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1986 | Buch

Arbeiten wir zeitgemäss?

Flexible Arbeitszeit als unternehmerische Chance

verfasst von: Willi Haller, Hermann Neher

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Warum wir flexible Arbeitszeiten brauchen

Frontmatter
I. Auf dem Weg in die Freizeitgesellschaft
Zusammenfassung
Seit Beginn der Industrialisierung bis in die jüngere Vergangenheit hatten sich die Organisationsformen der Arbeitszeit kaum verändert. Die Arbeitszeiten wurden zwar im Verlauf der Jahrzehnte immer kürzer, aber die Organisation erfolgte immer noch nach altem Muster: Arbeitsbeginn und Arbeitsende wurden für jedermann einheitlich festgelegt und festgeschrieben, bis tarifliche Arbeitszeitverkürzungen eine Neufestlegung erzwangen. Starre Arbeitszeiten waren offensichtlich den damaligen Bedürfnissen der Industrie angemessen, und solange die Industrie der bedeutendste Wirtschafts- und Beschäftigungssektor war, änderte sich daran nichts. Vielmehr breiteten sich die industriellen Arbeitszeitformen auch in die nicht-industriellen Bereiche aus, auch wenn dort starre, einheitliche und im Jahresverlauf gleichbleibende Arbeitszeiten wenig sinnvoll waren. Für Bereiche mit großen Schwankungen in der Auslastung, etwa die Landwirtschaft oder den Einzelhandel, brachten solche Arbeitszeiten eher Nachteile als Vorteile, und doch unterwarf man sich dem Diktat des Zeitgeistes, der durch die Industrie und ihre Bedürfnisse geprägt wurde.
Willi Haller, Hermann Neber
II. Gründe für eine neue Arbeitszeitpolitik
Zusammenfassung
Die bereits erwähnte Studie (s. Seite 17) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zur Entwicklung des Arbeitsmarkts bis zum Jahr 2000 geht davon aus, daß sich die durchschnittliche Arbeitszeit jährlich um 1 bis 1,3 Prozent verringert. Ausgehend von der 40-Stunden-Woche bedeutet dies eine durchschnittliche jährliche Arbeitszeitverkürzung von 0,4 bis 0,5 Stunden. Wenn wir in der Metallindustrie die Speerspitze der Entwicklung sehen, dann kann man aufgrund dieser Prognose davon ausgehen, daß in diesem Industriezweig im Jahr 1990 die 36-Stunden-Woche erreicht ist und im Jahr 2000 die 32-Stunden-Wöche, wobei immer eine einigermaßen normale Wirtschaftsentwicklung vorausgesetzt wird.
Willi Haller, Hermann Neber
III. Entkopplung von Arbeits- und Betriebszeiten
Zusammenfassung
Bei fortschreitender Verkürzung sowohl der vertraglichen Arbeitszeit (Sollzeit) als auch der Nettoanwesenheitszeit (Istzeit) — die, bedingt durch Urlaub, Krankheit, Mutterschutz, Fortbildung, wesentlich kürzer ist als die Sollzeit — führen die gleichzeitig tendenziell wachsenden Kosten pro Arbeitsplatz in aller Regel zur Notwendigkeit, die Nutzungszeiten der Betriebsmittel, also die Betriebszeit, zu verlängern.
Willi Haller, Hermann Neber
IV. Das Instrument der Zeitreserve
Zusammenfassung
Der Begriff der Zeitreserve, der wiederholt aufgetaucht ist, soll hier näher erklärt werden.
Willi Haller, Hermann Neber
V. Flexibilisierung der Arbeitszeit
Zusammenfassung
Der erste Schwerpunkt der Konzequenzen, der sich aus den eingangs beschriebenen Einflußfaktoren ergibt, betrifft die Aufhebung der Deckungsgleichheit von Arbeits- und Betriebszeit, der zweite Schwerpunkt liegt bei der eigentlichen Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Damit ist, um streng beim Wortsinn zu bleiben, jede zeitlich befristete Veränderung der üblichen Lage und Dauer der Arbeitszeiten gemeint. Ziel dieser Veränderungen ist die Anpassung der Arbeitszeiten an Schwankungen der Kapazitätsauslastungen, wobei den Wünschen der Mitarbeiter Rechnung getragen werden soll.
Willi Haller, Hermann Neber
VI. Betriebliche Arbeitszeitpolitik als Daueraufgabe
Zusammenfassung
Die skizzierten Wege zur Optimierung der Betriebszeiten und zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten sollten deutlich machen, daß betriebliche Arbeitszeitpolitik als eine strategische unternehmerische Aufgabe wahrgenommen werden sollte, nicht nur in unregelmäßigen Abständen, etwa wenn die Rahmenbedingungen durch Gesetz oder Tarifvertrag verändert werden. Vielmehr sollten wir erkennen, daß angesichts der erheblichen Veränderungen, die zu vollziehen sind, betriebliche Arbeitszeitpolitik zu einer Daueraufgabe wird, die einen fortschreitenden Prozeß der Veränderung — nicht nur der Arbeits- und Betriebszeiten, sondern auch unseres Verhaltens, was Führungsstil und Zusammenarbeit anbelangt, und damit auch unseres Bewußtseins — in Gang bringen und halten muß.
Willi Haller, Hermann Neber

