2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
6 Dreipoliger Kurzschluss
verfasst von : Klaus Heuck, Prof. i. R. Dr.-Ing., Klaus-Dieter Dettmann, Dr.-Ing., Detlef Schulz, Prof. Dr.-Ing. habil.
Erschienen in: Elektrische Energieversorgung
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Bei Kurzschlüssen handelt es sich um spezielle Fehler. Sie liegen dann vor, wenn ein spannungsführender Leiter mit mindestens einem weiteren Leiter niederohmig verbunden wird. Die niederohmige Verbindung kann in der Praxis sehr unterschiedlich beschaffen sein; für zwei spezielle Fälle haben sich eigenständige Bezeichnungen ausgebildet. So spricht man von einem satten Kurzschluss, wenn zwischen den kurzgeschlossenen Leitern ein direkter metallischer Kontakt vorliegt, also ein Übergangswiderstand praktisch nicht vorhanden ist. Zum anderen wird der Ausdruck Lichtbogenkurzschluss verwendet. Darunter versteht man solche Kurzschlüsse, bei denen die Leiter über einen Lichtbogen leitend verbunden sind. Lichtbogen stellen, wie in Abschnitt 7.1 noch erläutert wird, nichtlineare Widerstände dar, die im Bereich von wenigen Ohm liegen. Besonders auffällige Lichtbogenkurzschlüsse bilden sich aufgrund der relativ großen Leiterabstände in Freileitungsnetzen aus.
Zusätzlich werden die Kurzschlussarten nach der Anzahl der beteiligten Leiter gekennzeichnet. Wie im Abschnitt 10.1 noch genauer ausgeführt wird, spricht man von einem einpoligen Kurzschluss, wenn nur einer der drei Leiter L1, L2 oder L3 mit dem Neutralleiter N bzw. der Erde kurzgeschlossen wird. Ein dreipoliger Kurzschluss liegt vor, wenn alle drei Leiter miteinander kurzgeschlossen sind.