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1995 | Buch

Aufbruch zum Fraktalen Unternehmen

Praxisbeispiele für neues Denken und Handeln

herausgegeben von: Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Hans-Jürgen Warnecke

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das Buch setzt die im Buch "Revolution der Unternehmenskultur" beschriebenen Grundgedanken in die Praxis um. Der erweiterte Bezugsrahmen zukunftsorientierter Unternehmensstrukturen spiegelt sich in der Gliederung des Werkes wider, das den Bogen von der Technikgestaltung bis zur Kulturentwicklung spannt. In anwendungsnah strukturierter Form erhält der Leser Einblick in die Umsetzung des vorgeschlagenen Ansatzes, der sich die Abkehr von einer deterministischen Weltsicht zu eigen macht. Schwerpunktmäßig wird auf die Gestaltung von Industriebetrieben eingegangen. Die Übertragbarkeit des Konzeptes läßt sich ablesen an weiteren Beispielen, in denen Möglichkeiten zur Effektivitätssteigerung in Dienstleistungs- und Bauunternehmen aufgezeigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Zu diesem Buch

Zu diesem Buch
Zusammenfassung
Das vorliegende Buch hat einen Vorgänger: Im jahre 1992 veröffentlichte ich das Buch: „Die Fraktale Fabrik— Revolution der Unternehmenskultur“, das aufgrund von Überlegungen und Beobachtungen bei der Findung von Leitlinien zur Gestaltung von Unternehmen, insbesondere produzierenden, entstanden war. Wie etliche andere Wissenschaftler und Manager im Bereich der Produktion kam ich zu der Erkenntnis, daß wir insbesondere in Deutschland, aber auch allgemein in der westlichen Welt mit unseren bestehenden Leitlinien oder Paradigmen in einen Sättigungsbereich gekommen sind, wo neuen Herausforderungen keine ausreichenden Antworten mehr gegenüberstehen. Im Vorwort zu jenem Buch, das als Grundlage für das vorliegende dient, bemerkte ich dazu:
Hans-Jürgen Warnecke

Produzieren in turbulentem Umfeld

Frontmatter
Produzieren in turbulentem Umfeld
Zusammenfassung
Die Bedingungen, unter denen ein Unternehmen sich aufseinen Märkten bewähren und behaupten muß, haben sich noch nie so nachhaltig und in so vielen Dimensionen gleichzeitig verändert, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war. Dieser Befund ist unabhängig davon, weichen Blickwinkel der Beobachter einnimmt.
Hermann KühnLe, Jochen Braun, Manfred Hüser

Ansatzpunkte für den Wandlungsprozeß

Frontmatter

Blickwinkel Unternehmenskultur

Alcan Deutschland GmbH — Verjüngungskur für Traditionswerk
Zusammenfassung
Der kanadische ALCAN-Konzern ist ein traditionsreiches Unternehmen der Aluminium-Branche mit weltweit rund 50.000 Beschäftigten. Seine Ursprünge reichen zurück auf die Pionierzeiten der industriellen Herstellung von Aluminium Ende des letzten Jahrhunderts. Alcan, aus Aluminium und Canada zusammengesetzt, ist die Kurzbezeichnung für Alcan Aluminium Limited, die kanadische Gesellschaft mit dem Hauptsitz in Montreal, und die meisten Tochtergesellschaften. ALCAN ist auch das geschützte Warenzeichen für ihre Produkte. Alcan baute in den unerschlossenen Waldgebieten Kanadas gigantische Wasserkraftwerke, um die Energie zum Betrieb der größten Aluminiumhüttenwerke der Welt zu nutzen. Hauptziel der Firmengruppe war und ist die Erhaltung gewinnbringender Hüttenbetriebe in Kanada und die Erschließung von Absatzmärkten überall auf der Welt. Die Absatzbemühungen haben sich gelohnt. Seit 1970 liegt der Verkauf von Halbzeug und Fertigprodukten über dem von Rohaluminium.
Franz Miller, Erhard Vollmer

Blickwinkel Unternehmensstrategie

Schnell von der Strategie zur Umsetzung — der direkte Weg der Friatec AG
Zusammenfassung
Strategie, Ziele, Leitsätze — Begriffe, die in der Unternehmenswelt nicht fremd sind. Industriebetriebe haben fast durchgängig klare Zielsetzungen, wie ihre künftige Entwicklung aussehen sollte. Festgemacht an einigen Kennzahlen wie Umsatz oder Mitarbeiterentwicklung wird diese für die Zukunft teilweise sogar quantifiziert.
Jürgen Bischoff, Markus Block, Dieter Sams
Strategiekonforme Produktionsstruktur — Wettbewerbsvorteile durch schnelle Abläufe bei der Herstellung von Kosmetika
Zusammenfassung
Die klassische Kosmetikindustrie ist heute geprägt durch Markennamen, Markenimage und entsprechende Produktentwicklung bei Düften und Körperpflegemitteln. Eine gewisse Ausnahme bildet das Segment der dekorativen Kosmetik mit Make-up-Produkten für Fingernägel, Augen und Lippen.
Wolfgang Reising, Sascha Triemer, Bertram König

