Dr. Anton van Zanten ist kürzlich mit dem Industrial Archievement Award 2011 ausgezeichnet worden. Verliehen wird der Preis von der International Federation of Automatic Control (IFAC).
Van Zanten hat den Award für die Entwicklung sowie die industrielle Realisierung des Antiblockiersystems (ABS) mit Schlupfregelsystem sowie die modellgestützte elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) für Automobile erhalten, wie begründet wurde. Anton van Zanten wurde 1940 in Indonesien geboren, studierte Maschinenbau im niederländischen Arnheim und Eindhoven und promovierte an der Cornell University in Ithaca, New York (USA). Im Jahr 1977 begann van Zanten seine Laufbahn bei Bosch wo er sich mit der ABS-Entwicklung von Lkw mithilfe von Computersimulationen des gesamten Systems befasste. 1982 schlug er die Fahrzeug-Querdynamikregeling beim ABS vor. Dies führte schließlich zur Entwicklung der Fahrdynamikregelung, einem elektronisch gesteuerten Fahrerassistenzsystem (Electronic Stability Control; ESC) häufig auch als ESP bezeichnet. Dies ist im Grunde eine Erweiterung des ABS mit einer Gierraten-Regelung durch Einzelradbremsen, um Schleudervorgänge des Fahrzeuges zu dämpfen. Eine erste Version wurde im Jahr 1995 von Bosch und Daimler für die S-Klasse in Serie gefertigt, wobei es sich bei der Bezeichnung ESP um ein von Daimler eingetragenes Warenzeichnen handelt.
Die IFAC ist eine internationale Vereinigung nationaler Mitgliedsorganisationen, die jeweils die technischen und wissenschaftlichen Gesellschaften des Landes repräsentieren, die sich mit Automatisierungstechnik im jeweiligen Land befassen. Für Deutschland ist das die VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). Der IFAC Industrial Achievement Award wurde im Jahr 2000 eingeführt und wird an Personen oder Teams verliehen, die einen bedeutenden Beitrag zur industriellen Regelungs- und Automatisierungstechnik geleistet haben.