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2017 | Buch

Administrativer Wandel in internationalen Organisationen

Reformdynamiken in der EU-Kommission und den Sekretariaten von FAO, OECD und WTO

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Über dieses Buch

Tim Balint zeigt auf der Grundlage von vier Fallstudien, dass sich die Personalpolitik in internationalen Organisationen erst sehr spät und eher zögerlich in Richtung New Public Management verändert hat. Zur Erklärung werden kausale Mechanismen herausgearbeitet und dabei auf die bisher kaum erforschte Rolle von Akteuren innerhalb internationaler Verwaltungen abgehoben. Von besonderer Relevanz für die Erklärung sind die am traditionellen Bürokratiemodell orientierte Organisationskultur, die Politisierung der Reformdebatte, das Vertrauensverhältnis zu den Mitgliedsstaaten und die Rolle der politischen Führung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Die Untersuchung der Ursachen und Folgen institutionellen Wandels ist ein we-sentlicher Schwerpunkt politikwissenschaftlicher Forschung (Campbell, 2004; Capano, 2009). Als Teildisziplin hat die Verwaltungswissenschaft dabei wich-tige empirische Erkenntnisse zu Veränderungsdynamiken in öffentlichen Orga-nisationen gewonnen und zugrundeliegende Reformstrategien, Prozesse und Ergebnisse systematisch aufgearbeitet (Bauer, 2008a; Bogumil & Jann, 2005). Zahlreiche Studien zu Verwaltungsreformen auf nationaler, regionaler oder kommunaler Ebene ermöglichten es die Entstehung eines internationalen Ver-waltungsraums zu konstatieren, der durch immer mehr gemeinsame Normen und Prinzipien einer effektiven Verwaltung gekennzeichnet ist (vgl. Christensen & Lægreid, 2002; Demmke, 2006; OECD, 2008; Olsen, 2003; Pollitt & Bouckaert, 2004).
Tim Balint
Die Erklärung administrativen Wandels
Zusammenfassung
Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Erklärung adminis-trativen Wandels und damit für die Erklärung von Reformen der Personalpolitik in IOs. Ausgangspunkt der theoretischen Überlegungen ist der Neo-Institu-tionalismus, der sich seit Ende der 1980er als dominantes Forschungsparadigma zur Erklärung institutionellen Wandels etabliert hat. Dies ist u.a. deshalb der Fall, weil er sowohl die Umwelt-, als auch die Akteursebene berücksichtigt (Aspinwall & Schneider, 2000; Bunge, 1996: 277-281). Der Neo-Institu-tionalismus wird nun im folgenden Abschnitt 1 in seinen drei Theoriesträngen (Rational Choice Institutionalismus, Soziologischer Institutionalismus und Historischer Institutionalismus) dargelegt und in Bezug auf seinen jeweiligen Beitrag zur Erklärung von Verwaltungsreformen diskutiert.
Tim Balint
Die Messung administrativen Wandels
Zusammenfassung
„What exactly constitutes the dependent variable of an individual research project is the first and most important question a researcher has to answer if the aim is to produce a meaningful empirical study” (Bauer, 2007: 17). Damit der „gemeinte Sinn“ der abhängigen Variablen dieser Arbeit intersubjektiv nach-vollziehbar wird, muss genau definiert werden, was wir unter einer „Reform“ und unter „Personalpolitik“ verstehen wollen (vgl. Schnell, Hill & Esser, 2009: 46).
Tim Balint
Fallauswahl und Untersuchungsmethode
Zusammenfassung
Reformen der Personalpolitik in IOs werden in dieser Arbeit mit vergleichenden Fallstudien am Beispiel der Europäischen Kommission (KOM), der „Food and Agriculture Organization of the United Nations“ (FAO), der „Organisation for Co-operation and Economic Development“ (OECD) und der „World Trade Organization“ (WTO) aufgezeigt und erklärt. Im folgenden Abschnitt 1 werden die Gründe für die Auswahl dieser Fälle erläutert. In Abschnitt 2 wird erläutert, mit welcher Methode Daten zu den kausalen Mechanismen und der abhängigen Variablen erhoben wurden.
Tim Balint
Fallstudien
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird nun anhand von vier Fallstudien der administrative Wandel in der Europäischen Kommission, dem FAO-, dem OECD- und dem WTO-Sekretariat für den Zeitraum 1980-2014 untersucht und erklärt. Für jede internationale Verwaltung wird in Anlehnung an Bunge (1996) zunächst deren Zusammensetzung, Umwelt und soziale Struktur im Kontext von Reformen der Personalpolitik bestimmt. Danach werden die jeweiligen Personalpolitiken auf Basis der in Kapitel II, Abschnitt 2 vorgestellten Operationalisierung der ab-hängigen Variablen analysiert und auf dem Kontinuum von Bürokratiemodell (niedrige Managementautonomie und kollektives Personalmanagement) und New Public Management (hohe Managementautonomie und individualisiertes Personalmanagement) eingeordnet.
Tim Balint
Beantwortung der Forschungsfragen
Zusammenfassung
Die wesentlichen Erkenntnisse dieser Arbeit können nun in Bezug auf die vorab aufgestellten Forschungsfragen zusammenfassend dargestellt werden. Aus-gangspunkt der Fragen war die Feststellung, dass die Art und Weise und die Erklärung von Verwaltungsreformen in IOs bisher kaum erforscht wurde. So ist unklar, ob und wann IOs ähnlich wie nationale Verwaltungen dem Trend in Richtung NPM gefolgt sind und inwiefern dabei eine Konvergenz personal-politischer Regelungen zu beobachten war. Kann man bei Reformen in IOs von der Emergenz eines bestimmten verwaltungspolitischen Modells sprechen, oder ist im Vergleich zum nationalen Kontext keine größere Divergenz fest-zustellen?
Tim Balint
Schlussbemerkungen und Ausblick
Zusammenfassung
Was bedeuten die Ergebnisse dieser Arbeit nun insgesamt im Kontext der aktuellen und zukünftigen verwaltungswissenschaftlichen Forschung zu Ver-änderungsprozessen in internationalen Organisationen und öffentlichen Ver-waltungen?
Tim Balint
Backmatter
Metadaten
Titel
Administrativer Wandel in internationalen Organisationen
verfasst von
Tim Balint
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-15949-8
Print ISBN
978-3-658-15948-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-15949-8