Blickwinkel Sozio-Informelle Beziehungen

Aktives Ideenmanagement (AIM) — Dienstleistungen kreativer gestalten
Zusammenfassung
Weder in der Theorie noch in der Praxis liegen bislang längerfristig Perspektive bietende Lösungen zur Entwicklung und Nutzung von Mitarbeiterpotentialen zur kontinuierlichen Unternehmensentwicklung und -Optimierung vor. Dieser Bestandteil der sozio-informellen Ebene wird jedoch vor dem Hintergrund der dynamischen Umwelt immer wichtiger. Die folgenden Ausführungen geben daher Methoden und erste Erfahrungen auf diesem Gebiet als richtungsweisende Leitlinien wieder.
Wilfried Sihn, Stefan König, Rita Kristof

Blickwinkel Finanzbeziehungen

Mitarbeiter „kaufen ein“ bei ihren Lieferanten in der Gelenkwellenfabrik Stadtilm GmbH
Zusammenfassung
Das Gelenkwellenwerk Stadtilm GmbH (GEWES) in Thüringen ist ein traditionsreicher Zulieferer der Fahrzeugindustrie. Hergestellt werden Gelenkwellen in Klein- bis Mittelserien für Kunden aus verschiedenen Branchen. Diese umfassen ein breites Spektrum und reichen von der Automobilindustrie über Baumaschinenhersteller bis zu Produzenten von Schienenfahrzeugen. In der ehemaligen DDR produzierte das Unternehmen in einem (für planwirtschaftliche Systeme typischen) VerkÄufermarkt Massen- und Großserien an Gelenkwellen, die in Standardausführung hauptsÄchlich in allen Staaten des RGW (Rat für gegenseitige Wirt-schaftshilfe/COMECON) einen großen Absatz fanden. Nach der politischen Wende brachen diese Verbindungen sehr schnell ab. Das Unternehmen mußte sich schlagartig umorientieren, um in einem KÄufermarkt existieren zu können. Verkauft werden konnten nur noch Klein- und Mittelserien in hoher Variantenvielfalt. So versuchte man, sich als Anbieter in Nischen wieder einen besseren Platz im Wettbewerb zu erobern.
Markus Block, Burkhard Lenz, Rolf Schumann

Blickwinkel Information

Flexibel und wirtschaftlich disponieren und dabei ständig optimieren — Navigationssystem für die Beschaffungsteams bei der U.I. Lapp GmbH & Co.KG
Zusammenfassung
Die bisher am IPA durchgeführten Projekte haben eine Tatsache bestätigt: Eine konsequente Umsetzung der Prinzipien der Fraktalen Fabrik kann in Produktionsbetrieben zu nachhaltigen Verbesserungen der Gesamtsituation führen. Es stellt sich jetzt die Frage nach der Übertragbarkeit der Ansätze auf Unternehmen des tertiären Sektors, also auf Dienstleistungsunternehmen. Um diese Frage zu beantworten, wird nachfolgend ein Projekt beschrieben, bei dem fraktale Prinzipien auf ein Handelsunternehmen angewandt wurden. Beim Handelsunternehmen gibt es entlang des Wertschöpfungsprozesses, sieht man von eventuellen „Veredelungen“ ab, keine Produktionsstufe. Daneben existieren ähnlich dem Produktionsunternehmen die Stufen Beschaffung, Lagerwesen und Vertrieb.
Jörg Gnamm
Frei konfigurierbares Informationssystem für die Montagesteuerung — flexible Automatisierung bei der Rohde & Schwarz Meßgerätebau GmbH
Zusammenfassung
Die Firma Rohde & Schwarz MessgerÄtebau GmbH, Hersteller von unterschiedlichsten elektronischen Anlagen und Meßgeräten in Memmingen, behauptet ihre Position im internationalen Markt vor allem durch höchste Qualität, Liefertreue und Herstellung kundenspezifischer Sondergeräte. lm Werk Memmingen fertigen 850 Mitarbeiter etwa 40.000 Geräte im Jahr mit 2.750 verschiedenen Typen gedruckter Schaltungen. Entsprechend ist die Produktion auf kleine Losgrößen, kurze Durchlaufzeiten und geringen Vorlauf der Entwicklung ausgerichtet. Die Produktionskosten spielen daher im Vergleich „nur“ eine untergeordnete Rolle, mögliche Rationalisierungspotentiale werden aber auch hier ausgeschöpft, um neben dem Innovationsvorsprung auch die wirtschaftliche Basis in Zukunft zu sichern.
Ralf-Günther Grau

