2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Anforderungen an ein unternehmerisches Risikomanagement
verfasst von : Helmut Perlet, Jürgen Guhe
Erschienen in: Solvency II & Risikomanagement
Verlag: Gabler Verlag
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Durch das Zusammenwachsen der internationalen Finanzmärkte und die damit einhergehende Integration risikoadäquater Elemente in die Aufsichtssysteme wurden Kreditinstitute frühzeitig veranlasst, signifikante Ressourcen in den Auf- und Ausbau moderner Risikomanagementsysteme zu investieren.1 Diese Entwicklung hat auf Seiten der Versicherungsunternehmen später eingesetzt. Seit Anfang der neunziger Jahre haben sich jedoch auch die Versicherungsmärkte und mit ihnen das Aufsichtsverständnis grundlegend gewandelt. Waren diese Märkte in der Vergangenheit durch strenge Regulierung und hohe Margen geprägt, so haben weltweite Deregulierungstendenzen - in Europa etwa die Entwicklung des Europäischen Binnenmarktes für Versicherungen - seitdem den Wettbewerb deutlich verschärft. Gleichzeitig hat sich die Risikosituation für die Versicherungswirtschaft verschlechtert. Die Entwicklungen an den Kapitalmärkten, wachsende Schadenbelastungen durch Naturkatastrophen sowie die Entstehung neuer Gefahren stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Diese Tendenzen haben nicht nur die Margen schrumpfen lassen, sondern auch den zyklischen Charakter des Versicherungsgeschäftes verstärkt. Zwar wird zyklisches Marktverhalten in erheblichem Maße durch externe Faktoren, wie etwa die Entwicklung an den Finanzmärkten, beeinflusst, aber auch mangelnde Risikotransparenz und eine auf Marktanteile und das Geschäfts volumen ausgerichtete Mentalität spielen eine wichtige Rolle. Der letzte zyklische Abschwung in den Jahren 1997 bis 2001 hat in großem Umfang Wert vernichtet und im Ergebnis zu einer Herabstufung der Versicherungswirtschaft durch die Ratingagenturen geführt.