2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Anwendung der Meso-Perspektive II: Medien als institutionelle Umwelt politischer Organisationen
Erschienen in: Medialisierung politischer Organisationen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Wie im vorangegangenen Kapitel gezeigt ist es in vielen sozialwissenschaftlichen Disziplinen in den vergangenen Jahren zu einer Renaissance institutionalistischen Denkens gekommen. In der deutschsprachigen
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
ist sie — bislang jedenfalls — ausgeblieben. Dabei hat der Begriff der Institution in der Disziplin durchaus seine Geschichte: In seiner Definition des Medienbegriffs wies Saxer bereits 1980 darauf hin, dass es sich bei Medien nicht einfach um technische Verbreitungskanäle handelt, sondern um „komplexe institutionalisierte Systeme um organisierte Kommunikationskanäle von spezifischem Leistungsvermögen“ (Saxer 1999: 6; vgl. Abschnitt 2.1). Institutionalisierung meint für Saxer, dass Medien als „Erbringer entsprechender unentbehrlicher Leistungen ins gesellschaftliche Regelungssystem eingefügt“ werden, wobei die Typen der Institutionalisierung sich durch die Form von Kontrollen unterscheiden, denen Medien unterliegen (Saxer 1999: 6, 10–11). Folgt daraus aber schon, dass Medien selbst Institutionen sind (so etwa Burkart 2000: 68)? Noch nicht, denn zunächst einmal ist die Institutionalisierung der Medien (als Einfügung in ein gesellschaftliches Regelungssystem) von ihrer Charakterisierung als Institutionen (d.h. als Regelungssysteme selbst) zu unterscheiden. Anders formuliert: Es ist zu differenzieren, ob Institutionalisierung einen Prozess oder einen Zustand bezeichnet — beide Varianten sind möglich.