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19.08.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Fraunhofer-Forscher testen kooperative Fahrfunktionen mit neuem Versuchsträger

verfasst von: Angelina Hofacker

2:30 Min. Lesedauer

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Mit einem neuen Versuchsfahrzeug namens Victor erforschen und entwickeln die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik (ESK) Anwendungen zur Fahrzeug-Umwelt-Vernetzung sowie kooperative Fahrerassistenzsysteme und Umfeldmodelle.

Die Forscher des ESK haben den Versuchsträger Anfang Juli in Betrieb genommen. Derzeit wird in einem Projekt die Auswirkung von Positionsungenauigkeiten auf die Zuverlässigkeit von Car2X-basierten Fahrerassistenzsystemen evaluiert. Innerhalb eines anderen Projekts wird die Latenzzeit für Car2X-Kommunikation über die Mobilfunktechnologie LTE bei kooperativen Fahrfunktionen untersucht.

Messinstrumente an Bord

Das Fahrzeug, ein nachgerüsteter BMW 320i Touring, verfügt über Zusatzantennen auf dem Dach. Zwei GPS-Antennen sollen die Positionsbestimmung des Fahrzeugs ermöglichen. Für die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern und Backend-Diensten sorgen zwei Kombiantennen, die sowohl LTE-Mobilfunk als auch den autospezifischen WLAN-Standard ITS-G5 unterstützen, berichten die Wissenschaftler.

Ein Laserscanner in der Mitte der Fahrzeugfront, etwa auf Höhe des Nummernschilds, ermögliche hochgenaue Abstandsmessungen. Vorne am Fahrzeug sind seitlich zwei Radarsysteme hinter einer Sichtblende eingebaut. Der "Long Range"-Radar hat den Forschern zufolge eine Reichweite von circa 200 Metern, der "Short Range"-Radar eine Reichweite von circa 50 Metern. Diese Systeme sollen dazu dienen, die Umgebung - etwa die Position anderer Fahrzeuge - zu erfassen.

Daten zusammenführen

Im Heck des Fahrzeugs ist die Informations- und Kommunikationstechnik untergebracht. Dort soll ein großes Abgriffspanel über Bussysteme den Zugriff auf die Daten ermöglichen, welche die Sensoren liefern. Der Laserscanner steuert ein zweidimensionales Abbild der Fahrzeugumgebung bei. Diese Informationen sollen über verschiedene Schnittstellen wie CAN Bus und Ethernet bereitstehen.

Ein PC neben dem Panel ist für die Auswertung der Daten zuständig. Rohdaten, etwa aus den Sensoren, werden den Forschern zufolge von Modulen des flexiblen Software-Frameworks ezCar2x des Fraunhofer ESK so aufbereitet, dass sie den Fahrerassistenzsystemen, die ebenfalls auf dem PC laufen, zur Verfügung stehen.

Ein Display vor dem Beifahrersitz dient zur Visualisierung der Daten, die der PC im Heck des Fahrzeugs liefert. Auch die Informationen der Fahrerassistenzsysteme werden auf dem Bildschirm dargestellt. Das kleine Abgriffspanel im Handschuhfach ist mit dem großen Panel im Heck verbunden und bietet eine eingeschränkte Menge an Zugriffsmöglichkeiten auf die verbauten Bussysteme. Über diese Schnittstellen sollen für prototypische Tests auch im Fahrgastraum Daten übertragen und beispielsweise auf einem Laptop ausgewertet können.

Testplattform für das vernetzte Fahren

Das Versuchsfahrzeug sei auf die Anforderungen von Forschung und Entwicklung rund um das vernetzte Fahren ausgelegt. Als Beispiel nennen die Forscher die zuverlässige Car-to-X-Kommunikation in heterogenen Netzen, die sowohl LTE-Mobilfunk als auch den autospezifischen WLAN-Standard ITS-G5 unterstützen. Auch werde das Versuchsfahrzeug bei der Entwicklung von Prototypen kooperativer Fahrerassistenzsysteme und kooperativer Umfeldmodelle eingesetzt. Kooperativ heißt, so erläutern die Forscher, dass diese Systeme und Modelle auf eigene wie auf Daten anderer Fahrzeuge und einer Auto-Cloud zurückgreifen. Aber auch spezielle Applikationen für Kunden in den Bereichen Car2Car, Car2Infrastructure und Car2Backend sollen sich mit dem Versuchsträger auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüfen lassen.

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Quelle:
Handbuch Fahrerassistenzsysteme

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