1986 | OriginalPaper | Buchkapitel
Auf dem Weg in die Freizeitgesellschaft
verfasst von : Willi Haller, Hermann Neber
Erschienen in: Arbeiten wir zeitgemäss?
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Seit Beginn der Industrialisierung bis in die jüngere Vergangenheit hatten sich die Organisationsformen der Arbeitszeit kaum verändert. Die Arbeitszeiten wurden zwar im Verlauf der Jahrzehnte immer kürzer, aber die Organisation erfolgte immer noch nach altem Muster: Arbeitsbeginn und Arbeitsende wurden für jedermann einheitlich festgelegt und festgeschrieben, bis tarifliche Arbeitszeitverkürzungen eine Neufestlegung erzwangen. Starre Arbeitszeiten waren offensichtlich den damaligen Bedürfnissen der Industrie angemessen, und solange die Industrie der bedeutendste Wirtschafts- und Beschäftigungssektor war, änderte sich daran nichts. Vielmehr breiteten sich die industriellen Arbeitszeitformen auch in die nicht-industriellen Bereiche aus, auch wenn dort starre, einheitliche und im Jahresverlauf gleichbleibende Arbeitszeiten wenig sinnvoll waren. Für Bereiche mit großen Schwankungen in der Auslastung, etwa die Landwirtschaft oder den Einzelhandel, brachten solche Arbeitszeiten eher Nachteile als Vorteile, und doch unterwarf man sich dem Diktat des Zeitgeistes, der durch die Industrie und ihre Bedürfnisse geprägt wurde.