2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Alternativen zum Wachstum
Klimaxökonomie nach ökologischem Vorbild
verfasst von : Christoph Schäfers, Kristina Bette, Florian Herrmann, Georg Nawroth
Erschienen in: Biologische Transformation
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Im Rahmen der Überlegungen zur Biologischen Transformation lohnt sich ein Blick auf die Bewirtschaftung von Lebensräumen durch die sie bewohnenden Populationen, wie sie in der Populationsökologie beschrieben werden. Wachstums- und Kapazitätsstrategie können hier als extreme Antwortmöglichkeiten auf die grundlegende Frage verstanden werden, wie begrenzte Ressourcen an Energie und Stoffen für die nächste Generation verfügbar gemacht werden. In der ökologischen Sukzessionsforschung bezeichnet der Begriff Klimax die Schlussgesellschaft, die das hypothetische Endstadium der Entwicklungsfolge bei Pflanzen-, Tier- und Bodengesellschaften darstellt. Diese wird nur unter stabilen Umweltbedingungen und Ressourcenausstattungen erreicht. In Zeiten der Globalisierung muss auch die Ressourcenausstattung global gesehen werden. Wir steuern hinsichtlich der Tragekapazität unseres Planeten in Anbetracht der menschlichen Population und ihrer Ansprüche auf eine Klimaxsituation zu, die einen Paradigmenwechsel in unserem wirtschaftlichen Denken notwendig macht, sofern wir die in der Natur beobachtbaren zyklischen Zusammenbrüche sich stark vermehrender Populationen für die Menschheit vermeiden oder zumindest dämpfen wollen. Das globale System in seiner Gänze existiert unter quasikonstanten Bedingungen und bedarf an der Kapazitätsgrenze einer Kreislaufwirtschaft, die durch Vernetzung von möglichst zahlreichen nischenangepassten Wirtschaftseinheiten Stabilität gewinnt.Der vorliegende Text beschreibt das Konzept der Klimaxökonomie, welches als Vorbild für eine optimale Ressourcennutzung dienen kann, und überträgt ihre Prinzipien auf aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der modernen Wirtschaft – wie zunehmende Digitalisierung und Individualisierung. Voraussetzung für eine Klimaxökonomie sind intelligente Wertschöpfungsnetze, welche auf Vielfalt und eine Besetzung aller sich bietenden Nischen beruhen; diese werden beispielhaft für die Land- und Agroforstwirtschaft sowie für neue Entwicklungen in der Automobilindustrie illustriert.