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1991 | Buch

Abfallwirtschaft

Eine Einführung

verfasst von: Dr.-Ing. habil. Bernd Bilitewski, Dipl.-Ing. Georg Härdtle, Dipl.-Ing. Klaus Marek

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Die Endlichkeit der Ressourcen unseres Ökosystems und die zunehmende Belastung der Umwelt ist erst unserer Generation bewußt geworden. Diese Erkenntnisse fordern völlig neue konzeptionelle Ansätze und deren Umsetzung zur Gestaltung von Leben und Wirt­ schaften. Das bisher dominierende eindimensionale Wirtschaften muß daher auf eine Welt mit vernetzten Ursache- und Wirkungsmechanismen abgestimmt werden, so daß zukünf­ tiges Wirtschaften die Einbeziehung ökologischer Zusammenhänge in die ökonomischen Modelle erfordert. Zu den klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden ist die Umwelt als vierter Faktor getreten, die längst kein "freies Gut" mehr ist. Der Begriff der Abfallwirtschaft wurde erst vor ca. 20 Jahren geprägt. Er umfaßt als neue Disziplin nicht nur die Entsorgung der Abfälle sowie die Sekundärrohstoffwirtschaft, sondern greift auch in die Primärwirtschaft -die Produktion und Fertigung -ein, um bereits hier auf eine abfallarme Herstellung und die Produktion von langlebigen und ökologisch verträglichen Produkten hinzuwirken. Das vorliegende Buch führt in die Abfallwirtschaft ein. Der gesamte Stoff ist in neun Abschnitte unterteilt und umfaßt den heutigen Wissensstand der Abfallwirtschaft. Das Buch wendet sich in erster Linie an Studenten der Umwelttechnik und an wissenschaftlich interessierte Laien. Daher bildet die Darstellung der Grundlagen der Abfallwirtschaft den Schwerpunkt dieses Buches. Ich wünsche dem Werk die weite Verbreitung, die es verdient - zur Darstellung und Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft als Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung in die Abfallwirtschaft
Zusammenfassung
Schon ca. 8000 bis 9000 Jahre vor unserer Zeitrechnung haben Menschen gelernt, ihre Abfälle außerhalb der Ansiedlungen abzulagern. Es handelte sich dabei sowohl um Speisereste wie Muschelschalen und Knochen, als auch um zerstörte Haushaltsgegenstände wie Tonscherben. Es ist zu vermuten, daß die Menschen diese Abfallplätze anlegten, um der Belästigung durch Ungeziefer, Gestank und wilde Tiere zu entgehen.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
2. Der Abfall
Zusammenfassung
Im Abfallgesetz vom 27. August 1986 wird in § 1 Abs. 1 der Begriff “Abfall” vom Gesetzgeber definiert. Danach sind Abfälle bewegliche Sachen, derer sich der Besitzer entledigen will oder deren geordnete Entsorgung zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere des Schutzes der Umwelt, geboten ist. Dem Abfallgesetz nicht unterworfen sind alle die Abfälle, für die das Tierkörperbeseitigungsgesetz, Tierseuchengesetz, Pflanzenschutzgesetz oder Atomgesetz gilt oder die als Abfälle aus Bergwerken anfallen, als gasförmige Stoffe entweichen oder in Gewässern und Abwasserbehandlungsanlagen eingeleitet werden. Ausdrücklich sind auch die Stoffe ausgenommen, die durch gemeinnützige oder gewerbliche Sammlungen einem ordnungsgemäßen Recycling zugeführt werden.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
3. Sammlung, Umschlag und Transport von Abfällen und Wertstoffen
Zusammenfassung
Nach §1 Abs. 1 AbfG umfaßt die Abfallbeseitigung neben der Gewinnung von Stoffen oder Energie aus Abfällen, deren Behandlung und Ablagerung auch alle erforderlichen Maßnahmen des Einsammeins, Beförderns und Lagerns. Abfälle müssen also am Anfallort bereitgestellt und eingesammelt werden. Sofern sie nicht an Ort und Stelle verwertet werden können, erfolgt anschließend der Transport entweder direkt oder nach Umschlag auf größere Transporteinheiten zum Ort der Behandlung, Verwertung oder Deponierung.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
