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06.06.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Herstellung von Bio-Ethanol der 2. Generation: Clariant erweitert Rohstoffbasis

verfasst von: Katrin Pudenz

2 Min. Lesedauer

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Forschungsergebnisse von Clariant-Wissenschaftlern zeigen auf, dass sich die Rohstoffbasis für die Herstellung von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen erweitert hat. Maisstroh, der wichtigste Rohstoff in Nordamerika, und Zuckerrohrbagasse, ein zellulosehaltiges Nebenprodukt aus der Zucker- und Ethanolproduktion in Südamerika und Asien, soll sich effizient mit der Sunliquid-Technik, ein Verfahren zur Herstellung von nachhaltigem Biokraftstoff, umsetzen lassen.

Bisher wurde vor allem europäisches Weizenstroh verwendet. Im Juli vergangenen Jahres eröffnete das Spezialchemieunternehmen eine Demonstrationsanlage zur Herstellung von Ethanol aus Agrarreststoffen in Straubing und verfügt nun über die neuen Erkenntnisse.

"Mit der Erweiterung der Technologie auf weitere Rohstoffe haben wir einen wichtigen Meilenstein in der Kommerzialisierung unseres sunliquid Prozesses erreicht, der weit über die Grenzen Europas hinausgeht", erläutert Dr. Hariolf Kottmann, Clariant-CEO. "Wir zeigen damit, dass das Verfahren flexibel für verschiedene Rohstoffe ist und somit auch in wichtigen Märkten wie Nordamerika, Südamerika und Asien eingesetzt werden kann." Die Effizienz des Verfahrens sei unabhängig vom Rohstoff und werde nicht zuletzt durch den Einsatz rohstoffspezifischer, hochgradig optimierter Enzyme erreicht.

Das Spezialchemieunternehmen aus der Schweiz plant, das Sunliquid-Verfahren weltweit zu vermarkten - deshalb sei es entscheidend, dass der Prozess flexibel und effizient unterschiedliche Rohstoffe umsetzen kann, betont Clariant. Maisstroh sei vor allem in Nordamerika von Bedeutung, wo jährlich rund 570 Millionen Tonnen dieses Reststoffes bei der Maisernte anfallen. In Brasilien könnte die Ethanolproduktion durch die Umsetzung von überschüssiger Bagasse gegenüber heute um rund 50 Prozent gesteigert werden.

Durch die Verwendung dieser Reststoffe entsteht keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder um Anbauflächen. Zellulose-Ethanol aus dem Sunliquid-Verfahren erreicht laut Unetrnehmen Treibhausgaseinsparungen von rund 95 Prozent im Vergleich zu fossilem Treibstoff. Durch die heimische Produktion dieses flüssigen Energieträgers könne zudem die Abhängigkeit von Erdölimporten reduziert und wirtschaftliches Wachstum in lokalen Märkten generiert werden.

Als nächsten Schritt in der Kommerzialisierung der Technik plant das Spezialchemieunternehmen den Bau einer ersten kommerziellen Produktionsanlage. Deren Kapazität soll rund 50.000 bis 150.000 Tonnen pro Jahr gegenüber etwa 1000 Tonnen der existierenden Demonstrationsanlage aufweisen.

Tipp der Redaktion Automobil- und Motorentechnik:

Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Hintergrundbericht zum Thema "Neue Impulse für alternative Kraftstoffe". Dieser Bericht gibt Einblicke in den Diskurs zur Entwicklung alternativer Kraftstoffe und bietet weiterführende Literatur.

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