Blickwinkel Herstellungsprozeß

Simultane Produkt- und Prozeßentwicklung — Voraussetzung für die vollautomatische Leuchtenverdrahtung bei der Vossloh-Schwabe GmbH
Zusammenfassung
Früher erhielt man auf die zentrale Frage „Weshalb setzt der Kunde meine Produkte und nicht die eines Wettbewerbers ein?“die gängige Antwort „Weil wir Funktionalität und Qualität kostengünstiger als unser Wettbewerber anbieten können“. Heute stellt man eine gesamtheitliche Betrachtung der wertschöpfenden Leistungsprozesse, angefangen vom Erkennen des Anforderungsprofils eines Produktes bis hin zur Entsorgung, mit den entsprechenden Lösungen als Differenzierungskriterium in den Vordergrund.
Stefan Koller, Herbert Emmerich
Dynamische Märkte prägen die Ablauforganisation — Prozeß- und Materialflußgestaltung bei der KSB/Pompes Guinard S.A.
Zusammenfassung
Im zentralfranzösischen Neuvy St. Sépulcre werden von der Firma Pompes Guinard, einem Tochterunternehmen der KSB Frankenthal AG, seit über 20 Jahren Serienpumpen hergestellt. Anfang der neunziger Jahre erzielten 140 Mitarbeiter mit der Produktion von Tauchmotor- und Oberflächenpumpen für den Ent- und Bewässerungsbereich, Filterpumpen für den Schwimmbadsektor, der Kleinserienfertigung von kundenspezifischen Spezialpumpensystemen für die technische Gebäudeausrüstung sowie dem Vertrieb von Handelswaren wie Heizungs- und Springbrunnenpumpen einen Jahresumsatz von 175 Millionen französischen Francs, was damals 60 Millionen DM entsprach.
Helmut Jaberg, Michael Mezger, Jochen Braun

