2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wissensmanagement in der Produktentwicklung am Beispiel von Autotüren
verfasst von : Stefan Leinweber
Erschienen in: Karosseriebautage Hamburg
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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In den Entwicklungsabteilungen von Unternehmen werden Produkte entworfen. Dazu werden deren Produktionsmethoden und -probleme besprochen und gelöst. Das primäre Ergebnis der Entwicklung ist jedoch das virtuelle Produkt, welches die Schnittstelle zur Produktion und damit ein eigenständig zu entwickelndes Ergebnis darstellt. Entwicklungsmethoden zur Erzeugung des virtuellen Produkts werden jedoch häufig vernachlässigt. Während die meisten Unternehmen für physische Produkte ein Qualitätsmanagement verwenden, findet dieses für das virtuelle Produkt größtenteils keine Anwendung. Als Folge dessen wird die in einem Fahrzeugprojekt gewonnene Erfahrung nicht organisiert wiederverwendet.
Die Erfahrung der Mitarbeiter, die die Probleme und Lösungen in einem Projekt erarbeitet haben, kann in nachfolgenden Projekten einen Nutzen bringen. Beispielsweise kann sich ein Mitarbeiter auf rahmenlose Türen von Coupés und Cabrios spezialisieren und so einen Wissensübertrag von einem zum nächsten Projekt gewährleisten. Durch die steigende Anzahl der Karosserievarianten von BMW- und Mini-Derivaten findet aktuell ein Wandel von der sequentiellen hin zu einer parallelen Entwicklung statt. Beispielsweise befinden sich im Produktportfolio der Marke BMW 16 Fahrzeuge, die mit Rahmentüren ausgestattet werden, und für dessen Entwicklung ein Zeitraum von etwa zehn Jahren vorgesehen ist. Bei einer Entwicklungsdauer der Türen von etwa drei Jahren im Fachbereich pro Fahrzeugprojekt kann die Erfahrung nicht durch sequentielle Bearbeitung der Projekte durch einzelne Mitarbeiter übertragen werden. Die Bearbeitung erfolgt durch mehrere Mitarbeiter parallel. Das Problem bei der parallelen Bearbeitung mehrerer gleichartiger Projekte durch unabhängig voneinander arbeitende Mitarbeiter ist die Redundanz der Problemlösungsvorgänge und der fehlende Wissenstransfer. Die vorhandenen bekannten Probleme und die dazu erarbeiteten Lösungen eines Projekts sind zwar teilweise dokumentiert aber unstrukturiert und können daher gleichartigen Problemen anderer Projekte nicht zugeordnet werden.