Skip to main content

2014 | Buch

Zwischen Überzeugung und Legitimation

Gender Mainstreaming in Hochschule und Wissenschaft

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die empirische Studie geht der Frage nach, auf welche Resonanz, Akzeptanz und Dissonanz das Gender Mainstreaming-Konzept in der Hochschul- und Wissenschaftspraxis stößt. Sie liefert Hinweise darauf, welche individuelle Bedeutung Hochschulakteurinnen und -akteure dem gleichstellungspolitischen Konzept beimessen. Im Ergebnis wird ein systematischer Zusammenhang zwischen der subjektiven Gender (Mainstreaming)-Kompetenz (Wollen-Wissen-Können), den Überzeugungen, den eingesetzten Implementierungspraktiken und ihren Legitimierungen sowie ihrer sozialen Positionierung in der Hochschulhierarchie ersichtlich. Die Interviewstudie bietet einen differenzierten Ansatz für das Verständnis der Langsamkeit von Gleichstellungsprozessen in Organisationen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung, Forschungsinteresse und Aufbau der Arbeit
Zusammenfassung
Allen gleichstellungspolitischen Aktivitäten und Bemühungen der vergangenen 30 Jahre zum Trotz ist die extreme Ungleichheit der Geschlechter in den Spitzenpositionen im Hochschul- und Wissenschaftssystem geblieben. Bislang haben die deutschen Hochschulen ihr Versprechen, eine Gleichstellung der Geschlechter umzusetzen, nicht eingelöst.
Marion Kamphans
2. Ein Konzept mit Ambitionen: Gender Mainstreaming als Gleichstellung plus systematische Kulturentwicklung
Zusammenfassung
Im Zentrum der vorliegenden Arbeit stehen das Gender Mainstreaming-Konzept, seine Umsetzung und Umsetzungsbedingungen in Hochschule und Wissenschaft. Um auf ein differenziertes Verständnis des Konzeptes als Hintergrundfolie für die Analyse und Interpretation der befragten Hochschulakteurinnen und -akteure zurückgreifen zu können, wird nachfolgend das Konzept mit dem Fokus seiner besonderen Charakteristika, seiner Geschichte und Entwicklung und seiner Handlungsfelder dargestellt. Ergänzend findet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept und seinen Implikationen im Kontext der Kontroverse statt, wie sie in der Frauen- und Geschlechterforschung geführt wird.
Marion Kamphans
3. Zwischen strukturellen Anforderungen und kulturellem Widerstand – Ergebnisse zur Implementierung von Gleichstellungskonzepten an Hochschulen
Zusammenfassung
Die Kritik an der Gleichstellungspraxis der Hochschulen, wie sie noch vor mehr als zehn Jahren von Christine Roloff und Karin Zimmermann formuliert wurde, nämlich dass „eine strukturelle Verankerung der Gleichstellungsaufgabe im Sinne eines geschlechterpolitischen Managements oder Mainstreaming noch keineswegs sichtbar ist“ (Roloff und Zimmermann 2000, S. 56), trifft in dieser Eindeutigkeit heute nicht mehr zu. Zwar ist eine umfassende „Inklusion der Geschlechterperspektive“ (Metz-Göckel 2008b, S. 892) in Lehre, Forschung und (Selbst-)Verwaltung nach wie vor eine ungelöste Aufgabe, jedoch lässt sich mit Blick auf empirische Untersuchungen zur Implementierung von Gender Mainstreaming feststellen, dass sich Ansätze einer faktischen Umsetzung entwickelt haben (vgl. Bauer 2010; Becker et al. 2010; Kamphans 2008; Kortendiek et al. 2013; Macha et al. 2011).
Marion Kamphans
4. Theoretische Zugänge zum Verständnis kultureller Widerstände gegenüber Gender Mainstreaming – Methodologische Mehrperspektivität der empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Annedore Prengel weist daraufhin, dass menschliches Erkennen im Allgemeinen, genauso wie wissenschaftliche Aussagen im Speziellen, immer an Perspektiven gebunden ist (Prengel 2000, S. 87 und 89). Diese zentrale konstruktivistische Erkenntnis greift das folgende Kapitel auf, um die theoretische Perspektive der vorliegenden Arbeit darzulegen. Im Folgenden wird eine methodologische Erkenntnisperspektive eingenommen, die drei theoretische Zugänge miteinander verbindet.
Marion Kamphans
5. Die Suche nach dem subjektiven Sinn von Gender Mainstreaming – Aufbau und Methoden der empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Während im Kapitel zur Methodologie der empirischen Untersuchung Ansätze und Konzepte als interpretatorischer Bezugsrahmen der vorliegenden Arbeit vorgestellt wurden, soll an dieser Stelle die Perspektive auf die Hochschulakteurinnen und -akteure und ihren Umgang mit Gender Mainstreaming/ Gleichstellung noch um einen weiteren Blickwinkel ergänzt werden, nämlich um den des Symbolischen Interaktionismus (Blumer 1938). Dieser erlaubt in besonderer Weise, die subjektive Dimension der Resonanzen zu beleuchten bzw.
Marion Kamphans
6. Zur Resonanz von Gender Mainstreaming in Hochschule und Wissenschaft – Eine empirische Typologie
Zusammenfassung
Die durchgeführten 26 Interviews mit Akteurinnen und Akteuren, die maßgeblich an der Umsetzung des Gender Mainstreaming-Konzeptes in Hochschule und Wissenschaft beteiligt sind, wurden nach der im Kapitel 5 dargestellten Methode zu Typen gebündelt, um die verschiedenen Resonanzmöglichkeiten auf die Anforderung zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in einer konturierten Form darzustellen.
Marion Kamphans
7. Ablehnende – Befürwortende – Skeptische: Kontrastierende Fallanalysen der drei Resonanztypen
Zusammenfassung
Die vorangegangene Beschreibung der Resonanztypen zum Gender Mainstreaming, die ja gerade darauf ausgerichtet ist, das Gemeinsame der Typen zu zeigen, wird im Folgenden ergänzt durch die Präsentation jeweils zweier kontrastierender Fallanalysen eines Typus. Ziel ist es hierbei, die mögliche Variationsbreite subjektiven Sinns, die einen Typus im Inneren kennzeichnet, sichtbar werden zu lassen.
Marion Kamphans
8. Mit Überzeugung und rhetorischer Legitimation zu mehr Gleichstellung – Resümee und Ausblick
Zusammenfassung
Mit Gender Mainstreaming ist die Hoffnung verbunden, eine effektivere Dynamik in der Gleichstellungspolitik in Hochschulen und Wissenschaft zu entfachen. Das Konzept gilt als transformativ und damit als geeignet, die gegenwärtigen Strukturen zu verändern und egalitäre Geschlechterverhältnisse herbeizuführen. Inzwischen lässt sich auf der Grundlage einschlägiger empirischer Studien feststellen, dass diese Hoffnung einer ernüchternden Betrachtung gewichen ist.
Marion Kamphans
Backmatter
Metadaten
Titel
Zwischen Überzeugung und Legitimation
verfasst von
Marion Kamphans
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06220-0
Print ISBN
978-3-658-06219-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06220-0

Premium Partner