Vernetzung der Ansatzpunkte

Frontmatter

Einführung in den Streifzug durch Gestaltungsfelder und Branchen

Gemüse und Salat aus der Fabrik auf der grünen Wiese — Vitalität für die VITA-Gemüse Frischdienst GmbH
Zusammenfassung
Die Vita-Gemüse Frischdienst GmbH ist ein traditionsreiches Unternehmen auf dem Gebiet der Veredelung von Rohwaren aus dem Salat- und Gemüseanbau zu frischen küchenfertig aufbereiteten Produkten. Im Reutlinger Stammhaus verarbeiten ca. 520 Mitarbeiter täglich 50 Tonnen Rohware zu Salaten und Gemüsemischungen. Die 14 Produktgruppen der Eigenproduktion umfassen zur Zeit 130 verschiedene Produkte. Daneben beinhaltet das Produktspektrum noch küchenfertige Handelswaren wie Dressings, Säfte, Feinkost und Sprossen, von denen im Durchschnitt 15 Tonnen am Tag umgeschlagen werden. Die Qualität der Produkte wird den Kunden direkt über Eigenschaften wie
  • hochwertige Rohware,
  • trockener Zustand der Ware,
  • sauberer Schnitt,
  • produktangepaßte SchnittgröZßen,
  • ansprechende Mischungszusammensetzung,
  • konstante Rezeptur
Michael Mezger, Jochen Stephan, Hans-Ulrich Schneider
Gehäuse nach Wunsch — hochproduktiv gefertigt von der POLYRACK GmbH
Zusammenfassung
Die Firma Polyrack GMBH, Straubenhardt-Conweiler, fertigt und montiert mit Ca. 8o Mitarbeitern in mehreren Werken Gehäuse und Baugruppenträger vorrangig für die Elektro- und Elektronikindustrie bzw. Unternehmen der Telekommunikationsbranche und erzielt dam it einen Umsatz von knapp 20 Millionen DM pro Jahr. Typische Produkte sind Gehäuse in komplizierten Formen beispielsweise für Computer, Modems oder Schaltschränke. Polyrack versteht sich als mittelständisches und flexibles Unternehmen, das nicht nur preiswerte und qualitativ erstklassige Produkte anbietet, sondern darüber hinaus mit semen Kunden Problemlosungen erarbeitet, die das komplette Engineering vom Prod uktdesign über die Detailkonstruktion bis zur Realisierung des Produkts umfassen. Polyrack bietet semen Kunden als Spezialist für Elektronikgehäuse, Module und Kassetten nicht nur em komplettes Programm an Standardgehäusen, sondern auch hochintegrierte Elektronikgehäuse, die allen kundenindividuellen Wünschen gereCht werden. Die Fertigung ist durCh einen hohen Automatisierungsgrad mit flexiblen Technologien zur Blech- und Profilbearbeitung gekennzeichnet.
Gerd Aupperle, Jörg Bühring, Horst Rapp, Gebhard Rapp, Rolf Wacker
Eine gläserne Fabrik zur Produktion von Pkw-Fensterhebern — La nueva fabrica Brose SA
Zusammenfassung
Diese Aussage der Unternehmensleitung der Brose Fahrzeugteile GmbH & CO. Kommanditgesellschaft, Coburg, unterstreicht den Bedarf und den Willen, bei der Planung und Realisierung der Neuen Fabrik (so die interne Projektbezeichnung) der spanischen Tochtergesellschaft neue Wege zu gehen.
Wolfgang Hecht, Jochen Müller, Hubert Steiner, Thomas Zipse
Neuer Schwung in alten Hallen — Heiz- und Küchentechnik aus den Metallwerken Gebrüder Seppelfricke GmbH & Co.
Zusammenfassung
Durch die Öffnung der Märkte im Osten Deutschlands war die Situation in vielen Branchen in den Jahren 1990 und 1991 durch starkes Umsatz- und Stückzahlwachstum geprägt. So auch bei der Firma Seppelfricke GmbH & Co. in Gelsenkirchen, die in der Sparte Heiz-und Küchentechnik mit ca. 950 Mitarbeitern (1992) Gas- und Elektrogeräte für den Privathaushalt produziert. Die Effizienz der Produktion in der historisch gewachsenen Werksstruktur wurde durch dieses überproportionale Wachstum stark beeinträchtigt. Die gestiegenen Anforderungen des Marktes konnten nur noch eingeschränkt erfüllt werden. Hauptproblempunkte waren hierbei insbesondere die begrenzte Deckentragfähigkeit (Geschoßbau) sowie die nicht mehr erweiterbare Nutzfläche. Vor dem sehr kostenintensiven Schritt zu neuen Produktionsgebäuden wurde daher die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) von der neuen Geschäftsleitung beauftragt, gemeinsam mit der Führungsmannschaft der Firma Seppelfricke ein Lösungskonzept für eine effiziente Produktion in der vorhandenen Gebäudestruktur zu erarbeiten.
Matthias Hartmann, Horst Heinen, Gerald Widmaier
Wer wa(a)gt, gewinnt — Wägetechnik nach Kundenwunsch von der Mettler-Toledo GmbH
Zusammenfassung
In Albstadt werden seit fast 140 Jahren Waagen hergestellt. Die lange Tradition der Firma Sauter auf diesem Sektor führt — im Zuge einer Übernahme 1971—heute die schweizerische Mettler-TOLEDO-Gruppe fort. Die bedeutendsten Veränderungen in diesem Unternehmen sind deutlich jüngeren Datums: Erst vor weniger als zehn Jahren begann ein Wandlungsprozeß, der dem Betrieb ein völlig neues Gesicht verlieh.
Manfred Hüser, Ralf Kaun
Schwere Maschinen leichter produziert — Selbstoptimierung der Mitarbeiter bei der Umformtechnik Erfurt GmbH
