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Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 1/2017

29.03.2017 | Aufsätze

Auswirkungen des Brexits auf das UK und auf Deutschland

verfasst von: Jürgen Matthes, Berthold Busch, Galina Kolev

Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik | Ausgabe 1/2017

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Zusammenfassung

Die deutsche Wirtschaft erscheint durch den Brexit durchaus verwundbar, erwirtschaftet sie doch mit dem wichtigen Handelspartner UK einen erheblichen Handelsbilanzüberschuss. Die Folgen werden vor allem von der Höhe zukünftiger Handelsbarrieren und den Auswirkungen des Brexit auf das UK bestimmt. Diese Faktoren hängen ab vom zukünftigen institutionellen Verhältnis zwischen dem UK und der EU. Um dieses abzuschätzen, etabliert diese Studie einen Orientierungsrahmen, bei dem das Ausmaß des Zugangs zum EU-Markt für bisherige EU-Partner (u. a. Norwegen, Schweiz, Kanada) den Zugeständnissen dieser Partner an die EU (Personenfreizügigkeit, Zahlungen an die EU und Rechtsharmonisierung mit der EU) gegenübergestellt wird. Dabei zeigt sich eine klare Reziprozität im Geben und Nehmen, an der sich auch die EU orientieren dürfte. Auf Basis der bisherigen Positionierung der britischen Regierung wird argumentiert, dass das UK Zugeständnisse machen könnte, die im Durchschnitt in einer mittleren Kategorie in unserem Orientierungsrahmen eingeordnet werden können. Obwohl sich das UK gegenüber der EU in einer schwächeren Verhandlungsposition befinden dürfte, würden mittlere britische Zugeständnisse vermutlich ein sehr tiefes Freihandelsabkommen 3.0 rechtfertigen, das nennenswert über das Niveau des Freihandelsabkommens mit Kanada hinausgeht und möglicherweise einen weitgehend freien Warenverkehr umschließt. Nach einem knappen Überblick über und einer Kritik an szenarienbasierten Ex-ante-Modellen zu den Langfristiwirkungen des Brexit auf das UK werden die bislang nur recht begrenzten kurzfristigen Wirkungen der Brexit-Debatte auf das UK und auf Deutschland kurz dargestellt. Dabei wird die zu erwartende Auswirkung der Pfundabwertung seit dem Referendum und einer leichten Wachstumsverlangsamung im UK auf den deutschen Handel mit dem UK mit einer Kointegrationsanalyse geschätzt.

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Fußnoten
1
Für beide Länder gibt es in den jeweiligen Abkommen mit der EU zwar vage formulierte Schutzklauseln, diese können aber nur bei einem sehr starken Anstieg der Zuwanderung greifen. Zudem hat die EU bei einer Beschränkung der Personenfreizügigkeit für EU-Bürger durch die andere Vertragspartei das Recht, im Zuge der Reziprozität ihrerseits Zugeständnisse auszusetzen.
 
2
Die Schweiz hat zum Beispiel Abkommen mit der EU im Bereich der freien Berufe, im Land- und Luftverkehr sowie bei Versicherungen, die nicht Lebensversicherungen sind, der Bankensektor ist nicht einbezogen (Schweizerische Eidgenossenschaft 2016, S. 37 f.).
 
3
Die Quartalsdaten zu den Handelsströmen im Zeitraum 1999 Q1 bis 2016 Q1 stammen aus der Zahlungsbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank und umfassen die bilateralen Dienstleistungs- und Warenhandelsströme. Mithilfe des Export- und Importdeflators des Statistischen Bundesamtes wurden die nominalen in reale Größen unter der Annahme überführt, dass die Preisentwicklung der mit dem UK gehandelten Waren und Dienstleistungen in etwa der Preisentwicklung aller Waren- und Dienstleistungsexporte und -Importe Deutschlands entspricht. Als erklärende Variablen wurden das reale saisonbereinigte BIP im UK und in Deutschland sowie der auf Basis des Harmonisierten Verbraucherpreisindexes berechnete reale Wechselkurs zwischen dem britischen Pfund und dem Euro herangezogen. Die Daten zu den erklärenden Variablen stammen von Eurostat.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Briten wollen Firmen mit Steuersenkungen locken. (24. Oktober 2016). Frankfurter Allgemeine Zeitung, 248, S. 18. Briten wollen Firmen mit Steuersenkungen locken. (24. Oktober 2016). Frankfurter Allgemeine Zeitung, 248, S. 18.
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Metadaten
Titel
Auswirkungen des Brexits auf das UK und auf Deutschland
verfasst von
Jürgen Matthes
Berthold Busch
Galina Kolev
Publikationsdatum
29.03.2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik / Ausgabe 1/2017
Print ISSN: 0937-0862
Elektronische ISSN: 2364-3943
DOI
https://doi.org/10.1007/s41025-017-0057-7

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