4. Abfallbehandlung und -beseitigung
Zusammenfassung
Die abfallwirtschaftlichen Aktivitäten lassen sich auf zwei grundsätzliche Ziele zurückführen:
  • — Die Haushalte, Städte und Gemeinden müssen regelmäßig von Abfällen entsorgt werden.
  • — Die eingesammelten Abfälle müssen so beseitigt werden, daß das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt wird.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
5. Recycling von Haus- und Gewerbeabfall
Zusammenfassung
In den siebziger Jahren wurden in aller Welt Versuche unternommen, mittels komplexer Recyclinganlagen einzelne Fraktionen aus dem Müll möglichst sortenrein wiederzugewinnen. Die Konzeption solcher Anlagen erforderte einen enormen technischen und finanziellen Aufwand. Die eingesetzten Aggregate wurden den verschiedenen Gebieten der Verfahrenstechnik z.B. dem Bergbau entliehen und mit oft nur geringen Modifikationen versucht die mechanische Aufbereitung an das extrem heterogene Material Hausmüll zu adaptieren. Die wenigsten Modelle konnten dem Anspruch einer weitergehenden Wiederverwertung gerecht werden, so daß heute bereits auf eine Reihe von gescheiterten Konzepten zurückgeblickt werden kann.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
6. Möglichkeiten der Abfallvermeidung
Zusammenfassung
“Die besten Abfälle sind die erst gar nicht entstandenen” ist die bestechende Logik einer vielzitierten Aussage. Die praktische Umsetzung sieht jedoch bisher eher schlecht aus [6.2].
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
7. Altlasten
Zusammenfassung
Altlasten sind eine Folgeerscheinung der Industrialisierung. Sie sind durch Irrtümer und Fahrlässigkeiten bei der Abfall- und Rückstandsbeseitigung sowie beim Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen entstanden. Dementsprechend werden die Altlasten den Hauptkategorien Altablagerungen und Altstandorte zugeordnet. Durch die umweltpolitische Diskussion der Altlastenproblematik wurde der rechtlich nicht bestimmte Begriff Altlast von unterschiedlicher Seite näher definiert.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
8. Verfahrensvergleich von Abfallbehandlungsanlagen
Zusammenfassung
Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich von unterschiedlichen Entsorgungssystemen wird von allen in der Abfallwirtschaft Tätigen besonders interessiert aufgenommen. Faktisch hat aber ein strenger wirtschaftlicher Vergleich von verschiedenen Handlungsalternativen auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft kaum einen Einfluß auf die tatsächliche politische Entscheidung für die Entsorung einer Region. Oft haben hier politisch motivierte Gründe Vorrang.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
9. Integrierte Entsorgungskonzepte, zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung
Wie in den vergangenen Kapiteln ausführlich geschildert wurde, liegt eine in Art und Umfang differenzierte Müllproblematik vor, die somit einer ebenso differenzierten Problemlösung bedarf. Ein Abfallentsorgungssystem muß dieser Komplexität des Abfallproblems entsprechen, indem es verschiedene Einzelverfahren und Maßnahmen in ein sinnvolles Gesamtkonzept integriert.
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
10. Literatur
Bernd Bilitewski, Georg Härdtle, Klaus Marek
Backmatter
Metadaten
Titel
Abfallwirtschaft
verfasst von
Dr.-Ing. habil. Bernd Bilitewski
Dipl.-Ing. Georg Härdtle
Dipl.-Ing. Klaus Marek
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-05567-0
Print ISBN
978-3-540-51116-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-05567-0