Zusammenfassung
Umformtechnik Erfurt ist ein traditionsreiches Maschinenbauunternehmen, in dem seit seiner Gründung 1897 Pressen, Scheren und andere Ausrüstungsgegenstände aus dem Bereich der Umformtechnik hergestellt werden. Das Erzeugnisprogramm erstreckt sich von einfachen Zweiständerpressen über Großraumtransferpressen bis hin zu kompletten Fertigungslinien mit aufwendigen Automatisierungseinrichtungen. Umformtechnik Erfurt projektiert, baut und liefert komplette Preßwerke an in- und ausländische Kunden. Hauptabnehmer sind vor allem Automobilwerke.
Bernd Opitz, Burkhard Lenz
Packen wir’s ein! Die Realisierung durchgängiger Wertschöpfungsketten im Verpackungsmaschinenbau der SIG Schweizerische Industrie-Gesellschaft AG
Zusammenfassung
„Um zu alter Wettbewerbsstärke zurückzukehren, müssen wir im Grunde einen Quantensprung vollziehen!“ Diese Aussage des Betriebsleiters des Werks Beringen der SIG Schweizerische Industrie-Gesellschaft AG, Unternehmensbereich Verpackungstechnik, sollte sich wie ein roter Faden durch ein Projekt ziehen, das den Beginn einer völligen Neuorientierung im gesamten Leistungserstellungsprozeß bei der Produktion von Verpackungsmaschinen darstellte.
Ulrich Gysi, Hartmut Storn, Klaus-Peter Zeh
Alle ziehen an einem Strang — neue Wege für Produktanläufe bei der Mercedes-Benz AG
Zusammenfassung
Die Unternehmen in unserer Gesellschaft werden mit immer neuen Patentrezepten bzw. Überlebensstrategien konfrontiert, die größtenteils direkt aus Japan oder auf dem Umweg über amerikanische Sekundäranalysen in Form von publikumswirksamen Bestsellern importiert werden. Die Zauberformeln heißen CI, QZ, TQM, Kaizen, KVP oder wie auch immer. Die Promotoren der jeweiligen soziotechnischen Instrumente erheben dabei sehr oft den Anspruch, die einzig wirklich existenzsichernde Strategie gefunden zu haben.
Karsten Hofmann, Walter Bungard
Lieferzeit als konstante Größe — Fabriken in der Fabrik bei der Bene Büromöbel KG
Zusammenfassung
Was für viele Firmen noch eine Vision darstellt, ist in der Firma Bene Büromöbel im niederösterreichischen Waidhofen an der Ybbs bereits Realität: Der Kunde steuert die Fertigung. Bei einer garantierten Lieferzeit von fünf Wochen kommt der Hersteller von Büromöbeln ohne Fertigwaren- und Versandlager aus. Durch geschickte Planung und Organisation gelangen die Fertigwaren minutengenau zum Versand. Eine Idee, die eine neue Gliederung innerhalb der Produktion verlangt. Die aber auch eine neue Stellung der Produktion innerhalb der gesamten Organisation erfordert, weil nicht mehr die Kapazität der Betriebsbereiche im Vordergrund steht, sondern der Kundenwunsch. Tragende Säulen dieses Konzeptes sind die als FiF (Fabrik /n der Fabrik) bezeichneten, fraktalen Produktionsbereiche. Ein weiteres Merkmal ist die Trennung der Fertigung in prognosebezogene Produktion (Vorfertigung) und auftragsbezogene Produktion (Zwischen-und Endfertigung in den FiFs). Daneben wird seit Jahren eine Unternehmenskultur gepflegt, die auf Seibstorganisation und Evolution aufbaut.
Knut Kille
Bauen mit mehr Kopf und weniger Kraft — hohe Produktivitätssteigerung durch selbstorganisierte Arbeit bei der Zschopauer Hoch- und Tiefbau GmbH
Zusammenfassung
Diese Aussage stammt von einem Niederlassungsleiter eines westdeutschen Baukonzerns. Dem Autor und wohl auch dem Leser 1st sie nicht neu. Wahr 1st sie deshaLb noch lange nicht. Dieser Beitrag hat zum Ziel, sie am Beispiel der Bauindustrie zu widerlegen, sowohL für die alten als auch für die Neuen BundesLänder. Die Grundthese lautet: Nicht die Kosten sind zu hoch, sondern die Produktivität ist zu niedrig; sie zu steigern gelingt durch einen WandeL von Denk- und Verhaltensweisen.
Heinz Grote

Wie geht es weiter?

Frontmatter
Wie geht es weiter?
Zusammenfassung
Es ist eine Binsenweisheit, daß die Notwendigkeit, in die Zukunft zu schauen, für Wirtschaft und Wissenschaft, für das einzelne Unternehmen wie für jeden Menschen stets weiter reicht als die hierfür zur Verfügung stehenden Instrumentarien. Die Sicherheit der Vorhersagen ist durch systematisches Vorgehen nur begrenzt zu steigern, da die jeweilige Ausgangssituation entsprechend ihrer Komplexität nur mit Einschränkungen zu extrapolieren ist. Die Erkenntnis begrenzten Vorhersagevermögens ist, für sich genommen, schon ein recht bedeutender Fortschritt, entbindet aber nicht von der Aufgabe, zukunftsweisende Wege vorzudenken.
Hans-Jürgen Warnecke
Backmatter
Metadaten
Titel
Aufbruch zum Fraktalen Unternehmen
herausgegeben von
Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Hans-Jürgen Warnecke
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-79389-9
Print ISBN
978-3-540-58668-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-79389-9