Wie Sie flexible Arbeitszeiten einführen und zusätzliche Chancen gewinnen

Frontmatter
I. Die wichtigsten Rahmendaten und Möglichkeiten
Zusammenfassung
Wie können Unternehmen flexibler werden? Wie können sie Markterfordernissen folgen und gleichzeitig den Freiheitsraum ihrer Mitarbeiter erweitern?
Willi Haller, Hermann Neber
II. Ist-Aufnahme in Ihrem Unternehmen
Zusammenfassung
Sie haben schon gemerkt, die Einführung neuer Betriebs- und Arbeitszeiten in Ihrem Unternehmen ist wahrhaftig kein Kinderspiel. Das erfordert genaues Hinsehen, Zähigkeit, Geduld und Verhandlungsgeschick. Doch noch sind Sie gar nicht so weit, und da mag Ihnen der nächste Schritt — obschon wieder mit viel Arbeit verbunden — die ganze Angelegenheit etwas entwirren helfen. Es geht ja schließlich nicht darum, die ganze Betriebsorganisation umzukrempeln, sondern nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Um aber Verbesserungsmöglichkeiten wirksam einsetzen zu können, bedarf es einer sauberen Ist-Aufnahme: Wer macht denn heute schon was in Ihrem Unternehmen? Wo können schon eingefahrene Arbeitsrhythmen oder -Verhältnisse ohne Änderung übernommen werden, und wo müssen Sie nach neuen Wegen suchen?
Willi Haller, Hermann Neber
III. Die verschiedenen Ziele der Arbeitszeitflexibilisierung
Zusammenfassung
Bestimmt haben Sie sich schon seit einiger Zeit Gedanken darüber gemacht, was Sie mit flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten in Ihrem Unternehmen erreichen wollen. Spätestens nach organisatorischen Vorüberlegungen und der Ist-Aufnahme sollten Sie auch Ihre unternehmerische Zielsetzung noch einmal überdenken und konkret auflisten. Denn aufgrund Ihrer Vorarbeit haben Sie jetzt schon etwas mehr Ahnung, in welche Richtung die Entwicklung gehen könnte.
Willi Haller, Hermann Neber
IV. Technische Hilfen bei der Durchführung
Zusammenfassung
Vielleicht haben Sie das auch schon einmal erlebt: Sie planen eine Geschäftsreise und wollen unterwegs noch ein paar laufende Vorgänge erledigen, die sonst liegenbleiben müßten. In der Bahn oder im Hotel stellen Sie dann fest, daß Sie zwar alle Unterlagen dabei, Ihr Reisediktiergerät oder den Taschenrechner jedoch vergessen haben. Nun wird’s mühsam.
Willi Haller, Hermann Neber
V. Informationsarbeit im Unternehmen
Zusammenfassung
Sie haben eine Ist-Aufnahme vorgenommen, Sie haben festgelegt, welche Ziele konkret durch die Einführung flexibler Arbeits- und Betriebszeiten erreicht werden sollen und wie Sie die Neuerung im Unternehmen einführen wollen. Der Countdown läuft, die entscheidende Etappe der Umsetzung steht kurz bevor.
Willi Haller, Hermann Neber
VI. Erfolgskontrolle während der Einführungsphase
Zusammenfassung
Sie haben mit der Zielsetzung die Erfolgskriterien festgelegt. Flexible Arbeits- und Betriebszeiten dürfen nicht das Argument dafür sein, daß im Betrieb plötzlich „nichts mehr funktioniert“. Alle Beteiligten müssen zunächst lernen, mit der neuen Arbeitszeitstruktur umzugehen. Neue Erkenntnisse aus der praktischen Erfahrung müssen umgesetzt werden. Die Arbeitszeitstruktur muß leben, sie darf kein starres Korsett für die Beteiligten sein.
Willi Haller, Hermann Neber
VII. Ausblick und künftige Problemfelder
Zusammenfassung
Wie beginnt der Tagesablauf? Aufstehen, frühstücken und sich in die große Mehrheit einreihen, die die morgendliche Rush-hour auf den Straßen verursacht. Eine Rush-hour ohne Rücksicht auf Verkehrslage oder Witterung.
Willi Haller, Hermann Neber
Backmatter
Metadaten
Titel
Arbeiten wir zeitgemäss?
verfasst von
Willi Haller
Hermann Neher
Copyright-Jahr
1986
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-84096-7
Print ISBN
978-3-409-19101-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-84096-7