungen […] über Rechtsetzung aus ethischen Vorurteilen, Ausweichhandlungen […], Nachregulierung, neuen Ausweichhandlungen“ betrifft somit ebenfalls die Rechnungslegung, wobei durch Reformen stets versucht wurde „nach Erkennen einzelner Mißstände den systematischen Betrug an den Schwächeren“ einzudämmen. Eine besondere Bedeutung in Bezug auf die Geschehnisse der Weltwirtschaft kommt Wirtschaftskrisen zu, wobei Fehlanreize eine Wirtschaftskrise begünstigen können, auch wenn sie nicht als alleinige Ursachen zu identifizieren sind. Fehlanreize können sich ihrerseits auch aufgrund des Zwecks und der Ausgestaltung der Rechnungslegung für die einzelnen Adressaten und Ersteller ergeben. Dabei wird die Wirkung von Fehlanreizen durch hyperund/ oder prozyklische Ausgestaltung noch verstärkt.
Sascha Schmitz
Backmatter
Metadaten
Titel
Wirtschaftskrisen und Rechnungslegung
verfasst von
Sascha Schmitz
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-13249-1
Print ISBN
978-3-658-13248-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13249-1